Hiob hat geschrieben: ↑Do 26. Aug 2021, 14:54
Zippo hat geschrieben: ↑Do 26. Aug 2021, 14:19
Es geht sogar noch einen Schritt weiter. Dem Gottlosen geht es gut und dem Frommen gehts schlecht. Hiob 21,7-9 ; Ps 73,
Ja - genau das muss verstanden werden (und wird oft NICHT verstanden).
Das Buch Hiob sollte dabei helfen. Es gibt auch einige tröstliche Verse, die helfen sollen, in der Welt der Verkehrtheit zu leben, die irgendwann jedem Menschen auffällt. Ps 73,23-26
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Do 26. Aug 2021, 14:19
Es müßte doch eigentlich heißen: Erlöst aus der Sünde, hinein in das Leid.
Das ginge Richtung Version 1. Aus meiner Sicht voll ok. --- Aber auch hier: Dies ist eine Absage an alle, die weltliches Wohlbefinden als Ausdruck von Gottnähe interpretieren. Das KANN zwar im Einzelfall so sein, muss aber nicht.
Es fängt ja schon mit der Kreuzigung an, da blickt man auf das blanke Elend. Die Auferstehung tröstet, aber dann hat Gott ja bewußt die Feindschaft zugelassen. Die dem Herrn folgen, haben, diejenigen gegen sich, die dem Satan folgen. Und das gab von Anfang an viel Leid, zumal sich die ersten Jünger ja mit vollem Einsatz der Sache gewidmet haben. Aber schon flogen die ersten Steine. Apg 7,57
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Do 26. Aug 2021, 14:19
Aber es gibt ein Gericht nach dem Tode, das wußte schon Salomo. Pred 12,14
Die Kriterien sind uns bekannt.
Theoretisch vielleicht. - In der Praxis scheitert es in der Regel an vollständig unterschiedlichem Verständnis dessen, was "Gericht" eigentlich ist. - Ich selber folge hier Buber, der das entsprechende hebräische Wort mit "Bewahrheitung" übersetzt - andere verstehen eher Richtung "Strafe".
Du willst manchen Worten immer so die Schärfe nehmen. Natürlich ist ein Gericht auch Bewahrheitung. Da soll die Wahrheit ans Tageslicht kommen. Joh 5,22; 1 Kor 4,5
Aber danach kommt eben das Strafmaß und der Strafvollzug, wenn keine Begnadigung erfolgt. Off 20,10-15
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Do 26. Aug 2021, 14:19
Diese, deine Aussage ist ein Widerspruch, entweder es ist Gottes Wille oder es ist des Menschen Wille.
Und es ist nicht alles Gottes Wille, was geschieht, also ist auch nicht alles Fügung.
"Fügung" ist nicht dasselbe wie "Gott greift in seinem Sinne ein", sondern viel umfassender. - "Fügung" ist all das, was Gott als einer tut, der in den Vor-Tagen weiß, was JEDER am Ende seines Lebens entschieden haben wird. - "Fügung" ist also logische Folge dessen, was Du "menschlichen Willen" nennst. - Nicht leicht zu erklären.
So umfassend, wie du "Fügung" definierst, gibt es mein Lexikon nicht her. Da steht, das Fügung ist, wenn Gott in das Schicksal eingreift und das tut er nicht immer. Er läßt den Menschen meistend ihren freien Willen, auch wenn sie sich z. Bsp. "im Gotteseifer" vor anderen Menschen in die Luft sprengen.
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Do 26. Aug 2021, 14:19
Doch, Hiob wurde auch wieder hergestellt, weil er Recht hatte.
Am Ende hat er ja Recht, weil er erkennend widerruft - aber bis zum letzten Moment weiß Hiob nicht, ob er verdammt oder aufgehoben wird. - Aus meiner Sicht ist der positive Ausgang des Buches Hiob eine Vorschattung auf das, was man im NT "Erlösung" nennt, was es aber bei Hiob noch nicht geben kann.
Hiob fühlt sich in der Gegenwart Gottes schuldig und tut Buße Hiob 42,5-6, er hat schon gemerkt, was Eliphas von Theman in Hiob 4,17 sagt.
Aber Gott sagt, daß Hiob von ihm recht geredet hat und die Freunde nicht. Hiob 42,7 Das kann sich nicht auf alles beziehen, was die Freunde gesagt haben, denn manche Rede z. Bsp. Hiob 4,17 oder Hiob 33 scheint mir sehr richtig zu sein. Es bezieht sich vielleicht auf die Kernaussage, daß Gott den Unschuldigen auch schon. mal leiden lassen kann.
Der positive Ausgang ist dann die Erlösung im weltlichen Sinne und eine Vorschattung auf die Erlösung der Seele, wie es im NT gepredigt wird. Das sehe ich auch so.
Erlösung geschieht im NT durch Tod und Auferstehung. Manche Christen haben es mit ihrem Leben bezahlt, aber ihre Seele errettet.1 Petr 1,6-9
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Do 26. Aug 2021, 14:19
Aber als er die Möglichkeit hatte, mit Gott zu reden, hat er nicht viel sagen können, so beeindruckt war er von dem Geist Gottes. Da hat er etwas erlebt, das hat ihn über alles hinweggetröstet.
Hiob 42,5 Da waren seine Erkenntnisse auch gar nicht mehr so wichtig
Genau das IST doch die Erkenntnis.
Gott wird sicherlich nicht nur zufriedene Gemüter in den Himmel holen. Aber sein Geist befriedigt offensichtlich und Hiob bringt kein Wort der Klage mehr hervor.
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Do 26. Aug 2021, 14:19
Hiob weiß am Schluß nicht, daß er durch Satan geprüft wurde
Satan könnte nicht prüfen, wenn er nicht Instrument Gottes wäre. - Mir gefällt das Wort "prüfen" nicht. Besser fände ich: "Hiob wurde ausersehen, einen heilsgeschichtlich relevanten Schritt für Nachkommende zu gehen". -
Warum gefällt dir das Wort nicht ? Hiob sollte unter Beweis stellen, daß er an Gott festhält auch wenn man ihm alles wegnimmt.
Viele Christen haben ja auch gelitten und ihr glaube wurde geprüft. 1 Petr 1,7
Sie wurden ausgegrenzt und verfolgt und mußten den Raub ihrer Güter in Kauf nehmen Hebr 10,34, somit ist Hiob ein heilsgeschichtliches Vorbild für den leidenden Nachfolger Jesu.
Hiob
Die Stelle ....
Hiob 19
25 Ich weiß, daß mein Erlöser lebt, und zuletzt wird er sich über den Staub erheben.
26 Und nachdem diese meine Hülle zerbrochen ist, dann werde ich, von meinem Fleisch los,[1] Gott schauen;
27 ja, ich selbst werde ihn schauen, und meine Augen werden ihn sehen, ohne [ihm] fremd zu sein[2]. Danach sehnt sich mein Herz in mir.
... ist aus meiner Sicht die größte geistliche Annäherung im AT an das, was man im NT "Erlösung" nennt. - Das, was Hiob hier beschreibt,nennt man im Katholischen "Visio Beatifica".
Selig sind, die da reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen. Mt 5,8, verspricht der Herr Jesus in der Bergpredigt. Ich glaube ja, daß der Hiob sich mehr nach der Erlösung von seinem irdischen Leid gesehnt hat, als danach Gott zu schauen.
Und natürlich hätte er gerne mehr von den Gründen für sein Leid gehört und er wollte sich rechtfertigen.
Warum hat sich sein Herz danach gesehnt, Gott zu schauen, mehr nicht ? Es war wohl hauptsächlich ein tröstendes Wort, das den Hiob in der Not stärken sollte und er hat es ja später auch erlebt.
Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.