Hiob hat geschrieben: ↑Fr 17. Sep 2021, 15:05
Zippo hat geschrieben: ↑Fr 17. Sep 2021, 11:20
"jada" wird in den meisten Übersetzungen mit "wissen" übersetzt, das ist schon die Folge des Erkennens.
Ich habe ja nicht "falsche Übersetzung" gesagt, sondern "irreführend" (übrigens: Auch Buber sagt hier "jetzt erkenne ich" - aber er meint es im hebräischen Wortsinn).
Na also, und wenn man etwas erkannt hat, dann weiß man es ja. Also sind die Übersetzungen nicht irreführend.
In der vorehelichen Beziehung kommt man zu der Gewissheit, daß man gemeinsam Kinder haben will und Gott kommt zu der Gewissheit, daß Abraham ihm sogar seinen einzigen Sohn opfern würde.
Hiob
- Es geht unterm Strich, dass damit NICHT gemeint ist "Ich, Gott, habe es vorher nicht gewusst", sondern "Jetzt ist für mich erkennbar" im Sinne von "an-erkennbar". - Bsp: Wenn ich aufgrund Deines Talents weiß, dass Du irgendwann mal die Mondscheinsonate auf dem Klavier spielen können wirst, ist es erst erkennbar, wenn es so weit ist. - Abraham löst etwas ein, was Gott vorher weiß. Er sagt zu Abraham, dass jetzt für ihn ersichtlich ist, dass also Abraham so weit ist, dass Gott den nächsten Schritt mit ihm gehen kann.
Nein, nein, es darf ja nicht gemeint sein, was da steht. Das wäre dann ja wieder zu einfach und das Götzenbild des universalen Gottes fängt an zu wanken.
Aber Gott hat den Abraham richtig eingeschätzt, er hat ihn ja schon eine Weile begleitet und beobachtet.
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Fr 17. Sep 2021, 11:20
Wieso soll Gott jetzt Sklave seiner Schöpfung sein, wenn er seine Geschöpfe durch Prüfungen besser kennenlernt ?
Darum geht es nicht. - Er wäre Sklave der Zeit, wenn er es nicht schon wüsste.
Ich würde eher sagen, er ist ein Sklave der Zeit, wenn er schon vorher alles wüßte. Denn er müßte sich ja genau an das halten, was er vorher schon weiss.
Ansonsten hat Gott die Freiheit, in das Leben der Menschheit einzugreifen oder nicht. Nur, wenn er etwas vorhergesagt hat, müßte es geschehen, Jes 46,10 sonst macht er sich lächerlich
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Fr 17. Sep 2021, 11:20
"jada" heißt aber nicht vereinigen.
Wörtlich richtig - andererseits ist mit diesem Satz eindeutig gemeint "Adam vereinte sich körperlich mit Eva". Der unmittelbar folgende Satz lautet: "Und sie ward schwanger".
Wie übersetzt Buber diesen Vers ? Vernünftig ist jedenfalls, wenn dem Geschlechtsakt eine ausreichende Zeit des Kennenlernens vorausgeht. Ich bin gerade dabei, dem Wort jada in diesem Gusammenhang etwas positives abzugewinnen. Das Wort "erkennen" fand ich in diesem Zusammenhang immer etwas seltsam.
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Fr 17. Sep 2021, 11:20
Entscheidest du dich, über die Alpen zu wandern, mußt du verstehen, was da für Strapazen auf dich zukommen und ob du das bewältigen kannst und ob es dir die Sache wert ist.
Das wäre der Ideal-Fall:
1) ICh will über die Alpen wandern
2) Ich weiß, was dies bedeutet.
3) Ich entscheide mich dafür.
So, wie "entscheiden" heute verwendet wird, fallen 1) und 2) weitgehend weg. - Man hat keine Erkenntnis, etwas wollen zu können, und weiß eh nicht, was es bedeutet. - Was ich damit sagen will: "Entscheidung" ist heute ein egozentrischer Begriff, der weitgehend dem Zweck dient, die Entscheidungs-Fähigkeit des Ego zu unterstreichen. - "Ich habe mich dafür entschieden und erwarte, dass dies respektiert wird" wäre ein moderner Satz. - Wenn man dann substantiell nachfragt, ist meistens tote Hose.
Es ist ja wieder eine völlig andere Sache, aus welchen Gründen man entscheidet. Manchmal aus einer Laune heraus und später stellt sich heraus, wie schwierig es wird.
Entscheiden tun jedenfalls alle Menschen, auch die jüdisch denkenden Menschen treffen ihre Entscheidungen z. Bsp. für den Messias Jesus oder gegen ihn.
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Fr 17. Sep 2021, 11:20
Man übernimmt selber die Verantwortung
Was soll das bedeuten? - Wenn heute jemand sagt "Ich halte meinen Kopf dafür hin", ist dies meistens Ausdruck von Ego-Trip.
Nein, sondern dann bürgt jemand mit seibem Leben für den positiven Ausgang einer Sache.
Jesus Christus ist als Hohepriester der Ordnung Melchisedeks ein Bürge für einen besseren Bund geworden und hat es mit seinem Leben bezahlt. Hebr 7,22
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Fr 17. Sep 2021, 11:20
Bei der Alpenpberquerung kommst du vielleicht an die Grenze deiner Leistungsfähigkeit, aber du würdest nicht auf die Idee kommen, dem Bergführer die Schuld zu geben.
Im heutigen semantischen Sinne von "Schuld" würde ich NIEMANDEM die Schuld geben. - Es IST einfach so. - Es ist doch einer der modernen Irrtümer, für alles eine Zuweisung zu brauchen - was soll das?
Bei jedem Menschen äußert sich der Gerechtigkeitssinn, indem irgendjemand die Schuld zugewiesen wird. Das ist etwas völlig normales.
Oft ist es allerdings, wie in Rö 2,1 beschrieben wird. Wo ein Finger auf andere zeigt, zeigen drei Finger auf dich.
Wenn jemand erlöst werden will, muß,er sich wohl oder übel mit der eigenen Schuld auseinandersetzen. Da hilft kein Schuldabwälzung.
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Fr 17. Sep 2021, 11:20
Ist Erlösung für dich ein Phänomen ?
Alles, was uns offenbart wird, ist Phänomen:
wik
φαινόμενον fainómenon, deutsch ‚ein sich Zeigendes, ein Erscheinendes‘
Was verstehst Du unter "Phänomen"?
Phänomene haben mit dem geistlichen Leben wenig zu tun, hier geht es um Entscheidungen, nicht um eine, sondern jeden Tag um viele Entscheidungen.
Und wenn du dich trotz mühseligen Lebens immer wieder für Gott entscheidest, um so zu leben, wie es ihm gefällt.
Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.