Die Wiederkunft Christi

Wir bitten darum, in diesem Forum keine Bibel- und Glaubenskritik zu üben.

Moderator: Moderation Helmuth

Canon

Re: Die Wiederkunft Christi

Beitrag von Canon »

Travis hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 10:50
PeB hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 10:41 Nehmen wir also die Teilaussage, die ich oben unterstrichen habe.
Würdest du mir demnach darin zustimmen, dass die letzten 2-Tausend Jahre vor Gott wie 2 Tage waren?
Nein, weil Petrus eben gerade keine genaue Aussage zu Gottes Zeitplan machen kann und will. Es wäre geradezu paradox aus der Aussage des Petrus nun genau ableiten zu wollen, in welchen Zeitkategorien Gott handelt. Wichtig ist ihm, dass die Empfänger seines Briefes ihr eigenes eschatologisches Empfinden nicht zum Maßstab machen und sich vor allem durch Irrlehren nicht beunruhigen lassen.

Es ist nämlich so, bei Gott gibt es die Dimension Zeit gar nicht.

LG Canon
R.F.
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Re: Die Wiederkunft Christi

Beitrag von R.F. »

PeB hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 11:32 - - -
Und Du denkst, dass was Petrus offenbarte, war quasi ein "1.000zu1" Zeitschlüssel
So drastisch muss man es nicht ausdrücken. Es reicht, wenn wir uns darauf einigen können, dass Petrus wusste, wovon er sprach und keine abstrakte Aussage in den Raum gestellt hat.
Auch wenn es Petrus vielleicht nicht bewusst war, sind seine Worte eben doch wörtlich zu verstehen. Gott warnte den ersten Menschen vor dem Genuss der Früchte “ des Baumes der Erkenntnis des Guten und Bösen; denn an dem Tage, da du von ihm issest, musst du des Todes sterben.” (1. Mose 2,17). Nach 1. Mose 5,5 wurde Adam 930 Jahre alt - er starb als noch innerhalb des ersten Tages der Weltwoche.

Die gemäß der Schrift bedeutendsten Persönlichkeiten Noah, Abraham, David und Jesus wurden jeweils zu einem Jahrtausendwechsel geboren. Die letzte Phase dauert allerdings zwei Jahrtausende, an deren Ende der zur Erde zurückgekehrte Messias die politische Macht über die Erde antreten wird.
Hiob
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Re: Die Wiederkunft Christi

Beitrag von Hiob »

Travis hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 10:06 Die Unterstellung von "zirkelschlüssig" ist daher eher für Menschen, die der Bibel nicht trauen. Das kann man machen, gehört jedoch dann in den Bereich "Bibelkritik".
Nee - das ist etwas anders. - Spätestens nachdem ich die ersten 15 Bücher des AT richtiggehend studiert habe (350 Seiten Notizen), traue ich dem AT - dem NT traue ich ohnehin.

Was Du meinst, ist: Wer die Bibel nicht so versteht, wie es Dir gewohnt ist, erscheint Dir bibelkritisch.
Travis hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 10:06 In der Bibel haben historische Ereignisse geistliche Bedeutungen, immer.
Zustimmung. - Meine Aussage ist eine andere: Nicht alles, was historisch anmutet, muss historisch sein.
Travis hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 10:06 Hiob hat geschrieben: ↑
Fr 18. Sep 2020, 09:58
Ich sehe schon einen Unterschied zwischen "philosophischen Konzepten" und "geistlichen Konzepten".

Ich auch. Daher weise ich angesichts Deiner Beiträge auch darauf hin.
S.o. - Alles, was geistlich nicht in Deinen Korridor passt, erscheint Dir philosophisch.

Sowas ist nicht neu, weshalb ich schon länger zum Schluss gekommen bin, dass die individuelle heilsgeschichtliche Entwicklung unterschiedliche Instrumente zum Bibelverständnis bereit stellt. Und das typisch Menschliche daran: BEIDE sind überzeugt, dass sie mit ihrem Zugang dem HG näher sind.
Hiob
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Re: Die Wiederkunft Christi

Beitrag von Hiob »

Michael hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 10:10 Das sind mir zu theologische Überlegungen. Was bringen sie?
Sie würden biblische Aussagen, über die viel gestritten wird, harmonisieren.
Michael hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 10:10 Wenn Papa im Zimmer anwesend ist, brauchen die Kinder keine intellektuelle Erklärungen dafür.
Da sind wir uns einig. Deshalb spreche ich immer von "geistlichem Instinkt", der jenseits von Intellektualität und Bibel-Verständnissen ganz einfach spürt, was ist.
Michael hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 10:10 Also sage ich erneut: Bitte um die Gabe des HG dafür. Der treibt dir den intellektuellen Katholizismus aus.
Der Katholizismus gehört eigentlich zu den eher spirituellen, gar mystischen Glaubensausrichtungen. - Das Intellektualitäts-Problem sehe ich eher bei den Evangelen und Evangelikalen - "intellektuell" im Sinne von "DIESES Zitat MUSS 'so' gemeint sein, weil wir die Bibel 'so' verstehen".
Michael hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 10:10 Matth. 10:23 hat geschrieben:
 Wenn sie euch aber in der einen Stadt verfolgen, so flieht in eine andere. Denn wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet mit den Städten Israels nicht fertig sein, bis der Sohn des Menschen kommt.
Das ist in der Tat eine der Stellen, bei denen die moderne Theologie den Nachweis sieht, dass sich Jesus geirrt hat. Der Katholizismus sieht das anders. --- Mir geht es darum, auch kritische Stimmen mit Deutungs-Angeboten (s.o.) einzufangen. - Ich selber glaube ausdrücklich NICHT an einen Irrtum Jesu, was ich ellenlang begründen könnte (muss aber hier nicht sein).
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Re: Die Wiederkunft Christi

Beitrag von Hiob »

Canon hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 13:40 Es ist nämlich so, bei Gott gibt es die Dimension Zeit gar nicht.
:thumbup:
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Re: Die Wiederkunft Christi

Beitrag von R.F. »

Travis hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 10:50
PeB hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 10:41 Nehmen wir also die Teilaussage, die ich oben unterstrichen habe.
Würdest du mir demnach darin zustimmen, dass die letzten 2-Tausend Jahre vor Gott wie 2 Tage waren?
Nein, weil Petrus eben gerade keine genaue Aussage zu Gottes Zeitplan machen kann und will. Es wäre geradezu paradox aus der Aussage des Petrus nun genau ableiten zu wollen, in welchen Zeitkategorien Gott handelt. Wichtig ist ihm, dass die Empfänger seines Briefes ihr eigenes eschatologisches Empfinden nicht zum Maßstab machen und sich vor allem durch Irrlehren nicht beunruhigen lassen.
Das Jahr der Rückkehr Jesu ist zwar nicht genannt. Nach Offenbarung 11,15-ff. wird das jedoch zum Zeitpunkt der siebten Posaune sein. Dieser Tag, Rosch ha-Schana = Posaunentag symbolisiert ein ähnlich bedeutungsvolles Ereignis wie das Passahfest und Pfingsten.

Morgen ist der diesjährige Posaunentag. Doch wird Jesus morgen nicht die Macht über die Erde antreten. Für die Zeit vor Seiner Ankunft sind nämlich klar definierte Entwicklungen und Ereignisse vorhergesagt. Das Schlüsselereignis ist das in Offenbarung 17,12 vorhergesagte Bündnis von elf Führeren europäischer Staaten. Wer die Nachrichten verfolgt, weiß, dass dies offenbar nahe bevor steht.
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Re: Die Wiederkunft Christi

Beitrag von R.F. »

Hiob hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 14:58 - - -
Michael hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 10:10 Matth. 10:23 hat geschrieben:
 Wenn sie euch aber in der einen Stadt verfolgen, so flieht in eine andere. Denn wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet mit den Städten Israels nicht fertig sein, bis der Sohn des Menschen kommt.
Das ist in der Tat eine der Stellen, bei denen die moderne Theologie den Nachweis sieht, dass sich Jesus geirrt hat. Der Katholizismus sieht das anders. --- Mir geht es darum, auch kritische Stimmen mit Deutungs-Angeboten (s.o.) einzufangen. - Ich selber glaube ausdrücklich NICHT an einen Irrtum Jesu, was ich ellenlang begründen könnte (muss aber hier nicht sein).
Die originale Botschaft wird auch heute kaum öffentlich vertreten. Die Kirchen wissen sehr wohl um die Gründe ihrer Zurückhaltung.
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Re: Die Wiederkunft Christi

Beitrag von R.F. »

Hiob hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 15:11
Canon hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 13:40 Es ist nämlich so, bei Gott gibt es die Dimension Zeit gar nicht.
:thumbup:
Wenn die Schrift sich nicht widersprechen soll, ist Annahme zwingend, dass Jesus der in den Schriften des Alten Bundes genannte JHWH ist. Durch Ihn geschah die Schöpfung, Er setze die große Flut in Gang, Er führte die Stämme durch die Wüste. Auch die zeit-genauen Vorhersagen stammen von Ihm. JHWH wusste demnach sehr wohl um die Zeitbegriffe des Menschen.
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Re: Die Wiederkunft Christi

Beitrag von Hiob »

R.F. hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 15:41 Wenn die Schrift sich nicht widersprechen soll, ist Annahme zwingend, dass Jesus der in den Schriften des Alten Bundes genannte JHWH ist.
Das sehe ich genauso - mit allen Konsequenzen. - EINE Konsequenz ist, dass Jesus in der Wüste nicht dem Satan erliegen KONNTE. - Jesus hat die Schmerzen der Versuchung ERLITTEN, aber hatte kein "Willensproblem". - Dies wird oft anders gesehen.
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Re: Die Wiederkunft Christi

Beitrag von Rembremerding »

Hiob hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 15:54 Jesus hat die Schmerzen der Versuchung ERLITTEN, aber hatte kein "Willensproblem".
Wenn Gott im Sohn nicht ins Fleisch gekommen, dann hast du recht.
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