Furcht vor dem Tod = Knechtschaft ?

Themen des Neuen Testaments
Zippo
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Furcht vor dem Tod = Knechtschaft ?

Beitrag von Zippo »

Hallo zusammen
Hebr 2,
15und die erlöste, die durch Furcht vor dem Tod im ganzen Leben Knechte sein mussten.
Was ist hiermit gemeint ? Ich kann irgendwie keinen Zusammenhang zwischen der Furcht vor dem Tod und der lebnslangen Knechtschaft herstellen.

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
Hiob
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Re: Furcht vor dem Tod = Knechtschaft ?

Beitrag von Hiob »

Zippo hat geschrieben: Mo 12. Okt 2020, 00:25 Was ist hiermit gemeint ?
Menschen, die ein Leben lang Angst vor dem Tod hatten, waren deshalb lebenslang Knechte. Gott nimmt in Jesus menschliche Gestalt an, um zu zeigen, dass der irdische Tod kein geistlicher Tod ist, also letztlich ins Leben führt. - Dadurch dass Jesus dies zeigt, nimmt er dem Satan die Macht über den irdischen Tod als letzte Instanz. - Dieses Wegnehmen der satanischen Macht ist Erlösung, die den Opfern gilt, die in Orientierung an den Fürsten des Irdischen, dem Satan, durch Furcht vor dem Tod im ganzen Leben Knechte sein mussten.
Timmi

Re: Furcht vor dem Tod = Knechtschaft ?

Beitrag von Timmi »

Dafür existiert sogar ein Fachausdruck: Thanatophobie

Furcht vor dem Tod und dem Sterben ist eine tiefsitzende und instinktive Angst, die sehr belastend sein kann. Die Todesgefahr ist für Menschen demnach auch die schlimmste Prüfung des Glaubens, wenn nämlich die Treue bis in den Tod hinein gefragt ist. Die Last des Todes, häufig mit Qual und Schmerz verbunden, kann man tatsächlich sehr gut als Knechtschaft bezeichnen, denn der Tod wird als unnatürlich und in jedem Fall als beängstigend empfunden, sofern diese Furcht, die Knechtschaft in verschiedener Hinsicht bedeutet, nicht überwunden werden kann.
Rembremerding

Re: Furcht vor dem Tod = Knechtschaft ?

Beitrag von Rembremerding »

Die Antwort kann sein: Die Liebe kennt keine Furcht.
Liebe hat den Menschen erschaffen, ihn erlöst und in das Himmelreich eingeladen.
Furcht vor dem Tod bedeutet ebenso Furcht vor dem Lohn der Sünde. Die Sünde ist es, die den Menschen in ihr Knechtschaftsverhältnis zwingt. Die Triebe und Begierden behalten ihre Vormachtstellung und knechten den Leib und den Menschen. Dann auch seinen geistigen Fortschritt. Welche Freiheit die Erlösung davon durch Jesus schenkte, lässt er uns in der Bergpredigt wissen.
Hat der Mensch sein Gewissen bewahrt, wird ihm die Furcht vor dem Lohn seiner Sünden ständig begleiten und niederdrücken. Erlösung bedeutet hier nicht mehr sündigen zu müssen und wenn es geschehen, eine göttliche Person zu kennen, ihr zu glauben, dass man durch Reue und guten Vorsatz es besser machen kann. Denn diese göttliche Person hat die Folgen der Sünde, den Tod und seine Knechtschaft, ein für alle mal getragen und gleichzeitig hinweggenommen, weil sie barmherzig verzeihen kann und dies auch noch in absoluter Gerechtigkeit.

Eine andere Antwort ist eine geistesgeschichtliche: Wer Furcht vor dem Tod hat, hat entweder gar keinen Sinn und Ziel in seinem Leben erkannt oder verwirft gar beides.
Eine weiterführende Frage wäre: Warum gibt der Verfasser des Hebräerbriefes gerade Juden diesen Hinweis?
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Helmuth
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Re: Furcht vor dem Tod = Knechtschaft ?

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Mo 12. Okt 2020, 00:25 Was ist hiermit gemeint ? Ich kann irgendwie keinen Zusammenhang zwischen der Furcht vor dem Tod und der lebnslangen Knechtschaft herstellen.
Ich denke das muss nicht auf theologischer Ebene untersucht werden. Welche Hoffnung haben unerlöste Menschen? Da sie kein ewiges Leben erwarten so ist es verständlich, dass der Gedanke des Lebensendes Furcht einflößt.

In der Regel erlebt man mit wie alte Menschen krank und schwach werden, ehe sie dahinscheiden. Und dann merkt man, dass man selbst älter wird. Junge Menschen negieren das, aber für alte wird es von Tag zu Tag realer und die Arztbesuche häufen sich.

Und so zerplatzen langgehegte und unerfüllte Erwartungen. Am Ende stehen sie vor einem Nichts und das wird ihnen mehr und mehr bewusst. Alles Dinge die mir immer weniger Kopfzerbrechen bereiten, den Ungläubigen hingegen immer mehr.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Spice
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Re: Furcht vor dem Tod = Knechtschaft ?

Beitrag von Spice »

Zippo hat geschrieben: Mo 12. Okt 2020, 00:25 Hallo zusammen
Hebr 2,
15und die erlöste, die durch Furcht vor dem Tod im ganzen Leben Knechte sein mussten.
Was ist hiermit gemeint ? Ich kann irgendwie keinen Zusammenhang zwischen der Furcht vor dem Tod und der lebnslangen Knechtschaft herstellen.

Gruß Thomas
Allen Menschen, solange sie sich mit ihrem physischen Leib identifizieren, haben angst vor dem Tod. Diese Angst ist untergründig permanent vorhanden, kommt aber nur in tatsächlichen und scheinbaren Bedrohungssituationen zum Ausdruck. Diese Angst ist verantwortlich für alle Ängste, Krankheiten und Schwächen des Menschen, aber auch für seinen Egoismus und seine Aggressivität.
Deshalb wird ein Mensch, der sich mit seinem physischen Körper identifiziert als "tot" bezeichnet, denn das Leben selbst kennt keine Angst.
Zuletzt geändert von Spice am Mo 12. Okt 2020, 11:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Lena
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Re: Furcht vor dem Tod = Knechtschaft ?

Beitrag von Lena »

Johannes, 16,33
Dies habe ich mit euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.
Wir können in Christus, der die Angst überwunden hat,
frei werden von der Furcht des Todes, die Knechtschaft bedeutet.
Johannes 8,36
Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei.
Zippo
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Re: Furcht vor dem Tod = Knechtschaft ?

Beitrag von Zippo »

Liebe Foristen,

Vielen Dank für die Antworten, ich will mich jetzt der Reihe nach mal damit auseinandersetzen.
Hiob hat geschrieben: Mo 12. Okt 2020, 01:09 Menschen, die ein Leben lang Angst vor dem Tod hatten, waren deshalb lebenslandg Knechte. Gott nimmt in Jesus menschliche Gestalt an, um zu zeigen, dass der irdische Tod kein geistlicher Tod ist, also letztlich ins Leben führt. - Dadurch dass Jesus dies zeigt, nimmt er dem Satan die Macht über den irdischen Tod als letzte Instanz. - Dieses Wegnehmen der satanischen Macht ist Erlösung, die den Opfern gilt, die in Orientierung an den Fürsten des Irdischen, dem Satan, durch Furcht vor dem Tod im ganzen Leben Knechte sein mussten.
Wessen Knechte waren sie, wem haben sie lebenslang gedient ?

Der Satan hatte die Gewalt über den Tod, steht in Hebr 2,14. Er ist ja der Ankläger der Menschheit und erinnert Gott an alle die Strafen, die er einmal ausgesprochen hat.
Bei der Sünde im Paradies war es unter anderem auch die Strafe , daß Adam und Eva nun Todes sterben sollten, weil sie vom Baum der Erkenntnis gegessen hatten.
Das brachte allen Menschen den körperlichen Tod, wenn auch erst nach einer Reihe von Jahren, es brachte die Vergänglichkeit.
Die Geneinschaft mit Gott war nicht mehr unmittelbar möglich. Da war also kein Paradies mehr und der Zutritt zum Garten Eden und zum Baum des Lebens wurde den Menschen für einige Zeit verwehrt.

Seither fürchten sich die Menschen, es fehlt ihnen die Geborgenheit des Paradieses und sie fürchten sich insbesondere vor dem Tod.
Und das ist auch verständlich, denn jeder Mensch fürchtet sich vor dem Ungewissen.

Der Herr Jesus hat nun dem Satan die Macht genommen, weil er die Strafe der ersten Menschen verbüßt hat und dem Menschen wird seither wieder eine Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist ermöglicht. Und er braucht eigentlich nur noch eine Angst vor dem Sterben haben, nicht aber vor dem Tod, wenn er sich in der Nachfolge Jesu bewährt hat. Joh 11,25, Off 2,10
Mit dem Glauben wird die lebenslange Treue mit eingeschlossen und auch die Nachfolge,wie man im weiteren Velauf von Mt 11,25 lesen kann. Aber dann kann sich ein gläubiger Mensch gewiss sein, daß das irdische Leben in einer Verwandlung mündet, wobei der irdische Körper zwar vernichtet wird, aber ein neuer geistiger Leib entsteht. 1 Kor 15,22.35-58.

Wer diesen Glauben nicht hat, zittert sich auf den Tod zu, verdrängt ihn zwar, aber am Ende fragen sich viele Menschen, ob da wohl jemand über ihr Leben urteilen wird und ob ihr Leben gut genug war.

Soweit ist mir der Zusammenhang zwischen Tod und Furcht klar. Der gläubige Christ hat den unbestreitbaren Vorteil, weil er eine gewisse Zuversicht hat, auf das was er hofft Hebr 11,1 und der Tod nur den Wechsel in einen anderen Zustand bedeutet und Befreiung von den Zwängen, die ein irdischer Leib so mit sich bringt.

Aber inwiefern löst diese Furcht vor dem Tod eine Knechtschaft aus ? Das habe ich doch noch nicht ganz verstanden. Wem dient denn ein Mensch, der Angst vor dem Tod hat ?

Gruß Thomas
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Hiob
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Re: Furcht vor dem Tod = Knechtschaft ?

Beitrag von Hiob »

Zippo hat geschrieben: Mo 12. Okt 2020, 11:18 Wessen Knechte waren sie, wem haben sie lebenslang gedient ?
Letztlich dem Satan - oder sich selbst - je nach dem. --- Das ist nicht offensiv gemeint im Sinne von "Ich will den Satan anbeten", sondern als Ausdruck einer Irrnis.
Zippo hat geschrieben: Mo 12. Okt 2020, 11:18 Der Herr Jesus hat nun dem Satan die Macht genommen
Ja - aber Jesus sagt AUCH, dass im IRdischen der "Fürst", also der Satan herrscht (Joh.). - Natürlich steht dahinter und darüber Jesus/HG/Gott - aber erst mal nicht in der Zeit des Irdischen. - Mit anderen Worten: Geht man nach den Gesetzen des Irdischen (damit meine ich erstmal nicht die säkularen Gesetze), ist man deren Sklave, also Sklave des Satans. - Man ist es auch dann, wenn man zwar an Gott glaubt, aber nicht frei vom Irdischen ist. - Konret: Auch ich bin nicht frei vom Irdischen und muss immer wieder gegen meine Knechtschaft ankämpfen.
Zippo hat geschrieben: Mo 12. Okt 2020, 11:18 Aber inwiefern löst diese Furcht vor dem Tod eine Knechtschaft aus ? Das habe ich doch noch nicht ganz verstanden. Wem dient denn ein Mensch, der Angst vor dem Tod hat ?
Eigentlich hast Du bereits selber alle Antworten gegeben. - Mit "Knechtschaft" ist die Nicht-Losgelöstheit vom Satan gemeint - wenn dieser immer noch eine gewisse Macht über einen hat. --- Wem das dient? Natürlich dem Satan.
Zippo
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Re: Furcht vor dem Tod = Knechtschaft ?

Beitrag von Zippo »

Otto2 hat geschrieben: Mo 12. Okt 2020, 05:42 Dafür existiert sogar ein Fachausdruck: Thanatophobie

Furcht vor dem Tod und dem Sterben ist eine tiefsitzende und instinktive Angst, die sehr belastend sein kann. Die Todesgefahr ist für Menschen demnach auch die schlimmste Prüfung des Glaubens, wenn nämlich die Treue bis in den Tod hinein gefragt ist. Die Last des Todes, häufig mit Qual und Schmerz verbunden, kann man tatsächlich sehr gut als Knechtschaft bezeichnen, denn der Tod wird als unnatürlich und in jedem Fall als beängstigend empfunden, sofern diese Furcht, die Knechtschaft in verschiedener Hinsicht bedeutet, nicht überwunden werden kann.
Der Tod ist eine Prüfung des Glaubens, da kann ich dir recht geben. Da werden sich vielleicht sogar gläubige Christen noch Gedanken machen, ob der Herr Jesus zufrieden mit ihrem Leben war oder nicht.
In meinem Glaubensleben waren da auch so einige Pannen und ich müßte mich eigentlich fragen, ob Gott mit mir so noch zufrieden sein kann. Das war eben zu der Zeit , als Satan angerückt ist und mein Glaubensleben beinträchtigt und fast vernichtet hat. Da hat es natürlich auch eine Menge böser Worte gegeben.
Aber der Glaube hält fest an der Verheißung und läßt sich nicht beirren, steht wieder auf und irgendwie geht immer alles weiter. Das ist auch eine Gnade. Und der irdische Tod ist eben die letzte große Prüfung. Soweit so klar.

Aber auch an dich noch mal die Frage: Was tut denn ein Mensch, wenn er Angst vor dem Tod hat, inwiefern und wem macht er sich zum Knechte ?

Ist es das Bemühen Gutes zu tun, um Gott zufriedenzustellen ?

Ich mußte gestern auch noch mal an die Aussage des Gesetzes denken:
"Tut dies , so werdet ihr Leben" 3 Mo 18,5.
Das Gesetz hat die Israeliten auch in gewisser Weise zu Knechten gemacht und wer dieses Gesetz nicht gehalten hat, für den gab es auch viele Todesstrafen.
Abgesehen davon haben sich die Israeliten auch schon Gedanken gemacht, daß der Mensch nach dem Tode von Gott beurteilt und gerichtet wird. Pred 12,13-14
Das löst natürlich eine gewisse Furcht aus und man macht sich dem Gesetz zum Knechte. 2 Kor 11,20, Gal 4,24

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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