Da müssen wir aber klären, was "Verantwortung" ist. - Wenn Du "Verantwortung" als ein Kreuz/eine Last definierst, die man zu tragen hat, egal ob man sich diese Last selber aufgebürdet hat oder ob man sie aufgebürdet vorfindet, gebe ich Dir recht.
Ich würde BEIDES unter "Sünde" subsummieren:
1) Man säuft, fährt besoffen gegen den Baum und ist querschnittsgelähmt.
2) Man wird querschnittsgelähmt geboren.
Das heißt: Sünde ist primär immer eine phänomenische Größe. - Innerhalb der Sünde-Fälle gibt es dann eine Teilmenge, die von einem selbst bewusst ausgelöst wurde. - Wir sollten wieder phänomensches Denken lernen.
Da wäre phänomenisches Verständnis der richtige Weg, die richtige Haltung einzunehmen.
Genau so. --- Aber genau das funktioniert nicht, weil man auch weitgehend in der Theologie meint, man könne nur sündig sein, wenn man selber etwas verursacht hat. - Deshalb: Phänomenisches Denken muss wieder gelernt werden.
Eben. - Wenn man Sünde als Folge einer "freien Entscheidung" versteht, die so oder so sein könnte ("Ich entscheide, homosexuell zu sein"), ist es naheliegend, Homosexualität "gut" zu finden, weil sie ja keine Entscheidungs-Sache ist. ---- Ich bin überzeugt, dass ich angeborenerweise homosexuell sein könnte - also wäre es (so argumentiert man dann) "gottgewollt". - Wäre es das aber, wäre es keine Sünde. ---- Oder um es anders zu sagen: "Moderne" Theologen verstehen Homosexualität als keine Entscheidungssache (da haben sie recht), sondern als "gottgewollt" (da haben sie unrecht). Folglich bewerten sie ihr Eintreten für "Homosexualität = christlich normal" als gottgewolltes Handeln.Magdalena61 hat geschrieben: ↑Mi 6. Mai 2020, 23:40 Ich bin übrigens auch der Meinung, dass ein Priester, Bischof, Papst homosexuell veranlagt sein darf. - Aber er darf nicht in seiner Eigenschaft als Priester proklamieren, dass dies NICHT sündig sei.
Das wird aber schwierig für so einen.
Da ist einiges im Denken verdreht (ohne dass dies bewusst ist - also auch hier keine Entscheidungs-Sache gegen Gott und für die Sünde, sondern eine subjektiv empfundene Entscheidung für Gott. --- Merke: Das Satanische ist meistens nicht die offene Gewalt, sondern die Wirrniss - das Virus im Denken.