Ja, jetzt verstehe ich dich besser. Bin deiner Meinung.Hiob hat geschrieben: ↑Mi 23. Dez 2020, 11:18Es gibt zwei Größen:Elli hat geschrieben: ↑Mi 23. Dez 2020, 09:05
kannst du mir bitte in einigen Sätzen erklären, was du unter Offenbarung-Person, Gottes-Offenbarung und Wesens-Offenbarung verstehst.
1) Gott in seinem Wesen. Das ist der/das für uns Unverständliche, weil es in einer Dimension "ist", die wir mit unserer menschlichen Auffassungs-Möglichkeit nicht fassen/wahrnehmen können.
2) Gott will aber von uns wahrgenommen werden. Deshalb offenbart er sich, wobei "Offenbarung" nichts anderes ist als das Herunterbrechen des Für-uns-nicht-Fassbaren ins Fassbare.
Den "Ich-bin-der-ich bin", von dem wir uns kein Bild machen sollen, ist das eine - wir können es uns nicht vorstellen - genauso wenig wie den/das, was im "Exodus" in der Wolke verborgen ist. - Die Israeliten wissen, dass da Jahwe ist, der allmächtig ist, aber er ist nicht greifbar.
Der "Engel des Herrn" dagegen ist greifbar - er erscheint in Menschengestalt - man weiß (zumindestens laut Bibel), dass hier Gott greifbar erscheint und aus diesem Engel Gott spricht. Eine Selbst-Offenbarung Gottes. --- Weit mehr noch ist dies bei Jesus der Fall (gipfelnd in "Ich nenne Euch nicht mehr Knechte, sondern Freunde") - und auch für "Vater" gilt dies, der uns den nicht fassbaren "Ich-bin-der-ich-bin" als etwas greifbar macht, was wir kennen - nämlich eben "Vater".
Ja, ich verstehe. Finde gut was du schreibst.Hinter diesen steht keine Systematik, sondern es sind eigentlich Versuche, jeweils dasselbe auszudrücken:Elli hat geschrieben: ↑Mi 23. Dez 2020, 09:05
Offenbarung-Person, Gottes-Offenbarung und Wesens-Offenbarung
1) Jesus ist eine Selbst-Offenbarung Gottes und Person.
2) Offenbart werden soll das von Gott, was wir verstehen können.
3) Was (im Rahmen der menschlichen Möglichkeiten) offenbart wird, ist das Wesen Gottes, das in einer Dimension ist, von der wir uns kein Bildnis machen können. - Wir haben also nur Offenbarungen, um uns ein Bild zu machen.
Du hast schon interessante Gedanken. Versöhnen, heißt für mich auch, eine Wiederherstellung der Beziehung zwischen Gott und dem Menschen. Für mich steht an erster Stelle, dass ich die Binität verstehe. Ich sehe den HG nicht so, wie sie in der normen Trinitästslehre gelehrt wird."Versöhnt" ist ein deutscher Begriff, der (wie so oft in der religiösen Sprache) NICHT auf den Kern der Sache kommt. - Unter "Versöhnen" verstehen wir heute bspw. "Elli und Hiob hatten Krach, haben 10 Jahre nicht miteinander gesprochen, setzen sich jetzt doch zusammen, verzeihen sich gegenseitig und machen unbelastet weiter" (oder so ähnlich). - Geistlich steckt eigentlich viel mehr dahinter: Der Mensch hat sich durch das Entdecken des eigenen Bewusstseins ("Baum der Erkenntnis") eine eigene Ich-Instanz geschaffen, die ihm zur Orientierungs-Größe wird. - Damit steht diese Ich-Orientierungs-Größe naturgemäß in Konkurrenz zur Gott-Orientierung - im Zweifel stellt sich immer die Frage "Ich oder Du (= Gott)".Elli hat geschrieben: ↑Mi 23. Dez 2020, 09:05
Warum müssen wir mit Gott versöhnt werden?
Diese Trennung in Ich und D verhindert das Verschmelzen in ein Wir - logisch. -- "Erlösung" ist nun, dass Gott in Jesus etwas tut, was der Mensch allein nicht schaffen kann: Er hebt seinen eigenen Willen des Ich in den Willen des Du auf ("Dein Wille geschehe"). --- Dass der Mensch dies allein nicht schaffen kann, ist der eigentliche Grund für "Trinität". - Denn wäre Jesus NICHT Gott, wäre er nur Mensch, als der er diese Erlösung nicht schaffen kann. - "Erlösung" ist also primär keine "Versöhnung", sondern eine "Vereinigung".
Allerdings gibt es ebenfalls christliche Strömungen, die Jesus so in etwa verstehen wie "Captain America" - der Übermensch, der die Menschen heldenhaft raushaut. DAZU braucht man keine Trinität. - Insofern kommen ich gerne auf Deine wichtige Bemerkung zurück, dass es darauf ankommt, was Trinität eigentlich bedeutet.
LG