Hiob hat geschrieben: ↑Mi 13. Jan 2021, 16:07
Ich frage Dich deshalb, weil es diese Auffassung 2) anscheinend unter Trinitariern gibt.
Ich habe als ehemaliger pfingstlich-charismatischer hardliner keinen Fraktionszwang, ich verstehe daher auch nicht ganz, wer welche These vertritt, ist mir auch egal.
Ich verstehe auch die vielen Grundsatzdiskussionen dazu nicht, weil genau dieses eine Thema doch eindeutig ist, wenn man in einer lebendigen Relation zu Gott steht. Dann redet man doch mit ihm. Und ich zum Beispiel bete den Herrn Jesus als meinen Gott an, genau so wie ich den Vater als meinen Gott anbete und verehre. Der Heilige Geist hat mir oft dazwischengeredet, wenn ich mich in meinen Überlegungen verstiegen habe, was falsches zu meinen, aber hierin nicht ein einziges Mal.
Und auch, daß ich den Herrn Jesus betreffs seiner Erdenlebzeiten als Gott verstanden habe, das hat mir die Schrift eher noch besser verständlich gemacht, und auch da hat Gott bisher nie was dagegen gehabt.
Ich meine, daß der Herr sich "seiner Majestät entledigt und Knechtsgestalt annahm." Sinngemäß so steht es ja geschrieben. Aber er wurde nicht Knecht, sondern nahm die Gestalt eines Knechtes an, das ist nicht ganz das Gleiche!
Die übernatürliche Macht, die der Herrn auch hier auf der Erde schon hatte, unterscheidet sich von anderen Menschen deutlich, auch war er ohne Sünde, ein wesentliches Detail, was auch nicht vergessen werden darf.
Wenn Thomas den Herrn Jesus als "mein Herr und mein Gott" anbetet, ist das zwar nur eine einzige Schriftstelle, aber eine, die direkt mit einer Reaktion des Herrn verbunden ist, also größte Autorität genießt. Und was antwortet der Herr? Er läßt das unkomentiert im Raum stehen.
Wäre dies nicht korrekt, hätte der Herr den Jünger mindestens darauf hingewiesen.
Ich gehe aber davon aus, daß Thomas es einfach besser wußte als viele, die es heutzutage besser zu wissen scheinen.
"Selig sind, die nicht sehen und doch glauben". Wir sehen heute nicht, und glauben auch nicht? Thomas hatte wohl ein wenig mehr Kenntnis vom Wesen unseres Herrn, als wir das irgend haben können. Wir können das durch den Heiligen Geist auch erfassen, aber niemand von uns hat den Herrn gesehen und ist 3 Jahre lang mit ihm durch die Gegenden gezogen. Wenn Thomas das also gesagt hat, dann ist das richtig. Der Herr Jesus ist sein Herr und sein Gott, also auch meiner, und das während seines Erdenlebens. Lediglich das quantitaive Ausmaß der Machtfülle und Herrlichkeit, deren er sich ja vorübergehend entledigt hatte, war wohl verschieden.