Natürlich nicht. Wichtig ist: Gott weiß in seinem Wesen nichts vom Bösen.
Man darf Chiffren und Symbole nicht dazu missbrauchen doch wieder alles hineininterpretieren zu können, weil man sie verschwommen darstellt. Es gilt immer zweierlei: Zum einen fließen sie von Ewigkeit her mit der immer gleichen Bedeutung durch zeitlich und räumlich unterschiedliche Landschaften, zum anderen treten sie dann als konkrete Manifestation auf, die klar und so anzunehmen ist. Es verhält sich wie bei Sakramenten: Eine geistige Wirklichkeit manifestiert sich konkret in und durch Zeichen, Gesten und Worten.Das sind Chiffren. - Jesus ist nicht das fleischgewordene Alphabet, sondern "Wort" ist eine eher verwirrende Übersetzung für memra. --- Hätte Gott aus Deiner Sicht die Welt auch sprach-stumm schaffen können?
Gott hätte alles tun können, auch keine Welt erschaffen. Er tat es aber aus Liebe. Und zur Liebe gehört Kommunikation und Beziehung. Deshalb ist es logisch, dass Gott die Welt ausgesprochen und angesprochen hat. Die Sprache nicht als magisches Gemurmel, Abrakadabra, sondern als Ausdruck der Kraft und der Offenbarung von Gottes Liebe.
Ich bin ganz bei dir, wenn du von Chiffren schreibst, ich von Symbolen, Mythen, Archetypen, die sich durch Zeit und Raum ziehen. Jedoch darf dies nicht dazu führen geistige Wirklichkeit zu verdunkeln, quasi ein Vorwand konkrete Aussagen der Hl. Schrift für alles umdeuten zu können. Hier muss man mutig und ernst genug sein, die Herausforderung anzunehmen und die Spur der Chiffren an einem von Gott gewollten Punkt konkret als wahr zu erkennen. Solche Wegweiser müssen anerkannt werden, sonst verliert sich irgendwann die immerwahre Spur der Chiffren in der fehlerbehafteten eigenen Meinung. Das war ein allgemeines Statement, nicht jetzt speziell auf dich bezogen, es gilt etwa auch mir.
Servus