Travis hat geschrieben: ↑Mi 2. Dez 2020, 11:31
Es ist dabei nicht bezeugt, dass Gott selber zuvor alle Gebote wörtlich aussprach.
Was machte dann Mose 40 Tage am Berg Horeb? Spielten sie Karten? Und 40 Jahre in der Wüste, wo er nahezu tagtäglich in das Zelt ging um mit JHWH zu reden. Was machte er dort? Ein Nickerchen, um Ruhe von der Last des Volkes zu haben und um nachzusinnen was Gott wohl als nächstes in seinen Gedanken eingibt?
Es ist nicht jedes Wort dokumentert als direkte Rede Gottes, das ist richtig und setze ich auch als erwiesenen Tatbestand, aber das setzt einen anderen Tatbestand nicht außer Kraft, dass dem immer ein Gespräch zuvor erfolgte:
4. Mose 12:8 hat geschrieben:
Mit ihm rede ich von Mund zu Mund, von Angesicht zu Angesicht und nicht rätselhaft, und er schaut die Gestalt des Herrn. Warum habt ihr euch denn nicht gefürchtet, gegen meinen Knecht Mose zu reden?
Travis hat geschrieben: ↑Mi 2. Dez 2020, 11:31
Dies ist auch gar nicht notwendig. Bezeugt ist nämlich auch, dass der Geist Gottes in Mose wohnt (Gen 41,38).
Auch das habe ich schon erwähnt. Das Innewohnen des HG allein erzeugt keine Worte Gottes. Derart wird das Wort des Petrus m.E. fehlinterpretiert, denn getrieben vom HG reden heißt nicht automatisch, dass der HG selbst redet. Neben der Fehlinterpretation von Paulus Wort nun auch das des Petrus. Irrtum 2.
Man wird aber tagtäglich an Gottes Wort erinnert (Johannes 14.26). Das ist die unermüdliche Tätigkeit des HG, wie ihn uns Jesus erklärt. Diese Gedankeneingabe ist aber keine Erzeugung von neuen Worten, die noch nicht ausgesprochen wurden. Das wieder ist der Irrtum Nr. 3.
Man kann sich also nur an etwas erinnern, was auch schon einmal gesagt wurde. Man kann sich nicht an etwas erinnern, was noch nie auf irgend eine Art objektiver Tatbestand deiner Wahrnehmung war. Und wir setzen ja den HG als existentiellen Fakt, ja weit mehr, als den lebensspenden Geist. Hiob würde sagen eine Offenbarungs-Größe oder so. Darum nennt Jeremia auch solche Lügenpropheten, wenn sie sich das anmaßen, dass ihre eigenen Gedanken dazu fähg wären.
Paulus hat sich NIEMALS angemaßt, dass er die direkten Worte Gottes zu uns redet. "So spricht der Herr" gibt es bei ihm nicht. Es heißt klar "ich" oder "ich Paulus" bzw. nennt er in allen Einleitungungen seiner Briefe seinen Namen. Dort wo er mit dem realen Reden des HG in Kontakt kam, davon bezeugt Lukas in der Apg. einige Vorfälle. Diese müssen nicht alle gewesen sein. Er selbst kommt darauf zu sprechen im 2. Kor.-Brief, aber nur in dem Sinne, dass er sich darauf nichts einbildet.
Was er und alle Apostel taten und das ja zurecht, sie haben sich auf das AT berufen und diese Worte Gottes zitierten sie bzw. Jesu Worte, da diese ebenso von Gott vom Himmel her hörbar bezeugt wurden und seine damit gleichgesellt wurden. Nun höre man Jesu Worte. Und in seinem Auftrag, den sie ja angetrieben vom HG erfüllten, bestätigte nun der HG ihren Dienst mit Zeichen und Wundern.
Übrigens meldete sich der HG im gesamten NT nur ein einziges Mal als direker Sprecher zu Wort:
Apg. 13:1-2 hat geschrieben:
Und in Antiochia waren in der dortigen Gemeinde einige Propheten und Lehrer, nämlich Barnabas und Simeon, genannt Niger, und Lucius von Kyrene und Manahen, der mit dem Vierfürsten Herodes erzogen worden war, und Saulus. Als sie nun dem Herrn dienten und fasteten, sprach der Heilige Geist: Sondert mir Barnabas und Saulus aus zu dem Werk, zu dem ich sie berufen habe!
Bei dieser der Berufung sind insgesamt 6 Propheten als Zeugen anwesend. Man könnte es nun so interpretieren, dass einer diese Eingebung hatte und redete dann zu den anderen. Wer von den 5 war es nun? Wenn Lukas so detaillierte Angaben machen konnte, wieso wusste man dann nicht wer von den 5 diese Eingebung hatte? Man merkt gar nicht, was das aber für eine Anmaßung wäre, wenn man sich als Sprecher des HG deklariert.
Wie also Gott seine Stimme vom Himmel her für die entscheidenden Prozesse zur Heilsentwicklung immer schon selbst gegeben hatte, so wäre mein einzige Interpretion diese. Man hörte auch diese Stimme vom Himmel, wie bereits der Herr zuvor schon angekündigt hatte (vor Damaskus), dass Saul sein auserwähltes Werkzeug dafür sein werde. Nun nominierte er auch Barnabas als seinen Reisebegleiter.
Das geschah nach dem Vorbild, dass Jesus immer zu zweit seine Jünger beauftragte das Evangelium zu verkündigen. Man kann daran auch sehen, dass der HG nun im Dienste Jesu steht, denn die früheren Berufungen ergingen oft nur an eine Person. Eine Regel ist das nicht aber es ist mir aufgefallen.