Genau darum geht es ja.ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Mo 16. Nov 2020, 20:59 Mt 22,20 bitte dazu, sonst könnte man missverstehen, als wäre der Kaiser allimentierungsberechtigt. Jesus sagt doch nur, dass der Kaiser seine Selbstbildnisse gefälligst behalten soll.
Paulus schreibt einen Brief an die Gemeinde in Rom - sozusagen in der Höhle des Löwen, im Herz des Feindes. Seine Briefe sind keine okkulten Nachrichten, sondern offen versandte Briefe, die gelesen werden können, auch von römischen Schergen.
In Rom sitzt jene "Obrigkeit" - der Kaiser - der sein Bildnis nicht nur auf Münzen prägen lässt, sondern zudem verlangt, von allen Untertanen angebetet zu werden - auch von Christen. Eine Weigerung könnte den Tod bedeuten.
Vor diesem Hintergrund schreibt Paulus seinen Brief.
Paulus würde keinen Brief schreiben, mit dem er die Gemeinde in Rom gefährden würde. Aber er würde sicherlich immer die Wahrheit schreiben und nicht lügen.
Müssen wir jetzt angesichts Römer 13 vermuten, Paulus habe gesagt, man müsse dem römischen Kaiser folgen und Untertan sein?
Ich meine, er sagt hier genau das Gegenteil, nämlich: ihr könnt nicht zwei Herren dienen und gebt dem Kaiser was des Kaisers ist und Gott, was Gottes ist.
Denn:
Frage: wer hat Gewalt über einen Christen? Der Kaiser oder seine Schergen? Oder hat allein Gott und seine Diener Gewalt über einen Christen?Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat.
Frage: ist also der Kaiser Obrigkeit der Christen? Ist er denn von Gott angeordnet? Oder maßt sich der Kaiser nur an, Obrigkeit über Christen zu sein?Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, ist sie von Gott angeordnet.
Frage: ordne ich mich also dem Kaiser, der angebetet werden will, unter, da er sich als Obrigkeit über mich versteht? Oder ordne ich mich den von Gott eingesetzten Obrigkeiten unter - da nur DIESE wirkliche Obrigkeiten sind und keine sonst?Darum: Wer sich der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt Gottes Anordnung; die ihr aber widerstreben, werden ihr Urteil empfangen.
Daher am Ende Paulus' Konklusion:
= gebt dem Kaiser was des Kaisers ist.So gebt nun jedem, was ihr schuldig seid: Steuer, dem die Steuer gebührt; Zoll, dem der Zoll gebührt;
= gebt Gott was Gottes ist.Furcht, dem die Furcht gebührt; Ehre, dem die Ehre gebührt.