Was ist eigentlich "Diskriminierung"?

Säkularismus
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Hiob
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Was ist eigentlich "Diskriminierung"?

Beitrag von Hiob »

1. Timotheus 2 hat geschrieben:
11 Eine Frau lerne in der Stille, in aller Unterordnung. [xref-1]

12 Einer Frau aber gestatte ich das Lehren nicht, auch nicht daß sie über den Mann herrsche, sondern sie soll sich still verhalten. xref-3

13 Denn Adam wurde zuerst gebildet, darnach Eva. xref-2

14 Und Adam wurde nicht verführt, das Weib aber wurde verführt und geriet in Übertretung
Dieser Bibel-Spruch ist sattsam bekannt, wie auch das Urteil einvernehmlich ist, dass dies ein "diskriminierender" Spruch ist. Dies führt zur Frage: Was IST eigentlich "Diskriminierung"? Im Wörterbuch steht dazu:
Oxford Dictionaries
einen Menschen aus bestimmten Gründen (meist wegen seiner Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe) benachteiligen und herabsetzen, indem man ihn schlechter als andere Menschen behandelt
Wenn man also im Bus fährt und sich als Weißer auf die Sitzplätze setzen darf und als Schwarzer nicht, ist dies Diskriminierung. Wenn ein Mann im Restaurant Wienerschnitzel und einen Heurigen bestellen darf und eine Frau nur Wasser und Brot, ist dies Diskriminierung. Das hieße also: Diskriminierung ist, wenn eine Gruppe weniger Rechte hat als eine andere Gruppe in Bezug auf etwas, was mit der Gruppen-Charakteristik nichts zu tun hat. "Sitzplätze im Bus" haben nichts mit einer Gruppen-Charakteristik von "weiß" oder "schwarz" zu tun, weil beide Gruppen einen Hintern haben. - Die Speisekarte im Restaurant hat nichts mit einer Gruppen-Charakteristik von "weiblich" oder "männlich" zu tun, weil beide Gruppen einen Magen mit gleicher Verdauung haben.

Was aber ist, wenn man zwei Gruppen vergleicht, die in der Charakteristik einer Sache grundlegend unterschiedlich sind? Ist ein Mann diskriminiert, wenn er keine Kinder gebären kann? Oder ist eine Kuh als Wiederkäuer/Pflanzenfresser gegenüber einem Löwen als Fleischfresser diskriminiert, wenn sie keine Leberwurst vorgesetzt bekommt?

Deshalb die entscheidende Frage: Ist die Gruppen-Charakteristik einer Frau dieselbe wie beim Mann, nur dass sie an entsprechender körperlicher Stelle eine Einbuchtung hat, an der ein Mann eine Ausbuchtung hat, also nur detail-unterschiedlich? Oder hat die Frau vom Urbild/Schöpfungsbild her eine andere Gruppen-Charakteristik als der Mann? - Diese Frage muss man vorab klären, bevor man klären kann, wo sie diskriminiert ist.
1Johannes4
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Re: Was ist eigentlich "Diskriminierung"?

Beitrag von 1Johannes4 »

Hallo Hiob.

wenn ein Mann und eine Frau inhaltlich das Gleiche aussagen und die „Lehre“ der Frau wird abgelehnt, weil sie eine Frau sei, dann ist das auch nach Deiner Erklärung eine Diskriminierung. Oder etwa nicht?

Grüße,
Daniel.
Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der nach seiner großen Barmherzigkeit uns wiedergezeugt hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten,
‭‭1 PETRUS‬ ‭1:3‬ ‭ELB‬‬
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Nobody2
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Re: Was ist eigentlich "Diskriminierung"?

Beitrag von Nobody2 »

Hiob hat geschrieben: Sa 20. Mär 2021, 10:47 Was aber ist, wenn man zwei Gruppen vergleicht, die in der Charakteristik einer Sache grundlegend unterschiedlich sind? Ist ein Mann diskriminiert, wenn er keine Kinder gebären kann? Oder ist eine Kuh als Wiederkäuer/Pflanzenfresser gegenüber einem Löwen als Fleischfresser diskriminiert, wenn sie keine Leberwurst vorgesetzt bekommt?
Geht es jetzt um das Frauenbild in der Bibel oder um Diskriminierung allgemein?

Ich nehme mal an, das Frauenbild.... ? Falls ja, wäre es vielleicht sinnvoll, den Titel zu ändern?

Wie auch immer. Diskriminierung bedeutet lediglich „Unterscheidung“. Man unterscheidet einfach dieses von jenem in bestimmter Hinsicht und berücksicht das. ZB die Musterung beim Militär ist auch nur eine Diskriminierung, nämlich hinsichtlich der Tauglichkeit für den Dienst an der Waffe. Ein Einschulungstest ist auch nur eine Diskriminierung hinsichtlich der Tauglichkeit für den Bildungsweg. Eine Diskriminierung kann aber auch unfair sein, unangemessen, herabwürdigend, unberechtigt und missbraucht werden.

Und das ist es, was man heute mit diesem Wort verbindet.

Zwischen Frau und Mann gibt es wesentliche Unterschiede, die biologisch bedingt sind. Davon abgesehen, dass jeder Mensch ein Einzelfall ist und es immer Ausnahmen gibt. Aber im Allgemeinen kann man sagen, dass Männer von Natur aus stärker sind und auch muskulöser. Dazu passt es, dass sie im Schweisse ihres Angesichts für die Versorgung der Familie harte Arbeiten verrichten sollen. Frauen haben diese Art von Stärke in der Regel vergleichsweise schwach ausgeprägt. Harte Arbeit liegt ihnen einfach nicht. Sie können da nicht so viel leisten wie Männer. Wie gesagt, es gibt Ausnahmen und Unterschiede. Aber allgemein ist es einfach so.

Man kann auch nachhelfen mit Hormonspritzen, Eiweiss, Training, dann bekommen die Frauen auch viele Muskeln und werden stark und bekommen Barthaare und ihre Gesichtszüge werden härter und männlicher... das gibt es aber das ist künstlich, nicht natürlich. Wie gesagt, es gibt auch Ausnahmen, die von Natur aus stärker sind.

Der Körper der Frau hat die Funktion, dass darin ein Kind entstehen und heranwachsen kann, was dem Mann von Natur aus nicht gegeben ist. Frauen haben idR auch viel mehr Liebe für ihre Kinder als Männer. Auch das ist auf die biologischen Unterschiede zurückzuführen, zumindest zu einem grossen Teil.

Wenn man sagt, der Körper ist von Natur aus so und so und daraus ergeben sich Unterschiede, und es macht Sinn, sie zu berücksichtigen, weil sich dann jeder besser fühlt und auch erfolgreicher ist. Wäre das eine Akzeptanz der naturgegebenen oder wenn man gläubig ist gottgegebenen Bedingungen und Voraussetzungen.

Oder man widersetzt sich der Natur und versucht künstlich etwas zu verändern, so wie man es will, wie es einem besser passt. Das wäre dann im religiösen Sinne gegen Gottes Wille gerichtet.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Helmuth
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Re: Was ist eigentlich "Diskriminierung"?

Beitrag von Helmuth »

Es handelt sich nicht um eine Diskriminierung nach der Erklärung, die Hiob aus dem Wörterbuch zitiert hat. Paulus erklärt die geistlichen Gründe. Wer nur den Vers 1. Tim 2:12 behandelt, der übergeht seine Erklärung, denn sie steht ja geschrieben, weshalb Wörterbücher überflüssig werden. Das Thema streift er auch noch im Korintherbreif.
Zuletzt geändert von Michael am Sa 20. Mär 2021, 12:26, insgesamt 1-mal geändert.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Paul
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Re: Was ist eigentlich "Diskriminierung"?

Beitrag von Paul »

ja ja...will sagen, die sache mit dem kontekst...gar nicht so einfach...deswegen habe ich zen studiert :lol:
der storch der sitzt am karpfenteich und hämmert alle karpfen weich

it's not easy be(e)in' green

es gibt nichts gutes, außer man tut es

https://www.youtube.com/watch?v=ItZyaOlrb7E

das huhn ist im auftrag des herren unterwegs 8-)
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Paul
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Re: Was ist eigentlich "Diskriminierung"?

Beitrag von Paul »

wollte sagen, hab noch an dem kreuzworträtsel zu knacken :mrgreen:
der storch der sitzt am karpfenteich und hämmert alle karpfen weich

it's not easy be(e)in' green

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Lena
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Re: Was ist eigentlich "Diskriminierung"?

Beitrag von Lena »

Wenn eine Frau weniger verdient als ein Mann, für die gleiche Arbeit, so ist das ungerecht.
Es hat nichts damit zu tun, ob ein Mann oder eine Frau die Arbeit gemacht hat. Es geht
nur darum, dass die Arbeit gut verrichtet wurde. Einzig weil sie eine Frau ist, bekommt sie
weniger Lohn. Das ist Diskriminierung.
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Paul
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Re: Was ist eigentlich "Diskriminierung"?

Beitrag von Paul »

könntest meine tochter sein :Herz2:
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Lena
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Re: Was ist eigentlich "Diskriminierung"?

Beitrag von Lena »

Wir sind ziemlich gleich alt.
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ProfDrVonUndZu
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Re: Was ist eigentlich "Diskriminierung"?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Man muss Paulus Anordnungen mal unter dem Aspekt sehen, dass er von Verantwortung redet, und nicht von Privilegien oder demokratischer Teilhabe. Wer laut rumkrakehlt, dass er fähig, stark und potent ist, der darf sich dann auch nicht darüber wundern, wenn man von ihm erst Leistung einfordert und bei Versagen dann auch Rechenschaft erwartet. Denn ist es nur ein kurzer Schritt von "ihr dürft" hin zu "ihr müsst". Die Einforderung nach Anerkennung durch einige sich beweisen wollender Schreihälse fällt dann auf die stillen und sensiblen Teilhaber zurück und wird für diese zur Zumutung.
Offenbarung 1,3 Glückselig, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und bewahren, was in ihr geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe!
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