Auch die anderen Texte der Bibel wurden bearbeitet. Warum sollten die anderen Evangelien und die Briefe authentischer sein als das Matthäus- Evangelium?Michael hat geschrieben: ↑Mi 23. Sep 2020, 17:06Zunächst das Fazit: Für mich ist das Mt-Evangelium an vielen Stellen strittig, so dass ich es nicht als vollwertiges Zeugnis anerkenne. Es fällt gemäß Prüfung nach 1. Thess. 5:21 für mich für ein vollwertiges Zeugenis durch.
Ich gehe in meinem Ansatz von der These aus, es wurde bei der Kanonisierung zusammengestellt. Weiters wurden die Texte später überarbeitet. Ich gehe nicht davon aus, dass wir einen Originalbericht von Matthäus vorliegen haben, sondern eine Zusammenstellung "nach" Matthäus.
Originaltexte des NT sind meines Wissens gar keine mehr erhalten.
Die Frage ist nicht: Hat Matthäus das Evangelium selbst verfasst oder gab es noch andere Autoren und Lektoren, die dem Text die Form gaben, wie wir sie heute kennen? Sondern: Ist auch dieses Evangelium inspiriert?
Wenn Gott (letztlich) der Urheber und koordinator ist, dann ist es egal, wer die Schriften verfasst, überarbeitet oder geordnet hat. Lukas zum Beispiel war doch gar nicht mit Jesus über Land gezogen, sondern kannte Paulus. Er sammelte Informationen und machte daraus ein Dokument.
Es mag sein, dass Teile fehlen und der "Rest" dann für uns gefühlsmäßig nicht mehr "passt". Stückwerk halt. Vielleicht fehlt es aber auch an unserem Verständnis; vielleicht ist unsere Herangehensweise an einen Text fehlerhaft oder falsch.Man hat von früheren Manuskripten nur Teile oder gar nur Fragmente, so dass es durchaus denkbar ist, dass bei diesem Evangelium falsche Teile eingeordnet wurden, solche also, von denen man meinte sie seinen von Matthäus. Darüber hinaus enthält es viele weitere Unstimmigkeiten.
Nach Ansage der Schriften wird die Wiederkunft Jesu mit einigen markanten Zeichen verbunden sein, die kein Mensch "übersehen" kann.Da über Jesus mehrere Zeugnisse vorliegen, so folge ich den anderen, wenn Mt. nicht mit den anderen Zeugnissen harmoniert, wie z.B. zum Thema dieser vermeintlichen Wiederkunftsaussage.
Die Zeichen stehen noch aus. Die Nation Israel wurde mit der Eroberung Jerusalems 70 n. Chr. und der Zerstreuung der Juden für viele Jahre von der Landkarte getilgt- vielleicht sollten wir, wenn wir den Vers 23 betrachten, über diese Zeitspanne hinaus denken.Jesus sagt dort nicht, er käme noch ehe man in Israel fertig wäre.
Jesus hat NICHT gesagt, die Wiederkunft des Menschensohns ereigne sich vor der Zerstörung Jerusalems. Bereits zur Zeit Jesu gab es außerhalb des Staatsgebietes von Israel eine zahlenmäßig bedeutsame jüdische Diaspora in den heidnischen Ländern um Israel herum. Bekannt sind die Johannesjünger in Ephesus, denen Paulus die Hände auflegte Apg. 19.
LG