Die EKD entwickelt sich zu einer Kirche ohne Gott

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Travis
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Re: Die EKD entwickelt sich zu einer Kirche ohne Gott

Beitrag von Travis »

Hiob hat geschrieben: Mi 9. Sep 2020, 09:23 Das liegt aber an der Zeit und nicht an der EKD-Führung.
Das liegt an der Zeit und an der EKD Führung.
Hiob hat geschrieben: Mi 9. Sep 2020, 09:23 Die Folge wäre, dass die EKD zusammenschrumpft auf eine von vielen Denominationen.
Genau das ist seitens der EKD geplant, nur eben nicht weil die EKD so würde wie ich es mir vorstellen könnte.
Hiob hat geschrieben: Mi 9. Sep 2020, 09:23
Denn die Zeit ist so. Seit einigen Generationen wird konsequent eine Säkularisierung der Gehirne betrieben - nix mehr mit geistlich. Die meisten Menschen wissen nicht mal, was das ist. Und da versucht halt die EKD, trotz allem möglichst viel "Volk" irgendwie mitzunehmen. - Allerdings auf geistlich niedrigem Level - da sind wir uns sehr wohl einig.
Gerade das "Volk" wird mit dem neuen Kurs abgehängt. Weiter unten hatte ich dies beschrieben.
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PeB
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Re: Die EKD entwickelt sich zu einer Kirche ohne Gott

Beitrag von PeB »

Michael hat geschrieben: Di 8. Sep 2020, 19:53
PeB hat geschrieben: Di 8. Sep 2020, 10:47 Ich wollte genau darauf hinaus, dass es unangemessen ist. Aber nicht die Benennung des Vorgangs, sondern der Vorgang selber.
Welcher Motivation folgt die Abspaltung einer christlichen Gemeinde von einer Großkirche zur Neugründung einer Freikirche?
Welche Freikirche hat sich von der RK oder EK abgespalten?
Du meinst also, dass alle Freikirchen sich aus vormaligen Nichtchristen rekrutieren?
Bzw. dass es keine Konvertierungen gab/ gibt?
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PeB
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Re: Die EKD entwickelt sich zu einer Kirche ohne Gott

Beitrag von PeB »

Travis hat geschrieben: Mi 9. Sep 2020, 06:48
PeB hat geschrieben: Di 8. Sep 2020, 14:32 Empfindest du denn die Festlegung auf eine Prognose die in der Zukunft liegt und daher eigentlich noch unentschieden ist, nicht als Überspitzung?
Nein. Ich sehe es als Konsequenz ihres (EKD) eigenen Handelns der letzten Jahrzehnte.
Das verstehe ich. Aber die Aussage ist eine Festlegung.
Und man muss fragen: gibt es noch Hoffnung?
Du beantwortest im Übrigen hier unten die Frage selbst.
Travis hat geschrieben: Mi 9. Sep 2020, 06:48
PeB hat geschrieben: Di 8. Sep 2020, 14:32 Mit der Frage "Entwickelt sich die EKD zu einer Kirche ohne Gott?" könnte ich mich viel besser anfreunden.
Ich kann den Thread gerne dahingehend ändern.
Muss nicht sein. Wir können auch unsere Meinung ändern. :mrgreen:
Travis hat geschrieben: Mi 9. Sep 2020, 06:48 Was sich nicht ändert ist die Tatsache, dass es nicht viel Grund zur Hoffnung gibt.
Demnach gibt es also NICHT - keine Hoffnung - sondern NUR - wenig Hoffnung. Immerhin. Wenig Hoffnung hat in Gottes Heilsplan oftmals für große Dinge ausgereicht.
Travis hat geschrieben: Mi 9. Sep 2020, 06:48 Nicht so viel, dass man ein hoffnungsvolles Lied anstimmen könnte, ohne sich bereits in der täglichen Praxis lächerlich zu machen.
Zum einen muss man kein Lied anstimmen, aber zum anderen ist es auch herzlich egal, ob man sich beim Einsatz für Gott in der Öffentlichkeit lächerlich macht oder nicht. Ich würde das unter Umständen sogar als Auszeichnung empfinden.
Travis hat geschrieben: Mi 9. Sep 2020, 06:48 Natürlich ist das Ende offen.
Lass diese Aussage doch ein frommer Wunsch sein, der in eine Hoffnung münden kann.
Travis hat geschrieben: Mi 9. Sep 2020, 06:48 Ändert die EKD ihren Kurs jedoch nicht, wird sie ihr Ziel erreichen und das ist, angesichts des unten verlinkten Positionspapieres, kein besonders erwähnenswertes.
Insofern ein prophetisches Wort, dass es nützen möge und zur Umkehr diene.
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Re: Die EKD entwickelt sich zu einer Kirche ohne Gott

Beitrag von Travis »

PeB hat geschrieben: Mi 9. Sep 2020, 10:42 Insofern ein prophetisches Wort, dass es nützen möge und zur Umkehr diene.
Solche Worte sind gesprochen. Eindringlich, mehrfach und auf verschiedenen Ebenen. Sie dienen zur Umkehr oder begleiten das Scheitern.
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Re: Die EKD entwickelt sich zu einer Kirche ohne Gott

Beitrag von PeB »

Travis hat geschrieben: Mi 9. Sep 2020, 10:45
PeB hat geschrieben: Mi 9. Sep 2020, 10:42 Insofern ein prophetisches Wort, dass es nützen möge und zur Umkehr diene.
Solche Worte sind gesprochen. Eindringlich, mehrfach und auf verschiedenen Ebenen. Sie dienen zur Umkehr oder begleiten das Scheitern.
Wir kennen aus der Bibel Beides.
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Re: Die EKD entwickelt sich zu einer Kirche ohne Gott

Beitrag von Hiob »

Travis hat geschrieben: Mi 9. Sep 2020, 09:29 Gerade das "Volk" wird mit dem neuen Kurs abgehängt.
Bleibt das dann noch übrig? - Lass uns doch mal pragmatisch sein und uns eine EKD nach Deinem Gusto vorstellen: Was wäre es anderes als eine weitere evangelikale Gruppe? --- Das könnte ja qualitativ gut sein, aber war's das dann?
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Re: Die EKD entwickelt sich zu einer Kirche ohne Gott

Beitrag von Travis »

Hiob hat geschrieben: Mi 9. Sep 2020, 11:03 Bleibt das dann noch übrig?
Das Volk? Ja, das bleibt übrig. Ich habe darauf hingewiesen, es wurde abschlägig behandelt. Nicht, weil mir nicht Recht gegeben wurde, sondern weil die Konfrontation mit höheren Kirchfunktionären nicht gewollt und lieber der harmonische Weg gegangen werden sollte. Zum Glück gehen zwar viele aber nicht alle Pastoren in Pension, sodass die "Regionen" zwar mehr und mehr umgesetzt aber noch nicht flächendeckend präsent sind. Die Arbeit geht an anderer Stelle weiter.
Hiob hat geschrieben: Mi 9. Sep 2020, 11:03 Lass uns doch mal pragmatisch sein und uns eine EKD nach Deinem Gusto vorstellen: Was wäre es anderes als eine weitere evangelikale Gruppe? --- Das könnte ja qualitativ gut sein, aber war's das dann?
Pragmatisch muss man schauen, wer nach dem angedachten Schrumpfungsprozess am Ende denn noch da ist. Da auch die Kirchensteuer immer wieder zur Disposition gestellt wird, ist die Entwicklung kaum absehbar. Eine Abschaffung dieser Steuer würde aus den Mitgliedern der EKD eine komplett freiwillige Gruppe machen, die sich vollständig von Spenden finanziert. Allerdings schätze ich, dass sich die EKD diese Abschaffung vergolden lassen und damit die weitere Entwicklung weiter nach ihren Vorstellung gestalten würde.

Was die EKD nach "meinem Gusto" wäre, weiß ich nicht. Ich hörte, in BW war die EKD weit lebendiger als bei uns im Norden. Bröckelt das in Richtung Liberalität? Wie ist die Entwicklung nach Ausscheiden von Gerhard Maier?
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Re: Die EKD entwickelt sich zu einer Kirche ohne Gott

Beitrag von Helmuth »

PeB hat geschrieben: Mi 9. Sep 2020, 10:33 Du meinst also, dass alle Freikirchen sich aus vormaligen Nichtchristen rekrutieren?
Über „alle“ weiß ich nicht Bescheid. Von denen, die kenne, ist keine eine Abspaltung. Darum bat ich dich eine zu nennen. Wer etwas behauptet muss es doch belegen können.

Mein Pastor war Jamaikaner, er war nie katholisch oder evangelisch. Durch ihn bekehrten sich in Österreich an die 25 Personen. Dann wuchsen wir zu einer kleinen Gemeinde und er bildete Älteste heran. Solche Beispiele gibt es mehrere. Es gibt auch etablierte Pfingstkirchen. Die sind alle kein Ableger der Amtskirchen.

Von den Freien Evangelikalen haben sich mittlerweile viele der EA angeschlossen. Bei diesen stelle ich nun auch den Trend der Liberalisierung fest. Scheinbar sorgte aber der Herr dafür ihr nicht beizutreten, denn vor Jahren hatte ich das vor. Es wäre durchaus möglich, dass ich dort heute Ältester geworden wäre, es wäre ebenso denkbar, dass ich gefeuert worden wäre.

Als ein Ältester dulde ich keine faulen Kompromisse. D.h. ich hätte mich entweder durchgesetzt oder man müsste mich absägen. An vielen Stellen passt heute die Basis nicht mehr, die Evangelikalen haben aber dennoch noch festere Glaubensgrundsätze.
PeB hat geschrieben: Mi 9. Sep 2020, 10:33 Bzw. dass es keine Konvertierungen gab/ gibt?
Was verstehst du unter Konvertierung? Diese Begriffswelt haben wir nicht. Ein reiner Wechsel einer Denomination gibt es in den Freikirchen nicht. Es kann sein, dass du feststellst, dass dein Platz woanders ist. Das lässt sich alles ohne Konflikte regeln. Es heißt nicht, dass es keine Konflikte gäbe, aber das hat mit „Konvertierung“ nichts zu tun, denn man wechselt dabei nicht die Glaubensbasis.

Wenn jemand abfällt vom Glauben, auch das habe ich mehrfach erlebt, dann verlässt er die Gemeinde, er wechselt dann auch nicht. Du findest bei uns nur selten so etwas wie Traditionschristen, weil der HG hier stärker wirkt und die Leute auch ermahnt. in der RKK findest du diese hingegen haufenweise.

Frage: Übergehst du meine Fragen? Bitte auch diese beantworten.
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Re: Die EKD entwickelt sich zu einer Kirche ohne Gott

Beitrag von PeB »

Michael hat geschrieben: Mi 9. Sep 2020, 11:56
PeB hat geschrieben: Mi 9. Sep 2020, 10:33 Du meinst also, dass alle Freikirchen sich aus vormaligen Nichtchristen rekrutieren?
Über „alle“ weiß ich nicht Bescheid. Von denen, die kenne, ist keine eine Abspaltung. Darum bat ich dich eine zu nennen. Wer etwas behauptet muss es doch belegen können.
Baptisten, Mennoniten...
Michael hat geschrieben: Mi 9. Sep 2020, 11:56
PeB hat geschrieben: Mi 9. Sep 2020, 10:33 Bzw. dass es keine Konvertierungen gab/ gibt?
Was verstehst du unter Konvertierung? Diese Begriffswelt haben wir nicht. Ein reiner Wechsel einer Denomination gibt es in den Freikirchen nicht.

Dann bin ich falsch informiert.
Ich hatte mal einen Baptisten gefragt, ob ich schriftlich Mitglied seiner Gemeinde werden müsse, um von ihm (neu)getauft zu werden. Er sagte sinngemäß: das wäre das Übliche.
Michael hat geschrieben: Mi 9. Sep 2020, 11:56 Frage: Übergehst du meine Fragen? Bitte auch diese beantworten.
Sicher nicht beabsichtigt. Habe ich was übersehen? Ich schaue nach...
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Re: Die EKD entwickelt sich zu einer Kirche ohne Gott

Beitrag von PeB »

Michael hat geschrieben: Di 8. Sep 2020, 19:53 sondern die RK Arbeit hier mit falschen Statistiken, indem sie mich hinzugerechnet hatte und ich bin kein Einzelfall. Daher fragte ich dich, wir diese Tradition in der EKD gehandhabt wird.
Das ist nach meiner Kenntnis das Exklusivrecht der RKK - das sie sich herausnimmt. Sie sieht sich als einzige Kirche bzw. Mutterkirche aller Kirchen.
Ich habe damals ökumenisch (evangelisch-katholisch) geheiratet: der katholische Pfarrer klärte mich auf, dass es das eigentlich gar nicht gäbe, sondern eine ökumenische Eheschließung eine katholische Heirat unter gnädiger Duldung der Anwesenheit eines evangelischen Pfarrers sei (ganz so drastisch hat er es nicht gesagt...). Außerdem machte er klar, dass deswegen die Kinder aus einer solchen Ehe auch katholisch zu erziehen seien. Wir mussten das unterschreiben.
Aus der EKD kenne ich solche Praktiken nicht.

BTW: der unterschiedliche Blick auf die EKD zwischen Travis und mir könnte in der Tat auch damit zusammenhängen, dass die EKD in Norddeutschland die vorherrschende Amtskirche ist, während sie hier bei uns eher Minderheitenkirche ist. Das Saarland ist katholisch. Demzufolge könnte auch das Verhalten der EKD-Führung hier und da unterschiedlich sein.
Michael hat geschrieben: Di 8. Sep 2020, 19:53 Ich geb dir einen Rat. Erzähle mir du deine Erfahrungen aus der EKD und ich erzähle dir die aus unseren Freikirchen.
Die EKD besteht primär aus getauften Christen und erst sekundär aus Funktionären.
Unter den getauften Christen gibt es solche, die ihren Glauben ernst nehmen und solche die sich mit der Taufe (Konfirmation, kirchliche Heirat, Beerdigung) begnügen und sonst keinerlei Bezug zum Glauben haben.
Unter den Funktionären gibt es gute wie schlechte.
Soweit in aller Kürze meine Erfahrung.

Zusammenfassend würde ich behaupten, dass die EKD ganz gut den Bevölkerungsdurchschnitt widerspiegelt - was eindeutig zu wenig für eine Kirche Christi ist, aber andererseits zu viel, um behaupten zu können, die Kirche sei "abgefallen". Das ist sie beileibe nicht, dafür stehen die gläubigen Christen ein, die ihr angehören!
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