ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Do 24. Jun 2021, 19:11
Was meinst du mit unseren Rechtsfällen ?
Ich meine mit "unser" biblische Fälle, also nicht aus unserer Zeit sondern zu unserem Thema.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Do 24. Jun 2021, 19:11
Jede Gesetzesübertretung ist des Todes würdig.
Wir betrachten nur Übertretungen bei denen jemand das Leben genommen wird. In unserem Fall Mord bzw. Totschlag. Das wird auch voneinander unterschieden. Bitte dabei bleiben und nicht andere Sacherverhalte einbringen, die dazu nicht relevant sind.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Do 24. Jun 2021, 19:11
Das Tieropfer selber sühnt auch nichts.
Unter dem Sinai-Bund gab es keine andere Form Sühnung und Vergebung zu erlangen. Dazu das Gesetz:
3. Mose 4:27-29 hat geschrieben:
Und wenn jemand vom Volk des Landes aus Versehen sündigt, indem er eins von den Verboten des HERRN tut, die nicht getan werden sollen, und sich verschuldet, und seine Sünde ist ihm kundgetan worden, die er begangen hat, so soll er seine Opfergabe bringen, eine Ziege ohne Fehl, ein Weibchen, für seine Sünde, die er begangen hat. Und er soll seine Hand auf den Kopf des Sündopfers legen und das Sündopfer schlachten an dem Ort des Brandopfers.
Mit dem Ritual der Schlachtung wurde auch die Sünde bekannt. Wenn das jemand nicht konnte, weil er nichts mit Tieren zu tun hatte, dann waren die Priester dazu professionell ausgebildet. Danach erwirkte der Priester die Sühnung:
3. Mose 4:30-31 hat geschrieben:
Und der Priester nehme von seinem Blut mit seinem Finger und tue es an die Hörner des Brandopferaltars; und all sein Blut soll er an den Fuß des Altars gießen. Und all sein Fett soll er abtrennen, so wie das Fett von dem Friedensopfer abgetrennt wird; und der Priester soll es auf dem Altar räuchern zum lieblichen Geruch dem HERRN. Und so tue der Priester Sühnung für ihn, und es wird ihm vergeben werden.
Dies könnte zur Anwendung kommen, wenn jemand aus Unachtsamkeit getötet wird. Es ist dann aus Versehen geschehen, wie Vers 27 sagt, nur leider mit Todesfolge. Dann war das Opfer, das dem Priester dargebracht wurde und indem die Sünde bekannt wurde die Vorgangsweise um Vergebung zu bitten. Es setzt voraus, dass ein allfälliger Gerichtsprozess auch zu dem Urteil "Versehen" gekommen wäre.
Der Priester erwirkte durch die richtige Darbringung der Opfers die Sühnung. Bitte beachten, dass wir vom Bundesvolk reden und nicht von Heiden. Für das Volk seines Bundes hat Gott klare Anforderungen wie man sich zu heiligen hat. Wir besprechen das aus der damaligen Perspektive, geistlich gesehen macht es dabei keinen Unterschied.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Do 24. Jun 2021, 19:11
Jeder Mord durch Menschen ist Selbstjustiz.
Wie kommst du darauf? Es gib niedere Motive, die nichts mit "Justiz" zu tun haben sondern wo Hass, Gier und Neid den Täter antreiben. Genau dafür gibt es das Gesetz. Der Begriff "Rache" stört Menschen mit humanistischer Denkweise. Gott ist aber ebenso ein Gott der Rache.
Es sind exakt diese niederen Motive, die unter das Gericht Gottes fallen, welche die Rache durch Blutsverwandte nach sich zieht. Aber es ist richtig, diese Bestimmungen unterliegen nicht der Willkür. Dass Menschen nicht gerecht richten ist bekannt, Genau darum gibt es überhaupt ein Gesetz, eben weil Menschen ungerecht sind, auch diejenigen, die zu Recht richten. Auch sie brauchen daher ein Gesetz.
An sich wäre mit
1. Mose 9:5-6 alles gesagt. Exakt derjenige, der Menschenblut vergießt, exakt derjenige soll auch dafür zur Verantwortung gezogen werden und kein anderer. Leben um Leben ist eine Sprechweise Mose, die daraus entstanden ist und nicht wie manche denken ein Hammurabi-Prinzip. Ich wurde früher so gelehrt, aber es ist falsch.
Wenn man den Wortlaut "wer Blut vergießt" in der aktiven Form beachtet, also nicht passiv, dann zeigt es schon eine unrechtmäßige Tat. Kein Blut darf undschuldig vergossen werden. Geschieht es aus Versehen hat man nicht aktiv Blut vergossen. Aber dieses Wort allein reichte nicht aus, daher musste Gott das Gesetz schärfen.
Es gibt das Gesetz ohehin nur infolge der zahlreichen Übertretungen. Wer nicht sündigt braucht kein Gesetz, denn dafür wurde es nicht geschrieben. Das Gesetz ist gerade wegen der unzähligen Übertretungen gegeben worden. Und da wir alle sündigen, auch Gläubige, so ist es Gottes Richtschnur.
Ein Exkurs in unsere Zeit: Seien wir dankbar, dass wir in einer Zeit leben, in der wir rein statisitsch kaum Morde in unseren Ländern haben. Damit fehlt uns das Einfühlungsvermögen in die Hinterbliebenen, wie sie aus der Sicht Gottes empfinden müssten. Es ist das aber nicht in jedem Land so und ich denke, die Zeiten bleiben auch nicht so wie heute.