Was ist Theologie?

Rund um Bibel und Glaube
Zippo
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Zippo »

Michael hat geschrieben: Di 16. Jun 2020, 09:45
Zippo hat geschrieben: Di 16. Jun 2020, 09:24 Die Theologie des Mose ist aus der Thora entstanden. "Mose hat und geschrieben, sagen die Sadduzäer zu dem Herrn Jesus: "Meister, Mose hat uns gesagt...." Das ist Moses Theologie.
Ahh, ich verstehe. Du meinst nicht Moses Theologie sondern die der Pharisäer, was diese aus Mose genacht haben. Ja, das kann ich völlig nachvollziehen.
Jetzt haben wir ja eine gute Definition. " Theologie ist was man draus macht" .

Was Mose gebracht hat und Paulus, das ist die göttliche Lehre und was wir draus machen oder auch bestimmte Gemeinderichtungen, das ist Theologie.
Helmuth Michael
Es wäre nur besser sie nicht als "Mose" zu bezeichene sonden als pharisäische Theologie des 1. Jh. Und es kursierte auch die sadduzäische Theologie, welche die Existenz von Engeln und die Tatsache der Auferstehung leugnen.

Diese beiden Thelogien herrschten zur Zeit Jesu vor und sie waren für meine Beriffe klare Missinterpretationen Moses und damit des Wort Gottes, was Jesus ebenso meinte. Er hatte sie folgendermaßen kritisiert:
Markus 12:24 hat geschrieben: Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Irrt ihr nicht darum, weil ihr weder die Schriften kennt noch die Kraft Gottes?
Es gibt aber auch gute Interpretation der Thora und auch gute Auslegungen des Nt.
Deswegen brauchst du den Begriff der Theologie nicht direkt wieder so negativ färben.

Es gibt gute Theologie und schlechte Theologie.

Liebe Grüsse Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Helmuth
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Di 16. Jun 2020, 16:11 Es gibt gute Theologie und schlechte Theologie.
Genau meine Rede, nur wenn wir gemeinsam eine Uni-Bibliothek mal besuchen und ich zeige dir alle theologischen Werke, was meinst du, wie wird das Verhältnis zwischen gut und schlecht aussehen?

Wenn wir da mal ausmisten würden, wirst du feststellen, dass neben den Bibel nur sehr wenige Werke stehen, während man für den Rest weitere Gebäude bauen muss, denn ich denke, dass es mit Sicherheit keine 50/50 Aufteilung sein wird.

Da hat der Johannes-Schüler eher einen Griff in den Gatsch gemacht, als er diesen Nachruf schrieb:
Joh.21:25 hat geschrieben: Es sind aber noch viele andere Dinge, die Jesus getan hat; und wenn sie eines nach dem anderen beschrieben würden, so glaube ich, die Welt würde die Bücher gar nicht fassen, die zu schreiben wären. Amen.
Dabei würde ich mir eine solche Bibliothek sogar wünschen. Aber ich meine man sollte mit den derzeitigen eher das machen:
Apg 19:19 hat geschrieben: Viele aber von denen, die Zauberkünste getrieben hatten, trugen die Bücher zusammen und verbrannten sie vor allen; und sie berechneten ihren Wert und kamen auf 50 000 Silberlinge.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Zippo »

Helmuth Michael
Wenn ich zur Aussage Jesu zurückkehre, möchte ich noch sagen: Der Geist des Irrtums wirkte nicht nur in den Phariäern. Er beherrscht heute auch viele Theologen.
Er kann auch in Dir und mir wirken. Deswegen ist es wichtig , sich gegenseitig auszutauschen.

Theologie ist Auslegung. Du hast da eine biblische Offenbarung vorliegen, aber sobald du liest und verstehst, wird es zur Theologie.

Theologen mögen geistlose oder geistreiche Menschen sein und deren Bücher füllen die Regale der Bibliotheken. Aber es ist alles gute oder schlechte Theologie, solange Lauterkeit im Spiel ist.
Der Begriff Menschenlehre entsteht, wenn unlautere Motivation im Spiel ist. Wie z. Bsp. in Mt 15,3-9 von dem Herrn Jesus Christus angeprangert wird.
Wenn solche Menschen lehren, dann wollen sie sich in irgendeiner Form bereichern. Leider gibt es auch solche unlauteren Elemente in der sich christlich nennenden Welt.
Diese Pharisäer sind nicht ausgestorben. Sie leben auch heute nicht schlecht von dem Wunsch der Menschen, Gott näher zu kommen oder etwas Spirituelles zu erleben.

Oder Paulus sieht in der Philosophie eine Quelle der Verführung durch Menschenlehre. Was er damit gemeint hat, ist mir noch nicht im Einzelnen klar. Was sind der Welt Satzungen ? Kol 2,8

Im 1 Kor 2,12-13 redet Paulus vom Geist dieser Welt und von menschlicher Weisheit, welche die Weisheit Gottes nicht erkennen kann. Auch das klingt nach Menschenlehre und hat mit Theologie nichts zu tun.

Liebe Grüsse Thomas
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Di 16. Jun 2020, 22:57 Er kann auch in Dir und mir wirken. Deswegen ist es wichtig , sich gegenseitig auszutauschen.
Korrekt. Für mich bedeutet es, Beziehung ist wichtiger als jede Theologie. Theologie löst keine Probleme, guter Umgang hingegen räumt viele (geistliche) Irrtümer aus, weil Liebe nun mal keine Theologie ist.

Heutige Theologie beschäftigt sich mit zu vielen abstrakten oder abstrusen DIngen, hat also kaum Relevanz für das praktische Leben. Wirf mal einen Blick auf das ganze Spektrum und beurteile selbst, ob du dir davon ein Butterbrot streichen kannst: https://de.wikipedia.org/wiki/Christliche_Theologie
Zippo hat geschrieben: Di 16. Jun 2020, 22:57 Theologie ist Auslegung.
Ja die Kurzdefinition trifft gut zu. Aber ich spreche auch den Aspekt an, wer die Auslegung bestimmen kann und was sie damit bewirkt.

Paulus und Luther als zwei Theologen kurz gegenübergegestellt: Paulus wurde trotz strikter Ablehnung der Lehre der falsch eingeschlichenen jüdischen Brüder nicht zu einem Antisemiten, Luther hingegen zu einem erklärten. Was hat ihn seine "reformierte" Theologie also gebracht?
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Zippo »

Michael hat geschrieben: Do 18. Jun 2020, 10:34
Zippo hat geschrieben: Di 16. Jun 2020, 22:57 Er kann auch in Dir und mir wirken. Deswegen ist es wichtig , sich gegenseitig auszutauschen.
Korrekt. Für mich bedeutet es, Beziehung ist wichtiger als jede Theologie. Theologie löst keine Probleme, guter Umgang hingegen räumt viele (geistliche) Irrtümer aus, weil Liebe nun mal keine Theologie ist.

Heutige Theologie beschäftigt sich mit zu vielen abstrakten oder abstrusen DIngen, hat also kaum Relevanz für das praktische Leben. Wirf mal einen Blick auf das ganze Spektrum und beurteile selbst, ob du dir davon ein Butterbrot streichen kannst: https://de.wikipedia.org/wiki/Christliche_Theologie
Was ist heutige Theologie ? Seit nunmehr 2000 Jahren haben Menschen ihre Nase in die Bibel gesteckt und haben darin gelesen und haben gute und schlechte Theologie betrieben. Manche Christen haben sich dann zunehmend auf die Verkündigung von Gottes Wort konzentriert, andere haben sich um die Versorgung gekümmert. Apg 6,2-3
Da ist jetzt die Frage , wo du deine Begabung siehst ?

Das Spektrum bzw. die systematische Struktur aus Wikipedia finde ich interessant. Das kommt wohl zustande, wenn man einen Studiengang plant und sich dann überlegt, wie man den aufbauen soll.
Man könnte natürlich sagen, wir lesen jetzt alle in der Bibel und unterhalten uns darüber. Aber man kann natürlich auch systematischer herangehen.
Die Bibel Wort für Wort zu lesen und auszulegen ist dann nur ein Bereich. Die Bibel aus den historischen Zusammenhängen heraus zu begreifen , ist ein anderes Gebiet.
Dann kann man sich verschiedene wichtige Themen der Bibel vornehmen, wie die Heilsgeschichte usw.
Je nachdem , wer das unterrichtet , fänd ich das schon interessant. Aber eigentlich bin ich zu alt für sowas.
Aber da wollen wir nicht traurig sein. Helmuth, eigentlich machen wir das doch alles. Wir gehen nur nicht so systematisch vor.
Helmuth Michael
Zippo hat geschrieben: Di 16. Jun 2020, 22:57 Theologie ist Auslegung.
Ja die Kurzdefinition trifft gut zu. Aber ich spreche auch den Aspekt an, wer die Auslegung bestimmen kann und was sie damit bewirkt.
Da geht es mehr um Denomination. Da haben sich immer mal wieder Menschen zusammengesetzt und überlegt, wie sie ihre Versammlungen gestalten wollen und was so der Kern der Theologie ist, an der sie festhalten wollen. Da gibt es auch manchmal so Schwerpunkte. Die Brüdergenmeinden haben sich um den Tisch des Herrn geschart und das Abendmal zur zentralen Mitte ihrer Versammlung gemacht , die Baptisten fanden die Erwachsenentaufe wichtig.

Da haben sich aber auch Gemeinden das Recht herausgegriffen, die allein seligmachende Kirche zu sein und es hat Mord und Totschlag gegeben, weil diese inzwischen völlig verweltlichte Kirche die wahren gläubigen Menschen ausgebeutet und ermordet haben.

Wenn du heute in eine Gemeinde gehst , mußt du dich auf Dauer auch an die Gepflogenheiten halten, also an die Theologie, die man sich dort auf die Fahne geschrieben hat. Oder du wirst eben freundlich aufgefordert, dir eine andere Gemeinde zu suchen.
Helmuth Michael
Paulus und Luther als zwei Theologen kurz gegenübergegestellt: Paulus wurde trotz strikter Ablehnung der Lehre der falsch eingeschlichenen jüdischen Brüder nicht zu einem Antisemiten, Luther hingegen zu einem erklärten. Was hat ihn seine "reformierte" Theologie also gebracht?
Paulus war ja ein Jude und hat sehr darunter gelitten, daß seine Stammverwandten den Glauben an Jesus zum Teil abgelehnt haben. Paulus war eigentlich mehr als ein Theologe , er war eben ein Apostel. Man könnte ihn am ehesten noch als einen Theologen des AT bezeichnen. Zu den Füßen eines Gamaliel hat er gesessen und von ihm gelernt. In Arabien hat er sich dann sehr mit den biblischen Schriften beschäftigt, die man bis dahin kannte und in der Kraft des Heiligen Geistes die christliche Lehre herausgefiltert.
Paulus hat mit den anderen Aposteln zusammen die Grundlage für die neutestamentliche Theologie geschaffen. Dafür sind aus meiner Sicht am ehesten, die Lehrbriefe der Apostel geeignet.

Der Luther hat erstaunliches geleistet und uns eine wunderbare Bibelübersetzung gebracht und viele sehr gute Auslegungen. Ich finde wir sollten einen solchen Kirchenlehrer in Ehren halten und nicht nur auf den Entgleisungen dieser Leute herumreiten.

Liebe Grüsse Thomas
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Helmuth
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Do 18. Jun 2020, 19:49 Was ist heutige Theologie ? Seit nunmehr 2000 Jahren haben Menschen ihre Nase in die Bibel gesteckt und haben darin gelesen und haben gute und schlechte Theologie betrieben.
Das ist eine gute Erkenntnis: Es gibt "gute und schlechte" Theologie. Theologie selbst ist also zunächst ein wertfreier Begriff, die erst infolge des Theologen, sprich Mensch ihren Wert erhält. Der Mensch macht dabei im Sinne von 1. Thess. 5:20-22 eine Prüfung, wie er etwas bewertet. Man nennt das Auslegung.
Zippo hat geschrieben: Do 18. Jun 2020, 19:49 Da haben sich immer mal wieder Menschen zusammengesetzt und überlegt, wie sie ihre Versammlungen gestalten wollen und was so der Kern der Theologie ist, an der sie festhalten wollen.
Der Prozess so vorzugehen ist per se richtig und anders geht es auch gar nicht. Aber bitte ersetzen wir hier das Wort "Theologe" unbedingt durch "Wort Gottes". Wenn der Prozess schon mit Theologie startet, dann kommt am Ende heraus, was du als nächstes sagst:
Zippo hat geschrieben: Do 18. Jun 2020, 19:49 Da haben sich aber auch Gemeinden das Recht herausgegriffen, die allein seligmachende Kirche zu sein und es hat Mord und Totschlag gegeben, weil diese inzwischen völlig verweltlichte Kirche die wahren gläubigen Menschen ausgebeutet und ermordet haben.
Wie bei alle Dingen bringt der Mensch entsprechend seines Handelns Früchte des Geistes hevor oder er begeht auch Werke des Fleisches. Daher darf die Grundlage nicht Theologie sondern sie muss das Wort Gottes sein. Ich würde dann wie folgt auch strikt trennen:

- Das Wort Gottes kommt von Gott (na selbstverständlich, darum heißt es auch so ;) ).
- Theologie betreibt der Mensch, darum gibt es sowohl gute wie schlechte Theologie.
Zippo hat geschrieben: Do 18. Jun 2020, 19:49 Paulus war eigentlich mehr als ein Theologe , er war eben ein Apostel.
Stimmt, Apostel, die vom Herrn bestätigt werden, schaffen es auch gute Theologie zu machen. Halten wir aber an der getroffenen Definition fest, so kommt Theologie immer vom Menschen. Es ist die Theologie selbst NICHT das Wort Gottes, sondern eine Auslegung davon.

Danke Zippo, durch deine Hilfe komme ich ein gutes Stück vorwärts. :thumbup:
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von AlTheKingBundy »

Michael hat geschrieben: Mo 22. Jun 2020, 08:04
Zippo hat geschrieben: Do 18. Jun 2020, 19:49 Was ist heutige Theologie ? Seit nunmehr 2000 Jahren haben Menschen ihre Nase in die Bibel gesteckt und haben darin gelesen und haben gute und schlechte Theologie betrieben.
Das ist eine gute Erkenntnis: Es gibt "gute und schlechte" Theoloige.
Hier wäre eine Definition "gut/schlecht" erforderlich.
Michael hat geschrieben: Mo 22. Jun 2020, 08:04
Zippo hat geschrieben: Do 18. Jun 2020, 19:49 Da haben sich immer mal wieder Menschen zusammengesetzt und überlegt, wie sie ihre Versammlungen gestalten wollen und was so der Kern der Theologie ist, an der sie festhalten wollen.
Das ist eigentlich nie passiert. oder ihr versteht den Begriff Theologie nicht. Die christliche Theologie versteht sich als die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Schriften/Grundlagen eines Glaubens und der Untersuchung deraus entstehenden oder entstandenen Glaubensrichtungen, die oft auf unwissenschaftlichen Prinzipien nämlich Dogmen beruhen.
Michael hat geschrieben: Mo 22. Jun 2020, 08:04 Der Prozess so vorzugehen ist per se richtig und anders geht es auch gar nicht. Aber bitte ersetzen wir hier das Wort "Theologe" unbedingt durch "Wort Gottes". Wenn der Prozess schon mit Theologie startet, dann kommt am Ende heraus, was du als nächstes sagst:
Das, was dem Wahrheitskern biblischer Quellen am nächsten kommt.
Michael hat geschrieben: Mo 22. Jun 2020, 08:04 Wie bei alle Dingen bringt der Mensch anhand seines Handels entsprechende Früchte des Geistes hevor oder er begeht nur die Werke des Fleisches. Daher darf die Grundlage nicht Theologie sondern nur Wort Gottes sein.
Wenn Du die Bibel außen vor lassen würdest, würde ich Dir Recht geben. Die Grundlage eines jeden redlichen Glaubens basierend auf der Bibel muss die Theologie sein.
Michael hat geschrieben: Mo 22. Jun 2020, 08:04 - Das Wort Gottes kommt von Gott (na selbstverständlich, darum heißt es auch so ;) ).
Nein, Menschen haben die Bibel geschrieben, die an Gott glaubten.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Helmuth »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Mo 22. Jun 2020, 08:20 Hier wäre eine Definition "gut/schlecht" erforderlich.
Ich brauche sie an dieser Stelle nicht, da das nicht der eigentliche Untersuchungsgegenstand dieses Themas ist. Es ist aber ein gewonnenes Ergebnis. Damit will ich sagen, dass Theologie immer schon Interpretationsache des Menschen war und ist, also subjektiv.
AlTheKingBundy hat geschrieben: Mo 22. Jun 2020, 08:20 Die christliche Theologie versteht sich als die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Schriften/Grundlagen eines Glaubens und der Untersuchung deraus entstehenden oder entstandenen Glaubensrichtungen, die oft auf unwissenschaftlichen Prinzipien nämlich Dogmen beruhen.
Ok, das nehme ich als deine Definition gerne mit auf. Aber ist es deine Sicht oder die von "wiki"? Und was ist die Grundlage? Das Wort Gottes? Oder nur eine Art Subjektgegenstand wie "Bibel" oder "Christentum"?

Wie ich dich verstehe ist die Grundlage nicht das Wort Gottes, denn schon vom Ansatz her untersucht sich die "Theologie" hier quasi selbst! Das zeigt auch dein Verweis auf Dogmen.

Es werden damit die Dogmen der Untersuchungegegenstand und nicht das Wort Gottes. Ja, auch das ist Theologie, dem stimme ich zu, aber es unterstreicht das Menschenwerk an der Sache.
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von AlTheKingBundy »

Michael hat geschrieben: Mo 22. Jun 2020, 08:35
AlTheKingBundy hat geschrieben: Mo 22. Jun 2020, 08:20 Hier wäre eine Definition "gut/schlecht" erforderlich.
Ich brauche sie an dieser Stelle nicht, da das nicht der eigentliche Untersuchungsgegenstand dieses Themas ist.
Doch, das ist es, soll ich Dir das Thema noch einmal vorlesen?
Michael hat geschrieben: Mo 22. Jun 2020, 08:35 Damit will ich sagen, dass Theologie immer schon Interpretationsache des Menschen war und ist, also subjektiv.
:lol: Und Deine "Auslegung" ist es nicht? Also bist Du kein Subjekt sondern Objekt? Du verstehst Theologie als Wissenschaft nicht. Sie versucht ja gerdae, sich vom Sunjektiven frei zu machen - es gibt keine Disziplin, die das besser kann.
Michael hat geschrieben: Mo 22. Jun 2020, 08:35
AlTheKingBundy hat geschrieben: Mo 22. Jun 2020, 08:20 Die christliche Theologie versteht sich als die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Schriften/Grundlagen eines Glaubens und der Untersuchung deraus entstehenden oder entstandenen Glaubensrichtungen, die oft auf unwissenschaftlichen Prinzipien nämlich Dogmen beruhen.
Ok, das nehme ich als deine Definition gerne mit auf. Aber ist es deine Sicht oder die von "wiki"?
Ich teile diese Sichtweise, obwohl es eigentlich keine ist, sondern eine Definition. Wenn Begriffe nicht ordentlich definiert werden, kommt nur Murks dabei heraus, weil alle aneinander vorbeireden.
Michael hat geschrieben: Mo 22. Jun 2020, 08:35 Und was ist die Grundlage? Das Wort Gottes? Oder nur eine Art Subjektgegenstand wie "Bibel" oder "Christentum"?
Ok, ich versuche es Dir mal einach zu erklären. Theologie sagt nicht: Die Bibel ist das Wort Gottes, sondern die Autoren beschreiben ihren Text als das Wort Gottes. Eine Wertung im Sinne eines Glaubensbekenntnisses kennt seriöse Theologie nicht, das ist nicht ihre Aufgabe, diese ist, das herauszukristallisieren, was die Autoren wirklich gemeint haben.
Michael hat geschrieben: Mo 22. Jun 2020, 08:35 Wie ich dich verstehe ist die Grundlage nicht das Wort Gottes, denn schon vom Ansatz her untersucht sich die "Theologie" hier quasi selbst!
Falsch.
Beste Grüße, Al

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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Zippo »

Michael hat geschrieben: Mo 22. Jun 2020, 08:04
Zippo hat geschrieben: Do 18. Jun 2020, 19:49 Was ist heutige Theologie ? Seit nunmehr 2000 Jahren haben Menschen ihre Nase in die Bibel gesteckt und haben darin gelesen und haben gute und schlechte Theologie betrieben.
Das ist eine gute Erkenntnis: Es gibt "gute und schlechte" Theologie. Theologie selbst ist also zunächst ein wertfreier Begriff, die erst infolge des Theologen, sprich Mensch ihren Wert erhält. Der Mensch macht dabei im Sinne von 1. Thess. 5:20-22 eine Prüfung, wie er etwas bewertet. Man nennt das Auslegung.
So habe ich es auch verstanden.
Helmuth Michael
Zippo hat geschrieben: Do 18. Jun 2020, 19:49 Da haben sich immer mal wieder Menschen zusammengesetzt und überlegt, wie sie ihre Versammlungen gestalten wollen und was so der Kern der Theologie ist, an der sie festhalten wollen.
Der Prozess so vorzugehen ist per se richtig und anders geht es auch gar nicht. Aber bitte ersetzen wir hier das Wort "Theologe" unbedingt durch "Wort Gottes".
Richtig , es geht um den Kern dessen, was man in der Bibel liest und wie man es versteht. Also ich nenne es Theologie.
Das sind diese Glaubensbekenntnisse von z. Bsp. Arianus und Athanasius. Jede Denomination hat ja so eine Art Glaubensbekenntnis auf ihrer website. Da sollst du dann prüfen, ob du da so reinpasst oder ob du lieber eine andere Gemeinde aufsuchst.
Also geht es doch da um die Theologie, die dort vertreten wird , nicht um Gottes Wort, das natürlich die Grundlage für das theologische Denken ist.
Helmuth Michael
Wenn der Prozess schon mit Theologie startet, dann kommt am Ende heraus, was du als nächstes sagst:
Zippo hat geschrieben: Do 18. Jun 2020, 19:49 Da haben sich aber auch Gemeinden das Recht herausgegriffen, die allein seligmachende Kirche zu sein und es hat Mord und Totschlag gegeben, weil diese inzwischen völlig verweltlichte Kirche die wahren gläubigen Menschen ausgebeutet und ermordet haben.
Wie bei alle Dingen bringt der Mensch entsprechend seines Handelns Früchte des Geistes hevor oder er begeht auch Werke des Fleisches. Daher darf die Grundlage nicht Theologie sondern sie muss das Wort Gottes sein. Ich würde dann wie folgt auch strikt trennen:

- Das Wort Gottes kommt von Gott (na selbstverständlich, darum heißt es auch so ;) ).
- Theologie betreibt der Mensch, darum gibt es sowohl gute wie schlechte Theologie.
Im Wesentlichen würde ich diese Aufteilung auch so machen. Obwohl natürlich immer ein Mensch dazwischenhängt. Aber bei den Autoren der Wortes Gottes hat der heilige Geist eben besonders darüber gewacht, was da geschrieben steht. Da streiten sich ja noch die Gelehrten inwieweit das Wort Gottes als von Gott inspiriert gelten darf. Ist es verbal inspiriert , also jedes enzelne Wort ist so, als ob Gott selbst gesprochen hätte ? Oder ist nur der Kontext inspiriert und bei den Worten hat Gott den Menschen Freiheit gelassen ? Ich selbst glaube , daß es irgendwie eine Mischung aus Beidem ist. Manchmal geht auch um jedes einzelne Wort, weil Gott das so haben will und manchmal dürfen Menschen ihren Gedanken freien Lauf lassen.

Wenn sich Menschen nun mit biblischen Texten beschäftigen, entsteht gute und schlechte Theologie. Schwerpunkt für die Christenheit sollte das NT sein. Obwohl geschrieben steht , daß alle Schrift nütze sind , zur Lehre 2 Tim 3,16.
Und wer wollte schon auf die ersten drei Kapitel der Bibel verzichten ? Oder diese herrlich , grausame Geschichte mit Abraham und Isaak 1 Mo 22. Der Exodus ist auch heute noch ein spannendes Kapitel biblischer Geschichte. Und ich kenne so manche Christen, die mit großer Vorliebe das Buch der Könige lesen, weil dort das Handeln Gottes mit den Menschen so plastisch vor Augen ist.

Trotzdem sollte man doch für die christliche Theologie nur mit Vorsicht aus dem AT schöpfen. Gott hat doch damals die Menschen ganz anders leben lassen.
Und die katholische Kirche hat das AT gebraucht, um angebliche Irrlehrer und Lästerer zu ermorden und Hexen zu verbrennen. Deswegen müßen wir bei den Schriften der Bibel unbedingt darauf achten , in welchem Kontext und wem diese Worte gesagt wurden.
Helmuth Michael
Zippo hat geschrieben: Do 18. Jun 2020, 19:49 Paulus war eigentlich mehr als ein Theologe , er war eben ein Apostel.
Stimmt, Apostel, die vom Herrn bestätigt werden, schaffen es auch gute Theologie zu machen. Halten wir aber an der getroffenen Definition fest, so kommt Theologie immer vom Menschen. Es ist die Theologie selbst NICHT das Wort Gottes, sondern eine Auslegung davon.
Diese Apostel haben aber auch viel Offenbarung gehabt. Sie haben nicht nur das AT ausgelegt. 2 Kor 12,7

Helmuth Michael
Danke Zippo, durch deine Hilfe komme ich ein gutes Stück vorwärts. :thumbup:
Dein Thema hat irgendwie Klarheit gebracht. Wenn wir uns weiterhin so gut ergänzen, dann lohnt sich die Zeit.

Liebe Grüsse Thomas
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