Rembremerding hat geschrieben: ↑Fr 31. Jul 2020, 06:17
Eine unverdiente, zuvorkommende Gnade trifft auf das Eigen-Bewusstsein des Menschen.
So weit ja.
Rembremerding hat geschrieben: ↑Fr 31. Jul 2020, 06:17
Doch irgendwann wird der Punkt erreicht sein, wo Erkenntnis überwältigen muss, sowohl Bewusstsein, als auch die menschliche Freiheit, um erlösen zu können, wenn der Mensch sich nicht selbst erkennt.
Unser Missverständnis steckt in folgendem: Ich behaupte, dass Gnade Freiheit nicht brechen muss, sondern Freiheit zur Entfaltung bringt. -
Beispiel: Rem, Hiob, etc. werden durch Gnade erkennend (immer im geistlichen Sinne und nicht intellektuell gemeint) und haben DESHALB das "freie" Bedürfnis, dieser Erkenntnis gerecht zu werden. ---- Anderes Beispiel: Rem, Hiob, etc. treffen auf der Straße DIE eine Frau des Lebens, die sie so durcheinander bringt, dass sie gegen eine Ampel laufen ("boing"), über die Straße laufen, ohne zu gucken, etc. "DIE muss es sein", erkennen beide.
In beiden Fällen ist doch das Wort "Entscheidung" irreführend, weil es da doch nichts mehr zu entscheiden gibt. - NAtürlich sagt man dann: "Ich will Dich/ich entscheide mich für Dich" - aber das ist doch keine Leistung, sondern eine pure Notwendigkeit. Alternativlos. Der umgekehrte Fall, der dem inflationären Gebrauch des Wortes "entscheiden" geschuldet ist, findet man oft in der Gesellschaft: "Man hat mich aus dem Fenster geworfen, worauf ich mich entschieden habe, auf die Straße zu knallen".
Unter "Entscheidung" verstehe ich das, was meine Nichte neulich erzählt hat: "Ich hatte drei Arbeitsstellen zur Auswahl und habe mich für eine entschieden, weil ...". Da gab es wirklich etwas abzuwägen und da muss man halt entscheiden - kennt jeder von uns. ---- Aber das darf doch nicht das Muster für geistliche Prozesse sein: "Ich habe mal Bibel, Koran und Torah durchgeblättert - ich habe mich entschieden, Jude zu werden". - Das funktioniert nicht.
Insofern halte ich "Entscheidung" für einen wider-geistlichen Vorgang, weil damit der Eindruck erweckt wird, dass Geistliche sei so schwach, dass man etwas abwägen müsse. - Das ist bei "Erkennen" anders: Siehe "die Traumfrau auf der Straße", "Saulus-Paulus", etc.
War Paulus eine Sockenpuppe, weil es ihn wie der Blitz getroffen hat?