Ich füge hier einmal hinein, was Spice oben meint:Spice hat geschrieben: ↑Sa 31. Okt 2020, 08:00 Das ist hier wieder mal so ein richtiges Trauerspiel geworden. Manchmal möchte man nur noch hinschmeißen.
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Anthros hat, dazu passend, auch etwas geschrieben: viewtopic.php?f=11&t=6825&start=80#p392634 [eben gelesen]
Anthros hat geschrieben: ↑Fr 30. Okt 2020, 22:38Wem sie nicht passen, muss mir es zu meinem Verständnis nachvollziehbar gemacht werden, soll ich es annehmen; wer meint, sie passen, dann auch. Andererseits kann es ja auch sein, dass diejenigen, die sie einst zusammengesetzt haben, vom Geist der Wahrheit in ihnen selber dazu geleitet worden sind. Das als mögliche Wahrheit nach und nach zu entdecken, ist eine Herausforderung, die an einen selbst gestellt ist und von ihm einiges an 'Arbeit an sich selbst' abverlangt.
Das "passen" droht, kategorisch und befehlend zu werden, wenn dem Menschen keine Entwicklung zugestanden wird, die über die eine Inkarnation hinausgeht. Dies passiert, wenn Biblisches wortgläubig und damit polarisierend gelesen wird. Es ist daher (zunächst) gar nicht die Bibel als Fehlerquelle zu suchen, sondern möglicherweise stimmt das Interpretationsmuster ihrer Leser nicht. Die Wortgläubigkeit entsteht ganz wie von selbst, wenn nicht erahnt wird, wie sehr wir im Materialismus leben. Eine seiner äußerlichen Folgen ist der physische Leib mit seinem Entstehen und seinem Zerfall, der nur die eine Inkarnation suggeriert.
Wortgläubigkeit lässt in Torschusspanik fallen, Entwicklung hingegen lässt die Zeit, die der Mensch braucht. Torschusspanik lässt nicht zu, die gedankliche Tiefe der Weisheit zu erfassen, sondern bleibt an der Oberfläche des Textverständnisses. Die Wahrheit des Biblischen in seiner Gesamtheit zu erfassen, lässt Torschusspanik nicht zu, Entwicklung lässt Wahrheit nach und nach erfassen und anwachsen.
Sie kämpft wie jemand, der fürchtet, leer auszugehen. Sie lässt einen eitlen Konkurrenzkampf mit anders Denkenden und Religionen entstehen, spielt mit Erniedrigung und Erhöhung, sieht sich als den Besseren und den Besserwisser, was erst ans Licht kommt, wird er in die Ecke gedrängt, aus der er nicht mehr herauskommt, wo er seinen Täuschungen erliegt, wo der Vorhang zerreißt, der die Lüge offenbart.
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Spice hat geschrieben: ↑Sa 31. Okt 2020, 08:00 Das ist hier wieder mal so ein richtiges Trauerspiel geworden. Manchmal möchte man nur noch hinschmeißen.
Selbstverständlich liest jeder die Bibel durch seine eigene Brille. Zu einem wirklichen Verständnis, wie es gemeint ist, kommen wir nur, je mehr wir geläutert sind. Der Läuterung, der Heiligung sollte unser Bemühen gelten.
Esoterik versus Exoterik
oder
Weisheit versus Widersacherkräfte
oder
Fußwaschung versus Hinschmeißen
„Hinschmeißen“ ist, was der Widersacherkräfte Polarisieren Nahrung bedeutet. „Hinschmeißen“ heißt damit auch, weder bei sich noch bei anderen den Punkt, nicht den richtigen Ansatzpunkt gefunden zu haben und stattdessen immerfort gegen eine Wand gelaufen zu sein. Es kann einem sagen, den falschen Weg eingeschlagen zu haben. Dann bedeutet es eine ‚Arbeit an sich selbst‘, die große psychische und pädagogische Kunst der Weisheit zu entwickeln, diesen zu finden.
Es kann uns der erste Initiationsschritt der Bergpredigt einen bedeutenden Hinweis geben, wenn er nicht mit den Widersacherkräften des Polarisierens, sondern mit Weisheit gelesen wird. Der physische Blick auf den gemarterten Körper des Jesus sieht nur einen passiv Leidenden. Der „Christ“ meint damit: Je mehr ich mich vor Gewalt leidend ohne Klagen hingebe und mich ihr passiv beuge, desto eher werde ich geläutert, geheiligt, errettet. - Damit polarisiert er, indem er nur die eine Seite des Physischen, aber nicht die des Okkulten sieht.
Wie ist es aus Weisheit gemeint, ganz unten die Füße waschen zu sollen? Was oder wo sind denn dann die Füße? Ein bloßes Beugen hätte keinen Sinn, dem das physische Vorbild des Jesus zu Grunde liegt, denn es bleibt passiv, überlässt alles bequem „Gott“ bzw. Ahriman. Es aktiviert nicht eigene, latent vorliegende innere Kräfte und Möglichkeiten. Ganz unten sind die Füße ein Sinnbild für den Standpunkt, der eingenommen worden ist, auf dem alles fußt, auf diesem türmt sich alles hoch – ist dieser Turm im Gleichgewicht? Der sich Beugende sucht nach diesem Standpunkt, wenn er meint, der Turm befände sich im Ungleichgewicht. Hat er ihn gefunden, dann weiß er - hat er dazu genügend Weisheit -, wie er vorgehen muss. Die weisheitsvolle Psychologie sucht also diesen Punkt, um dort pädagogisch anzusetzen, damit das darauf sich Auftürmende im Gleichgewicht zwischen den polaren Kräften bleibt.
Die Fußwaschung steht nicht zufällig an erster Stelle, denn die Erfahrung lehrt, es muss immer wieder zu ihr zurückgekehrt werden, wie auch immer wieder das unschuldige Kindelein in sich aufgesucht werden muss.