oTp hat geschrieben: ↑Mi 15. Dez 2021, 05:56
Hallo Nobody
Zunächst ziele ich auf die, die erkennbar oft Steinersches Denken bezeugen.
Dann weiß ich, wie umfassend Steiner integriert, was ich von Yoga Rosenkreuzen und Theosophie schon vorher kennengelernt habe. Steiner bietet seine gesamte Lehre als selbst erlebt an. Er ist der absolute Experte. Bei anderen esoterischen Lehren, mögen sie auch gleichartige Inhalte haben, haben wir gewachsene Lehren ohne den absoluten Guru der alles erlebt hat.
Und wer fest von der Anthroposophie überzeugt ist, der ist verloren für jede Kritik daran.
Sicher tritt er als Lehrer / Experte auf und behauptet seine Lehre als erkannt und erlebt. Aber ich sehe nicht, dass er nicht kritikoffen gewesen wäre oder dass es einen klaren Absolutheitsanspruch gäbe. In der geistigen Erkenntniswelt gelten andere Gesetze als in unserer menschlichen Erkenntniswelt. Eine Wahrheit kann sich geistig auf unterschiedliche Arten zeigen. Steiner hat zB einmal gesagt, dass sich ihm die Wesenheiten im Menschen so zeigen, als wären sie wie in Löchern bei einem Käse drin. Das hat er wirklich so gesagt und das hat er auch so gesehen. Aber das ist nur ein Bild, ein Abbild der geistigen Realität. Ein anderer sieht da vielleicht etwas ganz anderes, zB einen Raum mit vielen Kammern oder eine Blase mit weiteren Blasen darin. Es gibt durchaus auch Unschärfen und etliche Widersprüche aber das ist ok so und normal.
Er hat nicht alles erlebt, was die Lehre der Anthroposophie beinhaltet. Die Anthroposophie gründet auf der Theosophie, wo ja bereits eine riesige Menge an Inhalten vorliegt, die Steiner nie und nimmer alle selbst nachvollzogen hat, was er auch niemals behauptet hat. Im Gegenteil, er war immer auf dem Erkenntnisweg, er erforschte unentwegt im Geistigen und hat somit ständig neue Erkenntnisse. Da gab es auch Korrekturen oder eine Schärfung der Bilder oder neue Perspektiven. Der geistige Erkenntnisweg hat überhaupt kein Ende. Es gab nur kaum jemanden, der sein Niveau erreicht hatte, aber gemessen am Potential des Menschen war er weit von dem entfernt, was möglich ist, das wußte er aber auch.
Ein richtiger Guru oder Meister stellt sich aufs Podest und sagt so und so und so ist es. Man stellt ihm vielleicht Fragen, die dann beantwortet werden. Einen Diskurs aber gibt es nicht, so gut wie nie. Steiner aber war immer und jederzeit jedem Diskurs gegenüber offen. Er begriff sich nicht als Guru. Er hatte einen karmischen Auftrag, der in der Begründung der anthroposophischen Bewegung bestand. Aber er hatte nicht den Auftrag oder die Absicht, die Menschen "zur Erleuchtung" zu führen oder zu befreien. Er war keine Energiequelle, kein spiritueller Meister, der auf den inneren Ebenen an den Seelen arbeiten, ihnen Karma abnimmt etc... Also ein riesiger Unterschied zu richtigen Gurus und Meister.
Die Rosenkreuzer und die Theosophie kenne ich natürlich auch. Auch in diesen Reihen gibt es Menschen, die als aufgestiegene Meister auftreten und lehren.
Ich kenne mich ein wenig aus mit spirituellen Meistern und Gurus und von daher ist es mir klar ersichtlich, Steiner zählt nicht zu solchen.