Bonnie hat geschrieben: ↑Sa 25. Jan 2020, 09:47
Allerdings war das jetzt eher ein Nebenkriegsschauplatz, mich interessieren schon eher die Berufungen innerhalb einer Gemeinde und im normalen Alltag eines Christen - den Beruf, der nicht unbedingt etwas mit Berufung zu tun haben muss, ausgenommen.
Bonnie, ich denke du vermischt zwei Dinge, die zwar Gemeinsamkeiten haben, aber einander nicht bedingen, Ruf bzw. Berufung und Frucht bringen.
Klar bringt man effizient auch dort Frucht, wohn man berufen wird, aber ich sage "auch". Doch bringt man die Frucht überall oder nirgendwo. Das eine ist Wachstumsprozess, die Frucht reift heran, und das andere eine Tätigkeit, man tut etwas.
Eine bestimmte Berufung ist für das Hervorbringen der Früchte also überhaupt keine Voraussetzung. Denn die Frucht, welche die Schrift anspricht, sind Wesensmerkmale deines Geistes und kein Produkt, wie es geleistete Arbeit als Ergebnis hervorbringt.
Man kann dabei in höchster Berufung stehen und keine Frucht bringen. Beispiel Kajaphas. Oder man steht in einer völlig bedeutungslosen (rein wie es die Welt sieht) und bringt jede Menge Frucht.
Hier kann ich kein Beispiel bringen, weil die Welt diese ja nicht herzeigt, aber ich denke es gibt davon Hunderttausende. Hierzu sagt Jesus: Erste werden letzte sein und umgekehrt. Gott kennt sich schon aus und beurteilt das nach seinen Kriterien.
Ich halte es so: Wozu ich berufen bin, darum kümmere ich mich nicht, sondern Gott bringt mich dorthin. Wenn ich es aber klar weiß, na klar, dann werkt man. Alles andere erzeugt aber Stress. Ich kümmere mich darum, egal was ich tue, dass Früchte des Geistes hervorkommen. Ein simpler Deal mit Gott, er macht seinen Job, ich meinen.
Niemand braucht sich sich daher für seine irdische Tätigkeit, so geringfügig sie weltlich auch bewertet wird, schämen. Ich habe gelernt, was für ein schöner Dienst das Kochen oder das Gespräch, das gerade jemand benötigt, sein kann. Mal ist dies dran, mal das. Und was man nicht mit Liebe tut, das wird ohenhin nix.
Dazu wurde das Beispiel Martha und Maria zitiert. Zu Marthas Forderung setzte Jesus hier temporär die Priorität anders. Marthas Beschwerde war also nicht grundlegend falsch, aber hier unangebracht, weil sie die temporäre Untätigkeit ihrer Schwester als falschen Ruf aufasste.
Der Meister kommt, somit bist du "berufen" unbedingt zu putzen und zu kochen. Und dann kommt oft die Hetzerei, schnell, schnell. Njente. Genau das erzeugt Stress und ist schädlich, weil man genau hier in der Gefahr steht fleischlich zu werden, indem man den Druck an andere ablässt. Genau das tat Martha in dieser Situation.
Man meint in der Gegenwart Jesu immer etwas tun zu müssen. Doch er zeigt dir schon, wenn er etwas wünscht. Er kann das, er hatte einen Mund und würde es simpel sagen. Ach, mich dürstet. Na dann hole ich was. Habt ihr etwas zu essen, das fragte er nach seiner Auferstehung. Na dann gib ihm, was du hast.
Mein Fazit: Ich entkopple die beiden Dinge Ruf und Frucht voneinander und setzte mich dabei keinem Stress aus.