Hm, naja. Es ist wohl beides da. Man kann es so oder so sehen, beides scheint mit gleichzeitig zuzutreffen. Einerseits ist da ein "Domino-Effekt". Anderes Wort: "Teufelskreis". Etwas, worin man gefangen ist in dem Sinne, dass der nötige Widerstand, auszubrechen, immer größer wird, also auch der Drang immer übermächtiger. Und bei einer Sucht ist es prinzipiell so, dass die Gier immer weiter wächst. Wobei es nicht nur den positiven Drang gibt - etwas unbedingt haben zu wollen, empfinden zu wollen, genießen zu wollen - sondern auch einen negativen Drang, also dem Leid des Enzugs zu entfliehen. Auch das ist ein Aspekt, der wichtig ist.Opa Klaus hat geschrieben: ↑Mo 28. Jun 2021, 16:32 Nobody2, was Du alles an negativem Verhalten aufzählst, scheinst Du als Absicht, Vorsatz, Motive, Wille hinzustellen.
Ich sehe da aber eher viel Automatismus, Selbstläufer drin, ähnlich einem Schadenfeuer, das nur einer einzigen "Zündung" bedarf und dann zum Selbstläufer wird, so lange "Nahrung" da ist.
Jede Drogensucht übernimmt die Herrschaft über den Kranken und blockiert dessen Eigen-Entscheidungen und dessen Vernunft. Da haben wir wieder einen selbst laufenden Automatismus, der fest versklavt.
Sucht ist ein eigenes Thema. Könnte man auch wieder längere Zeit drüber reden. Ein Mensch, der wirklich weiß, was er will und was er ablehnt, der einen guten Grund dafür hat, der kann jede Sucht überwinden, mit Leichtigeit. Nur muss dazu eine 100%ige Entschlossenheit vorhanden sein in Form eines absolut, felsenfest begründeten Widerstands.
Es ist ja ein Phänomen, dass Menschen von heute auf morgen von jeglicher Sucht geheilt sein können. Davon hört man zB oft iZ mit Menschen, die zum Glauben gefunden haben. Es ist eben das Böse, was uns anstachelt, antreibt, das seine eigene Gier auf uns überträgt, die wir dann entschieden von uns weisen müssen, und wenn das nicht der Fall ist, sind wir verloren. Ein anderes Phänomen ist, dass Menschen bis kurz vor dem vollständigen Zusammenbruch einer Sucht folgen, bis es einfach nicht mehr geht aus irgendwelchen Gründen. Und dann ganz plötzlich mit Erfolg ihre Sucht überwinden, sich erholen, regenerieren aber dann, wenn sie wieder fit sind und es ihnen gut geht, auf einmal von heute auf morgen wieder in die Sucht rutschen. In dem Fall hat die Grundlage gefehlt. Die Sucht wurde nur deshalb überwunden, weil das Böse sich durch den Menschen nicht mehr ausleben konnte und wollte, weil er einfach am Ende war. Darum hat es einen kontrollierten Rückzug angetreten, damit der Mensch sich wieder erholen kann. Damit er dann wieder mit voller Kraft in die Sucht hineingetrieben werden kann.
Wenn aber ein Mensch einen guten Grund hat, die Sache vehement abzulehnen und das Böse sieht, dass es keine Chance hat, verschwindet es oder zumindest hört es damit auf, den Menschen zu bedrängen und damit ist das Problem auch gelöst.
Es ist ein Zusammenspiel vieler Faktoren. Und alles spielt dabei eine Rolle. Die Veranlagung. Die Kultur, die Erziehung, die Bildung, das soziale Umfeld, die Gelegenheiten und Möglichkeiten, die Medien, die man konsumiert.... und natürlich die positiven und die weniger positiven Kräfte als auch der Mensch selbst, der da im Mittelpunkt des Geschehens steht, auf den es von allen Seiten einstürmt und drängt, der ständig geschubst, geschoben und gezogen wird, mal hier und mal da hin. Der mit Informationen, Erfahrungen gefüttert und geformt wird und das Beste daraus machen soll.