Und was soll das jetzt bitte heißen?
Wenn das auch in anderer Hinsicht richtig ist, so ist doch Gott mit seiner Allwissenheit nicht gegenwärtig, wenn Jesus, wie es die Evangelien berichten, das tut, was er "den Vater tun sieht" oder ihn bittet "den Kelch vorrübergehen" zu lassen.--- Stelle Dir folgendes vor: Jesus ist Gott, der sich dem menschlichen Elend aussetzt. - Das heißt: Er kann nicht sündigen, nicht irren, etc., aber er kann empfinden, was Sünde und Irrtum ist, weil er als Mensch beides spürt. - Vor allem spürt er das Leid. - Es ist kein Zufall, dass Jesu Leitmodiv das Leid ist und nicht Sachen wie "Entscheidung", etc. - So gesehen ist das gar nicht "multipel".
Also man sieht, der Vater ist nicht als Person in Jesus gegenwärtig. Wie er das auch nicht in uns Menschen ist, obwohl Gott in jedem Menschen wohnt.
Ja, freilich hat ein Gottmensch Macht. Die sollen wir, als seine Nachfolger auch haben - "„Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich tue, auch selbst tun, ja, er wird größere Werke tun, denn ich gehe zum Vater“ (Joh. 14,12). Und wie sieht`s aus?Das ist DEINE Deutung. --- Eine andere Deutung wäre, dass Gott sich in seiner Selbst-Offenbarung "Jesus" absichtlich selbst-beschränkt (andernfalls er nicht dem Menschen so nah sein könnte).Sich selbst beschränken, um dann doch mit sich selbst, wie mit einem Gegenüber zu kommunizieren? Jesus beschränkte sein Gottesbewusstsein erst in Gethsemane. Von da ab wurde er unterwarf er sich erst der Illusion, die vollendet war, als er ausrief, ", mein Gott, mein Gott warum hast Du mich verlassen?" -
- Es gibt irgendwo die Stelle, an der Jesus sagt, dass es ihm ein Leichtes wäre, "Legionen an Engel" herbeizuzitieren, die seinen Gang zum Kreuz locker verhindern könnten - er hat also die Macht. Aber er tut es nicht.
Es kommt darauf an, was man unter "Substanz" versteht. Mein Hintergrundwissen scheint ein größeres als das Deinige zu sein. (Jetzt bitte nicht falsch verstehen. Ich will mich nicht herausstreichen.) Deshalb kannst Du nicht sehen, was ich sehe.Stimmt.
Deine Substanz ist eine andere als meine.
In welche Tiefen Gott erkannt werden kann, ist ein Ergebnis der Bewusstseinsentwicklung. Vor Jesus konnte zum Beispiel kaum jemand Gott als Liebe begreifen.- Es geht eben erst mal NICHT um die Bewusstseins-Entwicklung, sondern um die Substanz Gottes.
Nein. Die Gene machen nicht den Menschen. Das ist inzwischen längst bekannt. Und christlich wäre es erst recht nicht.
Ja, Zeit ist eine Schöpfungsgröße. Indem etwas wird, wird Potentialität in Aktualität überführt. Und das hat einen Beginn und ein Ende. Auch wenn Gott außer der Zeit ist, kann er am Anfang das Ende nicht wissen. Um sich selbst immer neu zu erfahren, geschieht ja Schöpfung.
Wenn der christl. Gott - was immer das sein soll. Denn es ist ja das, was jemand aus der Bibel herausliest. - der wahre Gott ist, dann ist er das, was ich schrieb: das "Leben an sich" im seiner selbst und überhaupt unbewussten Zustand.