Und wenn dieses "draußen" identisch ist mit dem Feuersee ? Wenn man sich das himmlische Jerusalem als einen durch seine metrischen Ausmaße begrenzten Ort auf der Erdoberfläche vorstellt, dann mag man sich unter jetzigen Bedingungen noch ein lebensfreundliches Darüberhinaus als separaten Lebensraum vorstellen. Interpretiert als einen geistigen Zustand und eine Gesellschaftsform, sieht das dann aber schon anders aus. Dann wird die Frage nach einem ökologischen Darüberhinaus obsolet.PeB hat geschrieben: ↑Do 23. Jan 2020, 14:55 2. wenn man das Ende der Offenbarung des Johannes liest, stellt man fest, dass nach dem Urteil des Gerichts (Offenbarung 20, 11ff) die Verurteilten in den feurigen Pfuhl geworfen werden:Wäre dies ein endgültiges Vernichtungsfeuer (was man angesichts des Begriffs "zweiter Tod" vermuten würde), ist nicht nachzuvollziehen, warum dann im Folgenden diese "Sünder" erneut auftauchen - und zwar in Bezug auf den Zugang zum neuen Jerusalem; denn sie sind ja vernichtet:Offenbarung 21,8 hat geschrieben:Die Feigen aber und Ungläubigen und Frevler und Mörder und Hurer und Zauberer und Götzendiener und alle Lügner, deren Teil wird in dem Pfuhl sein, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod.Wäre dies eine Rückprojektion auf einen früheren Zustand der Welt, dann dürfte nicht schon das neue Jerusalem seine Tore geöffnet haben.Offenbarung 22, 14-15 hat geschrieben:Selig sind, die ihre Kleider waschen, dass sie Zugang haben zum Baum des Lebens und zu den Toren hineingehen in die Stadt. Draußen sind die Hunde und die Zauberer und die Hurer und die Mörder und die Götzendiener und alle, die die Lüge lieben und tun.
Da wird man natürlich sofort mit Offenbarung 21,24-27 kontern. Aber was legt hier nahe, dass es sich um eine andere Gruppe als die Erlösten handelt, nur weil sie auch von außen in die Stadt gehen ? Tore sind nicht generall dazu da, dass alles und jeder passieren darf, auch dann nicht, wenn sie offen bleiben. Mauer und Tore sind immer ein Symbol der Abgrenzung einerseits und ein Symbol für Zugangshürden und -kontrollen andererseits. Die Bewohner der Stadt haben wohl einen begrenzten Zugang zum Draußen, um dies wenigstens von Zeit zu Zeit zu begutachten. Könnte man als Erinnerungskultur verstehen. Ich fände das gar nicht verkehrt, weil die Verlorenen ja auch Teil des Gewordenseins und der Biografie der Erlösten sind. Weizen und Unkraut sollten zusammen wachsen, sonst wäre mit der Vertilgung des Unkrauts auch der Weizen verdorben. Die Erinnerung an die Vergangenheit dient dann der Selbstreflexion.
Sie werden sich eigenverantwortlich selbst regieren im Geiste Gottes. Menschliche Hierarchien und Staatsapparate werden abgeschafft. In der Rechtssprache kommt das dem Begriff Selbstvertwaltung sehr nahe. Das Israel vor dem Königtum war auch noch kein Staat. Und dies wurde nicht als primitive Vorform angesehen, sondern als Idealzustand.PeB hat geschrieben: ↑Do 23. Jan 2020, 14:55 3. die Übriggebliebenen werden regieren - WEN werden sie regieren, wenn nur die Regierenden selber übrig sind?Vielleicht regieren über die da "Draußen" im "feurigen Pfuhl", bis sie alle geläutert sind?Offenbarung 22,5 hat geschrieben:Und es wird keine Nacht mehr sein, und sie bedürfen nicht des Lichts einer Lampe und nicht des Lichts der Sonne; denn Gott der Herr wird über ihnen leuchten, und sie werden regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit."
Hebräer 8,11 Und es wird keiner mehr seinen Mitbürger und keiner mehr seinen Bruder lehren und sagen: Erkenne den Herrn! denn es werden mich alle kennen, vom Kleinsten bis zum Größten unter ihnen;