Travis hat geschrieben: ↑Di 20. Okt 2020, 17:21
Aber, wie gesagt, dass ist hier OT.
Naja - das hat schon viel mit "jada" zu tun.
Travis hat geschrieben: ↑Di 20. Okt 2020, 17:21
Das von Dir erwähnte "können" ist eher eine Beschränkung, da er gerade als Jude eben nicht den rückwirkenden Blick aus dem NT hat um zu sehen, wie es tatsächlich ist.
Das kann man ja NACH dem Studium des AT machen. Aus meiner Sicht sollte man zuerst ermitteln, was damals aus Sicht der Damaligen die Wirklichkeit war (AT) - dann kann man danach das NT heranziehen und fragen, was damals nicht erkannt wurde, aber aus NT-Sicht erkennbar ist. --- Der erste Schritt scheint mir oft übergangen zu werden.
Travis hat geschrieben: ↑Di 20. Okt 2020, 17:21
Man könnte sogar sagen, Herrn Buber blieb das Reden Gottes (Jesus Christus) verschlossen.
In der Sache ist das irrelevant. - Denn die Sache bei Buber ist, was damals Wirklichkeit war, und nicht, was man rückwirkend an Wirklichkeit sieht, die damals noch nicht erkannt werden konnte. - Würde Buber das NT übersetzen, würde ich Dir recht geben.
Travis hat geschrieben: ↑Di 20. Okt 2020, 17:21
Das ganze AT, ja die Glaubwürdigkeit JHWHs selber gründet auf der Tatsache, dass er das was er sagt auch tut und getan hat. Irdisch und erfahrbar.
So allgemein gesagt stimme ich Dir zu - allerdings (und da könnten sich unsere Wege scheiden) muss irdisch Erfahrbares nicht historisch Erfahrbares sein, da es der Heiligen Geist nicht nötig hat, sich ausschließlich an die Historie zu binden. - Beispiel: Wenn Du heute nacht eine Erscheinung Jesu hast, von der sonst keiner was mit kriegt (also nicht nachweisbar), ist das wirklich, aber nicht historisch.
Canon hat geschrieben: ↑Di 20. Okt 2020, 17:49
mir kommt es so vor, Hiob, als ob du die Kraft Gottes auf das Verstehen/ERkennen reduziertest.
in Foren ist das so. --- Bei den Christen um mich rum ist es ganz anders - dort wird überhaupt nicht foren-mäßig gesprochen, sondern viel gebetet. - Ich habe dort noch nie eine Diskussion versucht, weil es nicht passt - und vor allem, weil diese Leute angekommen sind. Denen muss ich nichts erklären, weil sie selber erst gar nicht versuchen, intellektuelles Verstehen/Erkennen in die Welt zu setzen. - Sie leben es einfach.
Canon hat geschrieben: ↑Di 20. Okt 2020, 17:49
So ist die Kritik bezüglich Buber noch viel zu milde, wie kann er von Jesus reden
Tut er doch nicht. - Er übersetzt als philologische Koryphäe das AT aus den ältesten hebräischen Texten. - Er tut es so (und das ist das Wertvolle an ihm), dass die hebräischen Wortstämme und Syntax im Deutschen nach Möglichkeit bestehen bleiben. - Das hat den Vorteil, dass man als Nicht-Hebräist tiefer als woanders in die hebräische Sprache und Denkart reingucken kann. - Es hat den Nachteil, dass das Deutsch, das dabei rauskommt, manchmal nahe an der Unlesbarkeit ist.
Michael hat geschrieben: ↑Di 20. Okt 2020, 19:06
dass dein persönliches „jada“, das Wort Gottes außer Kraft setzt.
Selbst das kann man meinen. - Umgekehrt würde ich nicht so weit gehen, weil ich tatsächlich zum Ergebnis gekommen bin, dass die Bibel so geschrieben sein könnte, dass möglichst viele beim Lesen im Sinne ihres eigenen Vorverständnisses abgeholt werden können.
Konkretes Beispiel (und ohne Diskussion - mir geht es nur um die Gegenüberstellung):
Wenn jemand aus seinem Lebensverständnis damit einher geht, dass "göttliches Gericht" menschlich gewohnt "gerecht" sein muss, kann er dies aus der Bibel rauslesen. - Wenn einer geistlich anders konstituiert ist, kann er in "Gericht" biblisch eine Heilung verstehen. ---- Erklärbar sind solche Unterschiede heilsgeschichtlich - der Mensch/die Menschheit wälzt sich durch Irrtum und Wahrheit, bis der Zeitpunkt kommt, an dem man erkennt, wie man erkannt ist. ---- Anders kann ich mir die inner-christlich extrem unterschiedlichen Verständnisse des Wort Gottes nicht erklären.
Michael hat geschrieben: ↑Di 20. Okt 2020, 19:06
Du rechtfertigst das so, dass ja jeder sein eigenes „jada“ hat.
Was aber wahrlich nicht gleichwertig in Bezug zu Gott hin sein kann - aber wir wissen halt nicht, WELCHES jada das richtige ist. - Jeder, der sich als intensiver Christ bezeichnet, glaubt, dass er die Bibel richtig <jada> - egal ob Evangelikaler, ZJ oder Katholik (etc.). (Wir reden hier nicht von Bibel-Ansichten wissenschaftlicher Natur von außen)
Worauf ich raus will: Welches <jada> authentisch zu Gott ist, weiß nur Gott.
Michael hat geschrieben: ↑Di 20. Okt 2020, 19:06
Oder anders formuliert, hattest du mit deiner „jada“ Theorie Recht wäre Jesu Tadel einfach nicht gerechtfertigt
Verstehe ich nicht. - Welcher konkrete Tadel?