lovetrail hat geschrieben: ↑So 12. Sep 2021, 10:56Also da fiele es mir leichter daran zu glauben dass die Erde flach sei
Na, ich weiss nicht.
Das Auftauchen von "Gott" inmitten von Leuten, die ihr Leben geben, weil sie ihn erwarten, aber von denen es keiner bemerkt, obwohl "Gott" mit Wundern arbeitet und den Missionsauftrag gibt, gehört in einen "Monty Python"-Film.
Allein die Szene ist schon klasse "Jesus begibt sich 40 Tage in die Wüste" und das "Jesus"-Christentum fantasiert rauf und runter, was das wohl bedeuten mag, dabei hatten die Zeloten exakt in der Wüste ihre Stützpunkte (und zwar von ca. 6-70 n.Chr).
Auch dass die Zeloten exakt mit der Volkszählung begonnen haben, bei der auch die Geburt "Jesus" erfolgt sein soll, aber die "Jesus"-Christen wissen nichts über Zeloten, würde ich als Schenkelklopfer bezeichnen.
Zuletzt sind die "Jesus"-Christen davon überzeugt, das "Jesus" nichts mit den Zeloten zu haben konnte, obwohl die Legende die Auswahl "Simon Zelotes" als Apostel enthält.
usw. usf.
Gekrönt wird es, dass die "Jesus"-Christen die Verfolgung der Zeloten (Kriegsfeinde ROMs) als "ihre Verfolgung" darstellen und am Ende das Martyrium, ein Markenzeichen der Zeloten, als "Beweis für den Jesus-Christlichen Glauben" ansehen.
Vermutlich ist das Christentum die einzige Religion, bei der die vorhandene Anfangsbewegung nicht gefällt und man lieber eine unsichtbare Gruppe als Ursprung vermutet
Was denkst du, "flache Erde" klingt doch auf einmal fast schon seriös...
lovetrail hat geschrieben: ↑So 12. Sep 2021, 10:56Du darfst ja nicht vergessen, dass es eine Überlieferungskette von Meister und Schülern gab, welche bis zu Augenzeugen zurückgeht. zB Johannes aus der Offenbarung - Polykarp - Irenäus...
Die "Überlieferungskette" ist ein schwankendes Einordnungs- und Datierungskartenhaus, bei dem ständig zu lesen ist "es sind keine Lebensdaten vorhanden".
Des Weiteren, sobald man mit einer Legende arbeitet, muss es ja genauso zu Übergabestufen gekommen sein.
Wichtig dabei ist, wir haben die
Liste der Papyri und die ist mit 2.Hälfte 2. Jhd. bereits sehr unsicher, dass alles, was davor angesiedelt wird, reines Wunschdenken ist und es quasi der Legende erlaubt, sich selbst zu platzieren.
lovetrail hat geschrieben: ↑So 12. Sep 2021, 10:56Sorry dass ich darauf nicht näher eingehe, aber diese Theorie ist sogar unter atheistischen Theologen und Historikern eine Randerscheinung.
Das ist eigentlich kein Argument, denn ein historisch forschender Theologe hat nicht das Widerlegen der Bibel im Sinne.
Ist ja im Grunde nicht verwunderlich, denn der Forschungsgegenstand hat seiner Ansicht nach Auswirkungen auf sein "Leben nach dem Tod".
Ein Theologe ist damit grundsätzlich befangen und wie es damit bei einem Nicht-Theologen aussieht, ist zumindest fraglich, vor allem wenn er ein Buch verkaufen will.
Die inhaltlichen Probleme, die ich anspreche, liegen für jeden sichtbar auf dem Tisch:
Die Bibel-Texte bestätigen an einigen Stellen die Thematik der Zeloten, liefern aber keinerlei Details, so dass spürbar ist, dass etwas fehlt.
Von der Thematik her ist ein Ignorieren auf Basis der "Einstellung und Erwartungshaltung der Zeloten gegenüber Gott"
nicht angebracht ("Simon Zelotes" als Apostel ist dafür ein Hinweis), so dass das Fehlen andere Gründe haben muss.
Egal was der Grund ist, es kann
keine Gleichzeitigkeit vorgelegen haben, d.h. das "Jesus"-Christentum ist
eher nach dem "jüdischen Christentum" (Zeloten) anzusiedeln.
Dadurch ist auch erklärt, dass niemandem irgendwelche Friedens-/Liebes-/Messias-Anhänger aufgefallen sind.
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Hiob hat geschrieben: ↑So 12. Sep 2021, 13:04Wie erklärst Du Dir, dass ein derartiger SChwall an Literatur seit dem 1. Jh. sich auf Jesus beziehen konnte? Haben die Autoren gewürfelt und sind so auf Jesus gekommen?
An welche Literatur denkst du da gerade?
Ich habe hier eine
Liste der Papyri und da ist das Jahr 120 n.Chr. wohl schon deutlich waghalsig und wird lange nicht von allen getragen.
Die meisten Texte liegen deutlich weiter hinten.
Eigentlich habe ich den Umstand einer Verklärung der Vergangenheit über eine neue Erzählung bereits angegeben.
Das "jüdische Christentum" (Zeloten und Nachfolger) haben in ihrem Widerstandszeitraum 6-70-135 n.Chr. alles verloren und hätten ihren Glauben an Gottes-Unterstützung/Gottes-Reich/Messias aufgeben müssen.
Die ausbleibende Gottes-Unterstützung, obwohl sie das auserwählte Volk waren und das jüdische Gesetz möglichst genau beachtet haben, muss sie zum Nachdenken gebracht haben.
In der Konsequenz haben sie ihre Vergangenheit unter dem Gesichtspunkt, dass die Gewalt falsch war, neu interpretiert und wenige Schreiber haben den "idealen Messias" vorgeschlagen, durch den der Glaube an Gottes-Unterstützung/Gottes-Reich/Messias neu aufgestellt werden konnte.
Schau dir mal den Namen "Jesus" an - klingt nach Design. Die Messias-Kandidaten der Zeloten hatten andere Namen.
Mal egal, ob du von meiner These etwas hältst oder nicht, dir sollte die Ähnlichkeit der Zeloten-Thematik auffallen und dir sollte auffallen, dass du aus der Bibel keine Details erhältst (das wiederum solltest du komisch finden).
Hiob hat geschrieben: ↑So 12. Sep 2021, 13:04Die Interpretation, dass Jesus und Gott in engem Bezug zueinander bestehen, kann man (wenn man will) als "Legende" insofern bezeichnen, als dass diese Deutung ja Menschenwerk ist. - Die geistlich entscheidende Frage ist: Trifft man damit die Wahrheit?
Durch meine These, dass es sich bei "Jesus" nur um eine Erzählfigur handelt, hinter der eine Art "Korrekturabsicht bzgl. der ungünstigen Vergangenheit" steht, habe ich kein Problem "Jesus" als "Menschgewordenen Gott" anzusehen, sprich "Jesus soll hier für Gott bzw. Gottes ideale Rolle im Konflikt mit ROM stehen".
Hiob hat geschrieben: ↑So 12. Sep 2021, 13:04Nein. - Meine Aussage ist, dass das Verständnis von "Vater" und "Sohn" als Selbst-Offenbarung Gottes eine Lösung ist. - Das hat mit "Legende" nichts zu tun.
Wie passt dies zu deiner Aussage von neulich?
Hiob hat geschrieben: ↑Sa 11. Sep 2021, 12:19SilverBullet hat geschrieben:Wäre der Trinitätsstreit dadurch "gelöst", dass die "Jesus"-Texte nur eine Legende darstellen, eine Legende in der "Gott" eine erwartete aber unerfüllte Rolle ausfüllt?
Klar - das wäre EINE logische Lösung. Aber sie wäre nicht befriedigend.