Opa Klaus hat geschrieben: ↑Fr 3. Dez 2021, 12:55
Paulus hat sich niemals in seinen Briefen auf deren Niveau herabgelassen.
Doch, hat er. Fast würde ich sagen: Er tat nichts anderes. Denn er wollte verstanden werden, z.B. von den Korinthern und den Galatern.
1. Kor. 2, 1-5 (LUT): Auch ich, meine Brüder und Schwestern, als ich zu euch kam, kam ich nicht mit hohen Worten oder hoher Weisheit, euch das Geheimnis Gottes zu predigen. Denn ich hielt es für richtig, unter euch nichts zu wissen als allein Jesus Christus, ihn, den Gekreuzigten. Und ich war bei euch in Schwachheit und in Furcht und mit großem Zittern; und mein Wort und meine Predigt geschahen nicht mit überredenden Worten der Weisheit, sondern im Erweis des Geistes und der Kraft, auf dass euer Glaube nicht stehe auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft.
Seine Einstellung kann man auch in
2. Kor. 1,24 (LUT): Nicht dass wir
Herren wären über euren Glauben, sondern
wir sind Gehilfen eurer Freude; denn ihr steht im Glauben.
nachlesen.
Ein Gehilfe, ein Diener Gottes tritt nicht so herrisch auf. Er erhebt sich nicht über diejenigen, die noch nicht so weit sind wie er, sondern hilft ihnen in Sanftmut zurecht.
Paulus war einer der gelehrtesten, intelligentesten Männer seiner Zeit, mit einer außerordentlichen Erkenntnis, die er direkt von Jesus Christus empfangen hatte. Mit dieser Kompetenz hätte er hochqualifizierte Doktorarbeiten verfassen können, dann würden seine Briefe ganz anders klingen.
Was ich sehe, wenn ich seine Briefe lese, ist aber fast ausschließlich Basisarbeit; das Bemühen, immer wieder die Grundlagen des Glaubens (!) und die christliche Lehre möglichst verständlich zu erklären und die Rechtmäßigkeit seiner Lehren mit dem Schriftnachweis zu belegen.
Darauf weist er ja in
1. Kor. 3,2 auch hin: Er schreibe wie für Kinder, nicht für Erwachsene.
Also, gerade, wie ich 1. Kor. 3 lese... stelle ich fest: Paulus lehrt mit einer Eselsgeduld.
1. Kor. 14, das Kapitel über den rechten Gebrauch der Geistesgaben, mit praktischer Illustration aus dem Erlebenshorizont der Adressaten
7-8-- also, ausführlicher kann man das ja wohl kaum noch machen.
Wenn wir sagen, wir glauben Jesus und wir folgen Ihm nach, dann sollten wir uns an die Spielregeln halten, die Er uns übermitteln lässt, u.a. durch Paulus. Der Gast ohne hochzeitliches Gewandt hielt diese offenbar für nicht relevant- und er verzichtete auch darauf, sich dem König zu erklären und um Gnade zu bitten. Schätzte er sich denn als gerecht ein; hielt er sich für gerechtfertigt?
Oder
warum bat er den König nicht darum, seinem Mangel abzuhelfen?
In der Kleiderkammer des Königs waren doch sicher noch mehr Gewänder vorrätig.
LG