Berufung - an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen

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Helmuth
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Re: Berufung - an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen

Beitrag von Helmuth »

Bonnie hat geschrieben: Fr 24. Jan 2020, 13:32 Beide Seiten kommen jedoch nicht drum rum von der Theorie in die Praxis oder von der Praxis in die Theorie zu wechseln, wenn mann z.B. endlich Fernsehen will oder ein nicht behebbares Problem auftritt.
Darum sind auch beide Herangehensweisen völlig legitim und man kann nicht die eine aufkosten der anderen gegenseitg ausspielen. Am Ende zählt das Ergebnis.

Ein Ehepaar ist von Gott im Prinzip auf dieselbe Weise angelegt. Da gibt es die männliche und die weibliche Komponente und sie sind sich oft bzgl. des Vorgehens nicht einig. Dominiert eine Seite die andere, ergibt sich daraus alles mögliche, nur eins nicht: Frucht.

Die Frucht ist für mich erkennbar, wenn das Ehepaar, gleichgültig wie viele Meinungsverschiedenheiten es schon ausgetragen und Krisen überstanden hatte, am Ende doch gemeinsam beim TV sitzt und Hand in Hand schaut. Ein momentaner Zustand ist kein Bewertungskriterium, auch nicht die einzelne gute oder böse Tat.

Ich habe in dieser Hinischt von meinen Eltern viel gelernt. Sie sind/waren zwar nicht gläubig, aber in dieser Sache liebten sie sich genau so, wie es Gott einem Paar abverlangt. An solchen Beispielen nehme ich mir gerne ein Vorbild.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Bonnie
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Re: Berufung - an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen

Beitrag von Bonnie »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 24. Jan 2020, 11:34 Mir wird nicht ganz klar, worauf du den Fokus bei der Betrachtung legen willst.
Ganz einfach, dass mit "Arbeit" oder, wer nicht "arbeitet" nicht automatisch eine Tätigkeit ist, die Geld einbringt.

Allerdings war das jetzt eher ein Nebenkriegsschauplatz, mich interessieren schon eher die Berufungen innerhalb einer Gemeinde und im normalen Alltag eines Christen - den Beruf, der nicht unbedingt etwas mit Berufung zu tun haben muss, ausgenommen.
Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht.
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Helmuth
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Re: Berufung - an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen

Beitrag von Helmuth »

Bonnie hat geschrieben: Sa 25. Jan 2020, 09:47 Allerdings war das jetzt eher ein Nebenkriegsschauplatz, mich interessieren schon eher die Berufungen innerhalb einer Gemeinde und im normalen Alltag eines Christen - den Beruf, der nicht unbedingt etwas mit Berufung zu tun haben muss, ausgenommen.
Bonnie, ich denke du vermischt zwei Dinge, die zwar Gemeinsamkeiten haben, aber einander nicht bedingen, Ruf bzw. Berufung und Frucht bringen.

Klar bringt man effizient auch dort Frucht, wohn man berufen wird, aber ich sage "auch". Doch bringt man die Frucht überall oder nirgendwo. Das eine ist Wachstumsprozess, die Frucht reift heran, und das andere eine Tätigkeit, man tut etwas.

Eine bestimmte Berufung ist für das Hervorbringen der Früchte also überhaupt keine Voraussetzung. Denn die Frucht, welche die Schrift anspricht, sind Wesensmerkmale deines Geistes und kein Produkt, wie es geleistete Arbeit als Ergebnis hervorbringt.

Man kann dabei in höchster Berufung stehen und keine Frucht bringen. Beispiel Kajaphas. Oder man steht in einer völlig bedeutungslosen (rein wie es die Welt sieht) und bringt jede Menge Frucht.

Hier kann ich kein Beispiel bringen, weil die Welt diese ja nicht herzeigt, aber ich denke es gibt davon Hunderttausende. Hierzu sagt Jesus: Erste werden letzte sein und umgekehrt. Gott kennt sich schon aus und beurteilt das nach seinen Kriterien.

Ich halte es so: Wozu ich berufen bin, darum kümmere ich mich nicht, sondern Gott bringt mich dorthin. Wenn ich es aber klar weiß, na klar, dann werkt man. Alles andere erzeugt aber Stress. Ich kümmere mich darum, egal was ich tue, dass Früchte des Geistes hervorkommen. Ein simpler Deal mit Gott, er macht seinen Job, ich meinen.

Niemand braucht sich sich daher für seine irdische Tätigkeit, so geringfügig sie weltlich auch bewertet wird, schämen. Ich habe gelernt, was für ein schöner Dienst das Kochen oder das Gespräch, das gerade jemand benötigt, sein kann. Mal ist dies dran, mal das. Und was man nicht mit Liebe tut, das wird ohenhin nix.

Dazu wurde das Beispiel Martha und Maria zitiert. Zu Marthas Forderung setzte Jesus hier temporär die Priorität anders. Marthas Beschwerde war also nicht grundlegend falsch, aber hier unangebracht, weil sie die temporäre Untätigkeit ihrer Schwester als falschen Ruf aufasste.

Der Meister kommt, somit bist du "berufen" unbedingt zu putzen und zu kochen. Und dann kommt oft die Hetzerei, schnell, schnell. Njente. Genau das erzeugt Stress und ist schädlich, weil man genau hier in der Gefahr steht fleischlich zu werden, indem man den Druck an andere ablässt. Genau das tat Martha in dieser Situation.

Man meint in der Gegenwart Jesu immer etwas tun zu müssen. Doch er zeigt dir schon, wenn er etwas wünscht. Er kann das, er hatte einen Mund und würde es simpel sagen. Ach, mich dürstet. Na dann hole ich was. Habt ihr etwas zu essen, das fragte er nach seiner Auferstehung. Na dann gib ihm, was du hast.

Mein Fazit: Ich entkopple die beiden Dinge Ruf und Frucht voneinander und setzte mich dabei keinem Stress aus.
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Re: Berufung - an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen

Beitrag von Maryam »

Michael hat geschrieben: Sa 25. Jan 2020, 11:02
Eine bestimmte Berufung ist für das Hervorbringen der Früchte also überhaupt keine Voraussetzung. Denn die Frucht, welche die Schrift anspricht, sind Wesensmerkmale deines Geistes und kein Produkt, wie es geleistete Arbeit als Ergebnis hervorbringt.

Niemand braucht sich sich daher für seine irdische Tätigkeit, so geringfügig sie weltlich auch bewertet wird, schämen. Ich habe gelernt, was für ein schöner Dienst das Kochen oder das Gespräch, das gerade jemand benötigt, sein kann. Mal ist dies dran, mal das. Und was man nicht mit Liebe tut, das wird ohenhin nix.

Man meint in der Gegenwart Jesu immer etwas tun zu müssen. Doch er zeigt dir schon, wenn er etwas wünscht. Er kann das, er hatte einen Mund und würde es simpel sagen. Ach, mich dürstet. Na dann hole ich was. Habt ihr etwas zu essen, das fragte er nach seiner Auferstehung. Na dann gib ihm, was du hast.

Mein Fazit: Ich entkopple die beiden Dinge Ruf und Frucht voneinander und setzte mich dabei keinem Stress aus.
Hi Michael
Je nach geistlicher (Gal. 5,22/23) oder fleischlicher Gal 5,19-21) Gesinnung bringt jemand entsprechende Werke hervor, sei es in Erwerbsleben oder im Alltag/Freizeit, die zeigen, die erkennen lassen ob jemand in denjenigen Werken -im zwischenmenschlichen Umgang beispielsweise- wandelt, die einem Gott aufgrund der von ihm geschenkten Gaben zuweist,erkennen lässt, oder noch unerlöst vom Bösen sich zu lieblosen Sticheleien, hinterrücks in Intrigen, Verleumdungen oder andern Gottlosigkeiten verstricken. Nur ein guter Baum bringt gute Früchte.

Ob ein offenes Ohr, wo es jemand behilflich sein, notliendernd wirken könnte oder sonstige dem Nächsten nutzbringende Hilfestellungen, Fahrdienst zu Arztbesuchen, es gibt ja sooooooviele freiwillige Helfer in Kirchen oder andern ausserkirchlichen gemeinnützigen Frauenvereinen, die das vielfältige Arbeiten -je nach ihren Talenten und zeitlichen Möglichkeiten für Gotteslohn als höchst bereichernd, erfreuend sehen.

Ich habe unter anderem von Christus in mir gelernt, was Du auch schriebst. Alles zu SEINER Zeit nach SEINEM Willen. Er lässt hilfesuchende Menschen auf mich zugehen oder bringt sie auf wunderbare Weise zur passenden Zeit zu ihnen. Mein Gaben- Zeitmanagment liegt schon lange in Gottes "Hand".

Seither sind für mich zeitlicher Stress und einstiges von trägen Vereins- oder Gemeindemitglieder ausgenutztes Helfersyndrom -von dem Jesus mich gottseidank längst auch befreit hat- und dergleichen Schnee von vorvorvorgestern.

lg Maryam
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Bonnie
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Re: Berufung - an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen

Beitrag von Bonnie »

Michael hat geschrieben: Sa 25. Jan 2020, 11:02 Bonnie, ich denke du vermischt zwei Dinge, die zwar Gemeinsamkeiten haben, aber einander nicht bedingen, Ruf bzw. Berufung und Frucht bringen.
Nein, ich vermische sie nicht. Das ist im Lauf des Threads unglücklicherweise passiert. Dass Gemeinsamkeiten zwischen dem was ich meinte und dem was du aufführst vorhanden sind bestreite ich nicht. Aber darum ging es mir nicht
Michael hat geschrieben: Sa 25. Jan 2020, 11:02 Klar bringt man effizient auch dort Frucht, wohn man berufen wird, aber ich sage "auch". Doch bringt man die Frucht überall oder nirgendwo. Das eine ist Wachstumsprozess, die Frucht reift heran, und das andere eine Tätigkeit, man tut etwas.
Es ging und geht mir um die Frucht, dort wo eine Berufung von Gott vorausging. Ist es dir noch nie passiert, dass du eine Berufung nicht gehört hast oder sie nicht hören wolltest, weil du dich überfordert gefühlt hast? Was ist mit einer Berufung, die gar keine göttliche war, bei der der Wunsch der Vater des Gedanken war?
Michael hat geschrieben: Sa 25. Jan 2020, 11:02 Ich halte es so: Wozu ich berufen bin, darum kümmere ich mich nicht, sondern Gott bringt mich dorthin. Wenn ich es aber klar weiß, na klar, dann werkt man. Alles andere erzeugt aber Stress. Ich kümmere mich darum, egal was ich tue, dass Früchte des Geistes hervorkommen. Ein simpler Deal mit Gott, er macht seinen Job, ich meinen.
Das sehe ich durchaus anders.
Michael hat geschrieben: Sa 25. Jan 2020, 11:02 Niemand braucht sich sich daher für seine irdische Tätigkeit, so geringfügig sie weltlich auch bewertet wird, schämen. Ich habe gelernt, was für ein schöner Dienst das Kochen oder das Gespräch, das gerade jemand benötigt, sein kann. Mal ist dies dran, mal das. Und was man nicht mit Liebe tut, das wird ohenhin nix.
Absolut richtig!
Michael hat geschrieben: Sa 25. Jan 2020, 11:02 Dazu wurde das Beispiel Martha und Maria zitiert. Zu Marthas Forderung setzte Jesus hier temporär die Priorität anders. Marthas Beschwerde war also nicht grundlegend falsch, aber hier unangebracht, weil sie die temporäre Untätigkeit ihrer Schwester als falschen Ruf aufasste.
Würde ich zu dieser Begebenheit Stellung nehmen, kämen wir wohl unweigerlich in den Bereich Bibelkritik. Also lass' ich es besser ;)
Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht.
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Helmuth
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Re: Berufung - an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen

Beitrag von Helmuth »

Bonnie hat geschrieben: Sa 25. Jan 2020, 15:57 Was ist mit einer Berufung, die gar keine göttliche war, bei der der Wunsch der Vater des Gedanken war?
Das ist mir voriges Jahr passiert, und warst nicht du es, mit der ich das auch via E-Mail besprochen hatte? Es endete in einem Misserfolg und in einem Beziehungsbruch. Ich hatte noch dazu einen höheren 4-stelligen Finanzschaden. Ich denke, klarer konnte Gott gar nicht "sprechen" um anzuzeigen, "do woar i net dabei." ;)

Meine Haupterfahrung dabei war die, dass ich es früher erkennen hätte können. Ab dem Zeitpunkt, ab dem ich gemerkt hatte, dass ich nur mehr noch unter Druck und Stress stehe, hätte ich das Alarmsystem des Heiligen Geistes nicht überhören dürfen.

Nett sind dann immer die lieben anderen Unbeteiligten die es besser wissen, die aber nicht ausreichend eingeweiht waren. Sie spielen sich auf, meinen es einerseits gut, haben aber kein Wissen, und so nerven sie mehr als sie helfen. Aber diese Erfahrung ist mir nicht mehr neu.

Vielleicht ist es aber auch Training, das wird sich erst weisen, Dann war selbst der Finanzschaden eine Investition. Hier sage ich mir Römer 8,28 als Tatsache auf und gehe so damit um.
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Re: Berufung - an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen

Beitrag von Magdalena61 »

Bonnie hat geschrieben: Do 23. Jan 2020, 17:26 Ich habe u.a. einen ganz einfachen Dienst in meiner Gemeinde. Den Kaffeedienst. Kaffee kochen für ~200 Menschen, Gebäck richten, spülen, aufräumen usw.. Dieser Dienst ist perfekt für mich. Meine "alten" Fähigkeiten kommen wieder zum Vorschein, werden gebraucht und ich kann mich austoben. Ich liebe diesen Dienst. Er ist ein Geschenk von Gott an mich.
:)
Die Gnadengaben erstrecken sich ja nicht nur oder ausschließlich auf die in 1. Kor. 12 genannten Geistesgaben, die sich, bis auf die Gabe der Heilung und auf die Gabe, Wunder zu tun, eher auf geistliche Bedürfnisse beziehen.

Röm. 12, 6-8 erwähnt noch weitere Gnadengaben.
Rö.12.7: „Es sei Dienst, im Dienen.“

Paulus braucht hier das Wort "diakonia". Das gleiche Wort wird auch an ver­schiedenen anderen Stellen verwendet, sowohl für den Dienst des Paulus als auch für den anderer Brüder (Apg.20.24; Rö.11.13; 1.Kor.12.5; Kol.4.17; 1.Tim.1.12; 2.Tim.4.5).

In Luk.10.40 wird es auch für den Dienst der Martha gebraucht. Dieses Wort meint allgemein den Dienst, den jemand empfangen hat und zwar sowohl geistlichen wie auch praktischen (irdischen) Dienst.

Welch ein Segen ist es für eine Gemeinde, wenn Menschen da sind, die ihre Dienste erkennen und darin treu und beständig sind, so dass man sich auf sie verlassen kann. Ich möchte hier einige solcher Dienste, sowohl praktische wie geistli­che, aufzählen: Saaldienst, Küchendienst, Geschwister abholen, Tonbanddienst, Musik, Tonanlagen betreuen, Besuche machen, Kinderarbeit, Jugendarbeit, Gast­freundschaft aber auch Fürbitte und Gebet.
Quelle
Da bist du mit deinem Kaffeedienst auch mit dabei.
Und wenn du diesen gerne machst- super.

Kannst du deine Gemeinde zu Fuß erreichen? Oder hast du ein Fahrzeug? Wenn man für die Bewirtung sorgt, muss man ja auch einkaufen und früher da sein als die Besucher des Gottesdienstes, um alles vorzubereiten.
LG
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Re: Berufung - an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen

Beitrag von Magdalena61 »

Bonnie hat geschrieben: Do 23. Jan 2020, 12:48
Magdalena61 hat geschrieben: Do 23. Jan 2020, 12:01 :thumbup: Ein super Thema.
Meine Gedanken dazu: Berufung hat mit den Talenten zu tun, die uns von Gott gegeben wurden. Gott beruft nicht zu Aufgaben, die man überhaupt nicht bewältigen kann, weil die notwendigen Voraussetzungen dafür nicht gegeben sind.
Manchmal scheint es aber auch so, oder das eigene Gefühl sagt einem, als ob eine bestimmte Berufung auf keinen Fall stimmen kann. Ich denke viele Propheten sind ein Beispiel dafür.

Meine Erfahrung ist jedoch, wenn Gott jemanden an diesem einen, bestimmten Platz haben will, zu dem er beruft, dann verleiht er auch das nötige "Handwerkszeug". Beziehungsweise, zeigt, dass man Fähigkeiten eigentlich hat, sie aber verschüttet sind.
Das widerspricht ja nicht meiner These.

Manchmal muss Gott zuerst einige Entscheidungen/ Wege blockieren, damit der Mensch erkennt, was Gott von ihm will.

Am Beispiel nicht so richtig funktionierender oder geistlich vor sich hindümpelnder Gemeinden kann man eigentlich ganz gut erkennen, was passiert, wenn Ehrgeiz und persönliche Fehleinschätzungen die Grundlage für die "Berufung" (von menschlicher Seite aus) in geistliche Ämter sind.

Mose war von Gott berufen. Und deshalb konnte er den Auftrag auch ausführen, wenn auch manchmal mit Mühe und mit vielen Selbstzweifeln.

Und die Propheten rissen sich nicht darum, berufen zu werden- das ist verständlich, wenn man liest, wie die religiösen Führer mit ihnen umgingen und mit welchen Schwierigkeiten / Anfeindungen sie immer wieder zu kämpfen hatten.
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Re: Berufung - an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen

Beitrag von Bonnie »

Magdalena61 hat geschrieben: Sa 25. Jan 2020, 17:05 Kannst du deine Gemeinde zu Fuß erreichen? Oder hast du ein Fahrzeug? Wenn man für die Bewirtung sorgt, muss man ja auch einkaufen und früher da sein als die Besucher des Gottesdienstes, um alles vorzubereiten.
In 1. Linie habe ich einen hervorragenden ÖPNV :D . Und sehr erträgliche Ticketpreise!
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Re: Berufung - an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen

Beitrag von Magdalena61 »

Bonnie hat geschrieben: Do 23. Jan 2020, 17:03 Das extremste, was ich in dieser Hinsicht erlebt habe, war ein Ältester, der nur im Bereich steuerfreie Tätigkeit unterwegs war um ja genug Zeit in die Gemeinschaft investieren zu können. Bei einem anderen Ältesten weiß ich nicht genau, wie er auf Dauer seinen Alltag gemeistert hat und wie es um seine Gesundheit bestellt ist. Familienvater, permanent in Nachtschicht, damit Aktivitäten für die Gemeinschaft nicht eingeschränkt werden, und bei genauem hinsehen mit höchstens 4 Stunden Schlaf am Tag.
Mein Eindruck, wie ich das lese:
Da wird der Gemeinde ein Stellenwert eingeräumt, den sie in der Bibel nicht hat --> Götzendienst?

Wer hauptberuflich der Gemeinde dient, sollte dafür entlohnt werden.

Wovon will der Minijobber leben, wenn er alt ist? Von den Früchten derjenigen, die ein Leben lang steuerpflichtig erwerbstätig waren oder es noch sind?

Biblisch ist das nicht, meiner Meinung nach. Auch nicht die Vernachlässigung der Familie, um "der Gemeinde zu dienen". Das kommt allerdings häufig vor, und das entspringt bei denen, die ihren Familien nicht mehr gerecht werden, nicht unbedingt einem bewußten Vorsatz.
Es ist nämlich so, dass viele- die meisten- Mitglieder einer Gemeinde es vorziehen, sich dienen zu lassen anstatt sich selbst auch in einen Dienst einbinden zu lassen. Die anfallenden Aufgaben werden von einem relativ kleinen Personenkreis gestemmt. Und wenn man gutmütig ist und Idealist, dann muss man aufpassen, dass man von den Diensten und Verpflichtungen für die Gemeinde nicht "gefressen" wird.
So ist es mir nämlich einmal ergangen; für einige Dienste hatte ich mich freiwillig gemeldet, das fanden andere bequem, und so wurden es im Laufe der Zeit immer mehr Verpflichtungen, bis ich irgendwann kaum noch Erholungszeiten hatte und einem Zusammenbruch nahe war. Als ich die Überforderung kommunizieren wollte, stieß ich nicht gerade auf Verständnis. Da waren dann schon härtere Kaliber nötig, damit sich etwas änderte. Und dann nahmen einige mir das übel, und es entstanden Spannungen, die letztlich dazu führten, dass ich die Gemeinde verließ ... ich fand es ziemlich ungerecht.

Als Mose vor Gott klagte, er könne das Volk nicht mehr tragen, es sei ihm zu schwer 4. Mose 11, 14, gab JHWH ihm 70 Älteste zur Seite, damit sie "mit ihm an der Last des Volkes trugen und er sie nicht mehr alleine tragen musste".
LG
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