Münek hat geschrieben: ↑Mi 12. Feb 2020, 03:52
Richtig ist dagegen, dass ich die Texte - im Gegensatz zu Dir - NICHT eisegetisch auslege.
Münek hat geschrieben: ↑Mi 12. Feb 2020, 10:39
ich wiederhole mich: Ich bin weder Dogmatiker noch Ideologe.
Beide Aussagen widersprechen sich. - Du hältst das, was Deinem Vorverständnis widerspricht für Eisegese - was soweit geht, dass Du der RKK unterstellst, dass sie die Bibel objektiv falsch auslegt.
Münek hat geschrieben: ↑Mi 12. Feb 2020, 10:39
Dann unterstelle mir doch nicht, ich hielte MEIN Vorverständnis für "unantastbar."
So gibst Du Dich aber.
Münek hat geschrieben: ↑Mi 12. Feb 2020, 03:52
Der biblische Sündenfall ist untrennbar mit dem Ungehorsam des Menschen gegen ein ausdrückliches Gebot Gottes verbunden - nicht mit der evolutionären Entwicklung des Ich-Bewusstseins beim Homo sapiens vor 300.000 Jahren.
Du bringst beides offenbar nicht zusammen.
Münek hat geschrieben: ↑Mi 12. Feb 2020, 03:52
Die Schlange ist nicht Satan; sondern wird als listiges Tier des Feldes vorgestellt.
Ja - "das Böse" wird unterschiedlich offenbart. - Aber es ist jeweils das EINE Böse.
Münek hat geschrieben: ↑Mi 12. Feb 2020, 03:52
Entscheidend ist und bleibt, dass Satan im AT an keiner einzigen Stelle als Feind oder Widersacher oder abgefallener Engel Gottes auftritt.
Weil bspw. in "Hiob" "das Böse" als Untertan Gottes dargestellt wird. -- Es stellt sich dort dar als "Hinderer", als "Versucher" - an anderer Stelle stellt es sich dar als "Schlange" oder als "König von Kyros" oder als derjenige (NT), der Jesus in der Wüste versucht und "Fürst der Welt" genannt wird. --- Im Kern ist das immer dasselbe.
Münek hat geschrieben: ↑Mi 12. Feb 2020, 03:52
Nix Antithese. In Jesaja 45:7 stellt Gott sich selbstherrlich als der Verursacher (auch) des BÖSEN vor
Das ist ein Fehlverständnis. - Damit ist gemeint, dass "das Böse" dem allmächtigen Jawhe untertan, sozusagen ein Werkzeug ist. - "Das Böse" ist ein notwendiges Übel als Folge des "Sündenfalls" (den man nicht mit "Frucht-Essen", sondern mit etwas viel Grundsätzlicherem verbinden muss).
Münek hat geschrieben: ↑Mi 12. Feb 2020, 10:39
Da es der Philosoph Albert höchstpersönlich war, der den ideologiekritischen Begriff "Selbstimmunisierung" in die Wissenschaftstheorie eingebracht hat, steht es allein ihm zu, diesen Begriff zu definieren.
Nein - dieses Wort drückt etwas allgemein aus, was so rum oder anders rum angewendet werden kann - natürlich gibt es eine "Selbstimmunisierung sensu Albert, aber es gibt auch andere Versionen davon. - Es kann doch nicht sein, dass man Begriffe erfindet, diese einseitig anwendet und sich damit einen Freibrief schafft, wenn es einen selber trifft ("Gilt nicht - gilt nur für andere").
Münek hat geschrieben: ↑Mi 12. Feb 2020, 10:39
Alberts Definition trifft auf ALLE Ideologien zu
So ist es.
Münek hat geschrieben: ↑Mi 12. Feb 2020, 10:39
Ich orientiere mich an der historisch-kritischen Auslegungsmethode.
Das ist EIN Verständnisansatz, der manches leisten kann und manches nicht.
Münek hat geschrieben: ↑Mi 12. Feb 2020, 10:39
Das damalige Verständnis Pauli bildete schließlich DAS biblische FUNDAMENT für die Formulierung diverser Dogmen der katholischen Kirche (z.B. das Dogma der Erbsünde oder das Dogma der unbefleckten Empfängnis).
Aber das bedeutet doch nicht, dass sich Verständnisse aus Sicht der damaligen Zeit nicht mit dem Lauf der Zeit ändern können. - Der KERN ist wichtig, nicht die Vermittlungs-Bilder davon. Aber dazu muss man den Kern verstehen, was nicht geht, wenn man Sinn/Inhalt/Kern mit Darstellungsweisen desselben verwechselt.
Münek hat geschrieben: ↑Mi 12. Feb 2020, 10:39
Ich nehme die Aussagen des KKK wörtlich - also so, wie sie gemeint sind.
Das ist ein Kurzschluss. - Du meinst im Grunde, dass Du etwas nach Deinem spezifischen, geistlich distanzierten Verständnis nimmst und dies für authentisch hältst.
Münek hat geschrieben: ↑Mi 12. Feb 2020, 10:39
Nenne mir ein Dokument der katholischen Kirche, wo Deine abstruse Hypothese wiederzufinden ist.
In der Verkündigungssprache gibt es ein solche Dokument sicherlich nicht, weil Verkündigungssprache eher im Zungenschlag arbeitet wie: Jesus ist am Kreuz gestorben, um den Menschen zu zeigen, dass mit dem Tod nicht alles vorbei ist. Durch seine Auferstehung hat er gezeigt, dass die Liebe Gottes stärker ist als der Tod. Christen glauben deshalb, dass die Seele und die Liebe, die der Verstorbene anderen gegeben hat, nach dem Tod bei Gott weiterleben. - Das wäre eine klassische Verkündigungs-Aussage.
Du spielst auf fundamentale Sprache an. Da gibt es sicherlich was (ich werde es nicht suchen), vor allem gibt es das in Gesprächen mit intellektuell fitten Theologen. --- Richtig wäre aus meiner Sicht, dass man in der Tat solche Grundlagen zum Gegenstand der Verkündigungssprache (auch beim Theologie-Studium) machen sollte.
Bevor Du jetzt wieder "ätsch" sagst, weil ich Dir nichts geben kann, was Du getrost schwarz auf weiß nach Hause tragen kannst, denke mal drüber nach, ob die Annahme wirklich befriedigend ist, dass der Mensch gegen eine Gebot von einem Baum genascht hat, weshalb die ganze Welt ins Unheil gefallen ist. - Das sollte Dir bei weitem zu wenig sein. ---- Wo ist der KERN, wo sind die WURZELN solcher Darstellungs-Bilder (egal ob historisch oder nicht)? - DAS muss doch elektrisieren.
PeB hat geschrieben: ↑Mi 12. Feb 2020, 12:13
Sollte es nicht vielleicht eher darum gehen, wie die katholische Kirche den Sündenbegriff versteht und wie er richtigerweise zu verstehen wäre?
Wenn Du "richtigerweise" durch "anders" ersetzt, macht das Sinn. --- Denn woher willst Du wissen, WELCHE Verständnis-Version richtig oder falsch ist?