Michael hat geschrieben: ↑Sa 29. Aug 2020, 12:50
Zippo hat geschrieben: ↑Sa 29. Aug 2020, 11:43
Die meisten Christen rechtfertigen mit dem Einstieg in den Johannesprolog die Dreieinigkeit.
Sie rechtfertigen sie, aber sie können sie nur mangelhaft begründen. Von einer Begründung durch den HG kann m.E. gar keine Rede sein, es ist ein theologischer Kurzschluss. Im Sinne des Threads stellen sie derart eine totale Diskontinuität zum AT her. Im AT war Gott immer nur Einer, dann wurden es zwei und seit dem 4. Jh sogar drei.
Wo soll das noch hinführen ?
Es gibt ja auch noch den Gedanken, daß Gott Einer ist, aber aus drei Personen besteht. Ich lehne das auch ab. Die drei Personen sind da, aber daß man sie einfach zu einem dreieinigen Gott zusammenfügt, muß nicht sein.
Es ist besser, jede dieser Personen für sich zu betrachten.
Michael
Das ist z.B. einer der Hauptkritikpunkte, die Juden am Christentum vorbringen und damit haben sie auch Recht. Kein Jude braucht sich zu dem katholischen Gott bekehren, um erlöst zu werden sondern zum Messias Jesus. Dazu wiederum gibt es eine kontinulierliche Heilsentwicklung, die mit der Erwählung Abrahams begann.
Eigentlich ist es ja das athanasiche Glaubensbekenntnis, das sich bei der katholischen Kirche durchgesetzt hat. Aber die meisten Evangelischen sind auch solcher Glaubensüberzeugung. Das muß nicht heißen, daß sie Recht haben.
Ich glaube auch, daß es nur den einen Schöpfergott gibt und der Heilige Geist, den er gesandt hat, gehört zu ihm.
Und der Sohn Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung genießt eine Sonderstellung, weil Gott ihm die Autorität verliehen hat, Gott in der Welt zu sein, die er für ihn geschaffen hat. Kol 1,15-17 Du kennst ja meine Ansichten.
Die kontinuierliche Heilsentwicklung begann mit Abraham. Das sehe ich auch so. Aber man kann Abraham und die anderen Träger des Segens bis zu Jesus von Nazareth nicht gleichwertig nebeneinander stellen. Während alle Männer des AT, die den Segen Abrahams geerbt haben im Hebräerbrief als Vorbilder des Glaubens dahingestellt werden. ist der Herr Jesus eben das, wofür sie ein Vorbild gewesen sind. Hebr 11
Der Herr Jesus vereint alles, was diese Vorbilder gezeigt haben und es wird durch ihn erfüllt.Das heißt, es wird uns klar, warum sie das getan haben.
Und das Erbe Abrahams bzw. der Segen, den er für alle Nationen erhalten hat ist die Vergebung der Schuld für alle die ihm glauben und nachfolgen und auch die Kindschaft, das ewige Leben bekommen wir allein durch ihn.
Michael
Zippo hat geschrieben: ↑Sa 29. Aug 2020, 11:43
Zumindest kann man aber mit dem Wort, das bei Gott war, den Gott Israels verbinden. Zumal gesagt wird, daß er in sein Eigentum kam, aber die Seinen nahmen ihn nicht an.
Genau, Gott oder Gottes Wort ist ident, eine rein sprachliche Differenzierung, die aber nicht das Wesen differenziert, daher auch: "Gott ist das Wort" oder kurz: "Gottes Wort". AT und NT lehren nicht unterschiedlich. Die wirklich einfachste Erklärung gibt uns Jesus selbst, indem er schlicht sagt: "Gott ist Geist". "jahwe elohim ha-ruach", so könnte er dieses Wort original gesprochen haben.
Im Johannes Prolog steht : "Theo en ho Logos" , "God was the word". bible hub interlinear Greek, da kannst du nicht einfach "Gottes Wort" draus machen. Das würde auch sehr seltsam klingen. "....und das Wort war bei Gott und Gottes Wort" Oder wie meinst du das ?
Michael
Im Alt-griech. sind die beiden Nomen Gott und Wort maskulin, weshalb es beide Bezüge erlaubt. aber eben diese und nicht Jesus. Jesus ist selbst Teil der Schöpfung. Nichts anderes sagt Vers 14: "Das Wort wurde Fleisch." Alles Wort wurde genau zu dem, wozu es gesandt wurde (Jesaja 55:11). Das Wort "Adam" wurde zu Adam in seinem Bild und "Jesus" dann zum Sohn Gottes in seinem vollkommenen BIld, alles aber zu seiner Zeit (Gal. 4:4).
Adam wurde als fleischlicher Mensch geschaffen und dann wurde ihm eine Seele eingehaucht. Da hat Gott aber nicht nur "Adam" gesagt, sondern da war eine Stimme die sagt: " Laßet uns Menschen machen, ein Bild das uns gleich sei."1 Mo 1,26 , das könnte z. Bsp. der Sohn Gottes gesprochen haben. "Und Gott schuf den Menschen....1 Mo 1,27
So kann man z. Bsp. auch eine Verbindung zwischen dem Wort und der Schöpfung herstellen und begreifen, warum der Sohn Gottes im Johannesprolog als das Wort Gottes bezeichnet wird, durch das alles geschaffen wurde.
Aber das entspricht natürlich gar nicht deiner Auffassung. Ich wollte eben mal mein Verständnis der Dinge rüberbringen.
Der Sohn Gottes wurde von Gott gezeugt und von einer Frau geboren. Er ist also eigentlich nicht Bestandteil unserer Schöpfung. Somit lastet ja auch die Schuld Adams nicht auf ihm. Er ist eben Gottes Sohn. Durch ihn wurden prophetische Worte umgesetzt. z. Bsp Micha 5,1 , Jes 9,6. So habe ich das immer verstanden, das Gottes Wort Fleisch wird.
Adam wird als Vorbild des Zukünftigen genannt Rö 5,14. Der Tod hat geherrscht von Adam an über alle Menschen, bis schließlich der Herr Jesus das Leben gebracht hat.
"Ich bin die Auferstehung und das Leben....." Joh 11,25 "Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stürbe"
Der Herr Jesus ist das vollkommene Abbild aller Vorbilder des AT.
Michael
Johannes macht ab Vers 14 den konkreten Schwenk vom dem Wort allgemein, aus dem alles wurde gem. Vers 1-3, zu dieser einzigartigen Schöpfung, dessen Blut uns erlöst.
Bedenke, dass auch das Blut zu den geschaffenen Dingen gehört, ansonsten wäre Jesus nicht "im Fleisch" gekommen. Ein fiktives bzw. geistiges Blut oder ein bloß gedachter Sohn sühnt nicht. Derart dürfte später irriges Gedankengut entstanden sein, welches das irdische Blut als Gottes Kraft leugnet, worauf Johannes in seinem Brief später hinweist, dass eine solche Leugnung antichristlich ist (1 Joh. 4:3).
Der Herr Jesus war mit Fleisch und Blut in dieser Welt und dieses Blut wurde auch vergossen. Im AT war es das Blut der Opfertiere , aber das war auch nur Vorbild.
Das Blut reinigt von Schuld und Tod, weil in ihm das Leben ist. 3 Mo 17,11 Das ist auch die alttestamentliche Denkweise. Es ist allerdings auch nur eine bildliche Betrachtung, mit der auch Versöhnung verknüoft wird.
Die Zeugen Jehovas denken verkehrt, wenn sie denken, das Bluttransfusionen das Leben wegnehmen oder schädigen.
Michael
Jesu Schöpfung muss eine dem Wesen nach identische Schöpfung sein wie du und ich, nur ohne Sünde, das war der wirkliche Unterschied. Ob das schon zur einer Diskontinunität reicht weiß ich nicht, aber derartige philosophische Gedanken stelle ich wiederum gar nicht an, da ich "im Wort" bleiben möchte.
Ich finde , daß der wesentliche Unterschied ist, daß der Herr Jesus alles gebracht hat, während die anderen nur Vorbilder waren. Und er ist auferstanden und zum Leben spendenden Geist geworden 1 Kor 15,45, weil der Vater in seinem Auftrag den Heiligen Geist in diese Welt entsandt hat.
Michael
Zippo hat geschrieben: ↑Sa 29. Aug 2020, 11:43
Zu Abrahams Zeiten gab es auch viel Härte. Für Sodom und Gomorra konnte er wohl bitten, aber er konnte die Menschen nicht retten.
Ja, das ist die Hauptthematik des TE, und an dieser Grundfrage stößt sich sein gesamtes Verständnis. Er braucht irgendeine Diskontinuität, um zu rechtfertigen, dass dies niemals Gottes Wille war. In dieser Hinischt startet er Thread für Thread und lässt auch in den anderen Themen andauernd dieses Steckepferd reiten.
Hier denke ich aber haben wir eine gemeinsame Auffassung, sodass wir untereinander den Punkt abhaken können.
Das habe ich auch gedacht, hier sind wir uns einig. Aber andere haben eben noch ein Problem damit.
Sie können generell die Härte eines strafenden Gottes nicht einsehen. Der tötet z. Bsp. die ganze Menschheit mit einer Sintflut, weil sie nur noch schlecht waren.
Noah war der Prediger der Gerechtigkeit, der wird sie genügend gewarnt haben, aber sie haben das nicht ernst genommen. Wo sollten denn auch die Wasserfluten herkommen ?
Heutzutage leben wir wieder in einer Zeit vor der Sintflut. Die Prediger der Gerechtigkeit verkünden das Evangelium und irgendwann kommt der Herr wieder und hält Gericht und dann ist die Reue zu spät.
Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.