Magdalena61 hat geschrieben: ↑Fr 25. Sep 2020, 07:47
Ja und? Wenn sogar die Presse die Nationalität erwähnt, warum soll oder darf ich es dann nicht tun?
Oh, du darfst es, keine Frage. Wenn wir jedoch die Darstellung der Presse und deine hier im Forum vergleichen, dann ist ziemlich offensichtlich, dass eins davon eine Darstellung der zu diesem Zeitpunkt verfügbaren Informationen und das andere eine tendenziöse Abwandlung dieser Informationen ist und dabei noch einer gewissen Dramaturgie folgt, bei der nicht nicht der Umstand, dass eine Frau umgebracht wurde, den Höhepunkt darstellt, sondern dass es
natürlich wieder ein Iraker war.
Der letzte Teil ist so nicht explizit von dir gesagt worden, aber in deiner Formulierung schwingt klar erkennbar der Geist einschlägiger Kommentarspalten mit, in denen man exakt solche Aussagen zu Hauf findet. Das ist übrigens einer der Gründe, warum von der Zeitung die Nationalität genannt und durch den Zusatz "in Deutschland geboren" konkretisiert wird, denn wenn sie Nationalität nicht nennt, dauert es keinen ganzen Tag, bis auf Facebook und co die Falschmeldung verbreitet wird, dass die Frau von einem syrischen UMF getötet wurde.
Der von dir verlinkte Artikel war mir zum Zeitpunkt der Abfassung meines Beitrags nicht bekannt
Okay, da frage ich mich erstmal, warum? Kam dir nicht bei Verlinken des Artikels der Gedanke, dass du doch einmal ganz kurz nachschauen könntest, ob sich hier schon etwas Neues ergeben hat? Es hätte nur einen Klick erfordert, um zu sehen, dass es einen neuen Artikel dazu gibt. Wie auch immer, die Aussage des Staatsanwalts war dir nicht bekannt, okay. Die Information, dass der Verdächtige in D geboren ist, konnte man bereits dem von dir verlinkten Artikel entnehmen, aber sei's drum.
Es gibt noch ein paar andere Punkte, die dir nicht bekannt sein dürften. Dir dürfte nicht bekannt sein, ob der Mann arabische Wurzeln hat (nicht jeder Iraker ist Araber), dir dürfte nicht bekannt sein, wie das Verhältnis des Mannes zum Islam im Allgemeinen und zum "politischen Islam" im Speziellen ist bzw. ob der Mann überhaupt Muslim ist und dir dürfte nicht bekannt sein, ob dies in diesem Fall irgendeine Rolle gespielt hat. Und trotzdem ist dieser Fall deiner Ansicht nach beispielhaft für diese "Baustelle":
Kriminelle Zeitgenossen mit arabischen Wurzeln. Genau genommen: Probleme mit dem politischen Islam und dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft.
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Und du hilfst bei dieser miesen Einschüchterungsstrategie auch noch mit?
Indem ich auf eine tendenziöse Wiedergabe einer Quelle hinweise und sage, was ich von Vorverurteilung und Instrumentalisierung des Vorfalls auf Basis dieser Falschdarstellung halte? Wenn du das als Einschüchterung siehst, kann ich dir nicht helfen.