Hiob hat geschrieben: ↑Di 7. Jan 2020, 23:00
Das ist der rein historische Aspekt. - Nun ist die Frage, ob man historische Offenbarungen als geistlich allgemeingültig ansehen darf. - Antwort für mich offen.
Hiob, ich weiß nicht wie oft ich es jetzt noch sagen soll. Zunächst begrifflich TRENNEN (!), um es dann aber wieder zusammenzusetzen. Geistliche Prinzipen sind einfach etwas anderes als das historische Geschehen. Sie ereigenen sich aber dennoch nirgendwo anders als im historischen Geschehen. Es gibt nur dieses, etwas anderes ist keine Realität.
Das ließe sich vergleichen mit einer Mathematikregel. Sie steht darüber, ist aber als eine gültige Regel im gesamten Zahlenraum anwendbar. Dennoch muss man es begrifflich unterscheiden können. Hier wäre dein Intellekt gefordert, das erfassen zu können.
Ein simples Beispiel (jetzt im geistlichen Raum und nicht im Raum der Zahlen): Wer Gutes tut wird von Gott entlohnt werden. Das ist eine geistliche Wahrheit. Nun wird Gott diese immer anwenden. Dahinter steht ein ewiges Handeln Gottes.
Wenn nun Ruth Gutes tut (bzw. getan hat) wird sie in der Auferstehung der Gerechten entlohnt werden, wenn Hiob etwas Gutes tut (ich meine jetzt dich), wird er desgleichen entlohnt werden. Immer wird man entlohnt, wenn man Gutes tut. Aber ob es sich auch historisch ereignet bzw. ereignen wird oder ereignet hat, hängt von keiner anderen Person ab, als der, die je (historisch gesehen) gelebt hat, und welche dann auch das Gute tut bzw. getan hat.
Genau so ist das mit dem Glauben. Wer glaubt wird gerettet. Es spielt dann die Volkszugehörigkeit keine Rolle. Möglicherweise nimmst du hier eine intellektuell geistige (betont NICHT geistliche!) Einengung vor, das historische und das heilsgeschichtliche Geschehen nicht zur richtigen Deckung zu bringen. Ob meine allgemeine Erklärung nun dazu dienen konnte, wirst du mir sicher sagen.
Hiob hat geschrieben: ↑Di 7. Jan 2020, 23:00
So ist es. - VOR ALLEM: Wir sollten nicht so sehr andere beurteilen - dazu eine kleine Episode:
Zu deiner Episode könnte man ganze Bücher schreiben. Bleiben wir bei der Themenstellung. Dazu sage ich hier im Kontext nur, dass diese Menschen nach keinen anderen Geischtspunkten (geistlich) beurteilt werden als Ruth oder die Hure (besser gesprochen die einstige Ex-Hure) Rahab. Wer umkehrt dem begegnet Gott, egal welche Verbrechen er begangen hatte. Und wer nicht umkehrt lebt schon wie ich es ausdrücke hier auf Erden in der Vorhölle. Darum passieren all diese schrecklichen Sachen, die du erwähnst.
Aber du hast völlig recht, nicht wir, sondern Gott beurtelt es final. Wir sehen nur einen Lebensabschnitt, nicht das ganze Leben. Dennoch sind die Sachen immer auch für uns zur Warnung. Gott bringt sie bewusst damit auch dir und mir zur Kenntnis.
Ich gehe davon aus, dass Rahab nach der Eingliederung in das Volk Gottes keine Hure mehr gewesen ist, d.h. sie hatte ihren alten Menschen ausgezogen, um den neuen anzuziehen, der nach dem Vorbild Jesu geschaffen wurde, wie es die Sprache des NT ausdrückt.
Wenn sie auch weder den Namen noch die Person Jesus kennen konnte, weil Gott seine Menschwerdung zur ihrer Zeit noch nicht geschehen hat lassen, so folgt das geistliche Wirken und Handeln Gottes, um wieder bei der Themestellung Ruth zu bleiben, immer und ewig nach demselben Prinzip.
Darum wird auch z.B. Noah (nicht nur im NT) gerecht gesprochen. Zu seiner Zeit gab es nicht einmal das Gesetz. Theologie muss einfach raus, meine ständige Rede, um es geistlich zu erfassen, wie es Paulus konnte. Theologie erfasst meistens nur geistig.