Reinhold hat geschrieben: ↑Di 6. Jul 2021, 01:44
Wer gestorben ist von der Sünde freigesprochen um dann anschließend im Purgatorium von irgendwas gereinigt
zu werden?
Das hieße also, der eine kommt durch und der andere nicht. Der eine lebt, der andere ist tot, aber beide sind "von der Sünde frei" - richtig? --- Was soll dann das Gedöns mit "ewigen Qualen" und "Hölle", etc.?
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Di 6. Jul 2021, 02:43
An Reinkarnation glaube ich ja nun immer noch nicht.
Ich auch nicht. Das wird christlich auch scharf abgelehnt. - Welchen Sinn macht Gnadenlehre und Rechtfertigung vor Gott, wenn man sich am Ende selber rechtfertigt.
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Di 6. Jul 2021, 03:02
Wie würdest du den Begriff "Werke" definieren?
Wohl das, was der Mensch während des Lebens geistlich auf die Reihe gekriegt hat. Wobei es da ja noch die Beichte gibt, die ja von allen bösen Werken befreit, soweit man diese WIRKLICH bereut (also no tricks). - Dann wäre jeder unabhängig von seinen Werken clean. - Also auch da gibt es Fragen, die man mit dem Wort "Werkgerechtigkeit" nicht ausreichend beantworten kann.
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Di 6. Jul 2021, 03:19
Das gilt für die Gemeinde in Korinth, für Christen.
Das ist genau der Punkt:
a) Es gilt nur für Christen - für andere gilt alles, was Paulus hier sagt, NICHT.
b) Die christliche Gemeinde ist nur die Blaupause für etwas, was für alle gilt.
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Di 6. Jul 2021, 03:19
Wir können nicht über das hinausgehen, was geschrieben steht.
Es sei denn, dass das, was geschrieben steht, sich selber als "darüber Hinausgehendes" versteht. - Aus meiner Sicht ist das aber so, was bedeutet, dass grundlegende Worte der Bibel universalen Charakter haben. - Wenn es heißt "Du sollst nicht stehlen", wird dies zwar an Christen gesagt (ursprünglich an Israeliten), ist aber "für alle der Völker" gemeint. - Zumal hier immer Röm. 2,14 dahinter steht:
Denn so die Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur tun des Gesetzes Werk, sind dieselben, dieweil sie das Gesetz nicht haben, sich selbst ein Gesetz, 15als die da beweisen, des Gesetzes Werk sei geschrieben in ihren Herzen
Wie Travis richtig dazu sagt, heißt dies nicht, dass damit "Erlösung" erfolgt (das ist etwas GANZ anderes - insofern Zustimmung), aber das darf uns nicht entheben, Röm. 2,14 universal zu verstehen - in etwa: Das, was bei Juden/Christen "Gesetz" ist, ist keine jüdische/christliche Erfindung, sondern Formulierung eines universalen Gesetzes, das für alle gilt.
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Di 6. Jul 2021, 03:19
Ja. Das nächste Verständnisproblem. Das nächste Thema...
Aber hier relevant, denn hier lautet die Frage, wird beim "Gericht"/"Purgatorium" der böse Mensch (= Teil des "Tempels") vernichtet oder DAS Böse, repräsentiert durch den Satan?
lovetrail hat geschrieben: ↑Di 6. Jul 2021, 08:08
Die einen werden dabei in den Feuerflammen Strafe erleiden
Könnte man "Strafe" nicht einfach ersetzen durch "Läuterung"? - "Läuterung" kommt dem sehr nah, was heute noch in dem Wort "Ent-Gelt" steckt, also der Ausgleich für etwas. - Du bringst mir 100 KArotten und 2 Schinken und erhältst von mir "Entgelt" dafür. Denn bekämst Du es nicht, wäre etwas offen - ein Ungleichgewicht.
Vergeltung (also "Strafe"):
spätmittelhochdeutsch vergeltunge, althochdeutsch fargeltunga, firgeltunga „Geldzahlung für erwiesene Dienste“, also Tribut für ein Werk. - Wenn Du mir vergiftete Karotten bringst, ist es ein böses Werk und die "fargelgunta" für dieses Werk ist Knast, also Strafe. - Und da meine ich halt, dass die Vergeltung bei Gott für böse Werke eine leidende Läuterung ist.
Michael hat geschrieben: ↑Di 6. Jul 2021, 08:45
Das Feuer Gottes dient demnach zwei Zwecken: Den einen zur Reinigung (Läuterung), wie man z.B. Gold oder Silber schmilzt, um es von der Schlacke (dem Bösen) zu befreien und alles andere vernichtet es zur Gänze, d.h. mitsamt den bösen Menschen.
Genau mein Argument. - Aber da wir uns hier in meiner Erinnerung nicht einig sind, füge ich hinzu:
1. Kor. 3
15 Er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durch Feuer hindurch.