Glaube vs Philosophie

Rund um Bibel und Glaube
Benutzeravatar
AlTheKingBundy
Beiträge: 3928
Registriert: Sa 8. Jun 2013, 22:04

Re: Glaube vs Philosophie

Beitrag von AlTheKingBundy »

Wenn man das hier so liest, merkt man doch, wie wenig Ahnung einige "Christen" von Philosophie haben. Sie haben nicht einmal verstanden, dass Paulus selbst ein großer Philosoph war.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879–1955)
Hiob
Beiträge: 7477
Registriert: Di 1. Jan 2019, 00:21

Re: Glaube vs Philosophie

Beitrag von Hiob »

Rembremerding hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 16:19 Man muss aufpassen, nicht das ganze Wesen des Menschen auf eine Erkenntnis durch die Gefühle zu beschränken.
Das meine ich nicht. - Meine Aussage ist, dass der Mensch, auch wenn er nicht entscheiden kann, erlösungsfähig ist. - Dass "Erkenntnis" im Sinne von "von Gott ins Licht der Wahrheit gestellt werden und dieses wahr-nehmen" immer zu einem Bedürfnis nach Gott führt (was Du "Entscheidung" nennst), meine ich zudem.
Rembremerding hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 16:19 bereits das Ebenbild seines Schöpfers als Wasserzeichen eingeprägt - und da ist Wille und Liebe
Aber nur potentiell - es muss geweckt WERDEN.
Rembremerding hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 16:19 Vom Mangel weiß der Mensch, weil es eine Abstraktion von etwas vollkommenerem in ihm gibt.
Oft tut er das ein Leben lang NICHT: Schule, Uni, Jobs, Geld, Partner, evt. Kinder, etc. - Wenn DA was schief läuft, spürt er normalerweise Mangel - ein Mangel an Gott zu fühlen ist "out". - Das verstehen viele gar nicht.

Du versuchst, den Menschen in seinen Eigenschaften so zu setzen, dass er sanktionsfähig ist - das funktioniert in der Realität oft nicht.
Rembremerding hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 16:19 Der Glaube gibt diesen Antrieb eine Richtung, die Philosophie ein Prinzip.
Bei christlicher Philosophie ist das sicherlich so. - Bei weltlicher Philosophie insofern auch, dass auch säkulare Weltanschauungen präjudizierenden Glaubens-Charakter haben.
AlTheKingBundy hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 16:26 dass Paulus selbst ein großer Philosoph war.
Richtig. - Er war ein christlicher Philosoph. - Sein Römerbrief ist eine diesbezügliche Delikatesse.
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 15222
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: Glaube vs Philosophie

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 16:17 Auch Deine Auffassung von der Bibel und was sie bedeutet, IST eine eigene Theologie, die man nur deshalb nicht Philosophie nennt, weil man zwischen geistlichen und nicht-geistlichen Weltanschauungen unterscheiden will.
Ich will dem nicht einmal widersprechen, und wie man das Kinde sprachlich tauft, ist wirklich nicht mein Problem hier. Nenn mich dann auch Idiot. Wenn Idiot bedeutet geleitet vom HG, dann bin ich gerne ein Idiot. 8-)

Aber warum sich Paulus so generell gegen die "Philosphie" stellt, wurde mir immer noch nicht plausibel erklärt. Die Tatsache dass es sich um die damals epikuräische oder stoische handelt, reicht mir nicht. Warum sagte er dann nicht: "Habt Acht vor den Epikuräern und Stoikern?" Dann wäre es klar, und deren spezfische Lehre stellte Rem schon dar. Nur es damit nicht getan.

Jesu nennt z.B. auch eine Lehre klar beim Namen, die er verwirft . Die Lehre der Nikolaiten (aus Offb). Was immer das war, aber diese spezifische Richtung hasste er. Im Titusbrief verwehrte sich Paulus gegen die faulen Bäuche der Kreter. Oder wenn jemand im Geiste Isebels verführt, den Weg Kains geht, der Lehre des Bielams folgt, und dgl..

Da sind klare Benennungen und nicht allgemeine Begriffe. Die Philosphie ist aber als Begriff und auch dem Wesen nach schon damals längst allgemein bekannt. Es gibt sie ja nicht erst seit dem 1 Jh. als neue Geistsströmung wie es auch die Götterkulte schon längst gibt. Und es geht oft eines mit dem anderen einher. Man kann aber auch sagen, dass sich durch Paulus Stellungnahme eine hinreichende Defintion dafür anbietet, was er unter Philosophie versteht:
Kol 2:8 hat geschrieben:  Habt acht, dass euch niemand beraubt durch die Philosophie und leeren Betrug, gemäß der Überlieferung der Menschen, gemäß den Grundsätzen der Welt und nicht Christus gemäß.
Er sagte doch sinngemäßt Die Philosphie ist ein leerer Betrug gemäß der Überlieferung der Menschen, gemäß den Grundsätzen der Welt und nicht Christus gemäß. Er definiert sie quasi auf diese Weise auf geistliche Art. Klar dass sie bei ihm anders als auf wiki lautet. 8-)

Und wer es anders sieht: Alles was nicht Christus gemäß ist, vor dem soll man sich hüten, ja es ist in der Tat dann egal, wie man das Kinde benennt, also auch Theologie oder wie heute Aufklärung, Humanismus, Steiner, etc. Und es gehören auch Buber-Rosenzweig dazu, das spezifisch für dich. Es ist einfach egal. Ein eweitere Aussage dazu aus dem Wortschatz des Paulus:
2 Kor 10:4-5 hat geschrieben: Denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig durch Gott zur Zerstörung von Festungen,  sodass wir Vernunftschlüsse zerstören und jede Höhe, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt, und jeden Gedanken gefangen nehmen zum Gehorsam gegen Christus.
Eine Aussage über die es sich lohnt nachzudenken. Auch hier lesen wir eine Absage an das philosophische und auch jede andere Gedankengut, das nicht unter dem Gehorsam Christi steht. M redet sich ein, dass die gezogenen Schlussfolgerungen sogar "vernünftig" sind. Es sind falsche Schlüsse infolge der Festungen. Darunter verstehe starre Festlegungen wie es z.B. Dogmen sind. Es gehört alles zerstört, was sich gegen Gottes Wort erhebt.
Zuletzt geändert von Michael am Do 30. Jul 2020, 18:21, insgesamt 1-mal geändert.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Benutzeravatar
AlTheKingBundy
Beiträge: 3928
Registriert: Sa 8. Jun 2013, 22:04

Re: Glaube vs Philosophie

Beitrag von AlTheKingBundy »

Michael hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 18:12 Eine Aussage über die es sich lohnt nachzudenken. Auch hier lesen wir eine Absage an das philosophische und auch jede andere Gedankengut, das nicht unter dem Gehorsam Christi steht, wobei man sich einredet, dass die Schlussfolgerungen sogar "vernünftig" sind. Es sind falsche Schlüsse infolge der Festungen. Darunter verstehe starre Festlegungen wie es z.B. Dogmen sind. Es gehört alles zerstört, was sich gegen Gottes Wort erhebt.
Na dann musst Du Menschen zerstören. Das tust Du gedanklich schon auf vielfältige, widerliche Weise. Was für eine misanthropische Religion.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879–1955)
Hiob
Beiträge: 7477
Registriert: Di 1. Jan 2019, 00:21

Re: Glaube vs Philosophie

Beitrag von Hiob »

Michael hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 18:12 warum sich Paulus so generell gegen die "Philosphie" stellt, wurde mir immer noch nicht plausibel erklärt.
Er meint konkret die griechische, menschen-maßstäbliche Philosophie und im allgemeinen, dass menschliche Konstrukte kein Ersatz sein können für den HG.
Michael hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 18:12 Er sagte doch sinngemäßt Die Philosphie ist ein leerer Betrug gemäß der Überlieferung der Menschen
Er ist aber selber christlicher Philosoph. Er meint die menschen-maßstäbliche Philosophie - auf heute bezogen: Die letztlich materialistischen Philosophien unserer Zeit sind (auch nach meine Auffassung) eine Sackgasse, weil sie letztlich materialistisch sind. - Oder anders: Wer davon ausgeht, dass Geist ein Produkt von materie ist, verfehlt die Grundlagen einer Philosophie, die über das hinausgeht, was man anfassen kann ("Was ich/Wissenschaft nicht greifen kann, IST nicht" - das hört man oft).
Michael hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 18:12 2 Kor 10:4-5 hat geschrieben:
Denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig durch Gott zur Zerstörung von Festungen,  sodass wir Vernunftschlüsse zerstören und jede Höhe, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt, und jeden Gedanken gefangen nehmen zum Gehorsam gegen Christus.
Einerseits Zustimmung, andererseits spüre ich schon wieder, wie man "Gehorsam" als etwas Blindes verstehen kann.
Antworten