oTp hat geschrieben: ↑Mo 20. Dez 2021, 12:48
Spice hat geschrieben: ↑Mo 20. Dez 2021, 12:25
Meinst du, es könnte noch alternative Erklärungen dafür geben, dass sich die Erde um die Sonne dreht?
Ach komm, das klingt völlig blödsinnig.
Überraschung! Es gibt eine sehr ernst zu nehmende alternative Erklärung dafür, dass sich die Erde um die Sonne dreht. Sie ist von Albert Einstein, diese Theorie ist Bestandteil seiner "Allgemeinen Relativitätstheorie" (zitiert wird immer nur die Spezielle Relativitätstheorie, die einfacher ist für die Vorstellungskraft). Demnach dreht sich die Erde nicht wirklich um die Sonne, sondern sie fällt zur Sonne, wobei die Gravitation den Raum so gekrümmt hat, dass letztlich eine ungefähre Kreisbahn dabei herauskommt und die Erde die Sonne nicht erreichen kann, weil sie den "Raum" zum reinfallen gar nicht hat.
Wobei man bei Einstein aufpassen muss: Raum und Zeit sind für ihn nicht einfach umfassend obektiv Gegebenes, das man als Bezugspunkt nutzen könnte. Raum und Zeit wird für Einstein erst durch den Körper geschaffen und ist mit diesem verbunden. Also alles was mit Raum und Zeit zusammenhängt ist relativ (abhängig vom Betrachter).
Ansonsten ist es aber unstrittig und dürfte als bewiesen gelten, dass die Sonne sich nicht um die Erde dreht sondern umgekehrt. Egal was man in der Antike auch teils in heilige Werke gemeißelt hat.
Im Endeffekt glaube ich eh, dass man letztlich endgültig für alle Zeiten eben nichts beweisen kann, zumindest nicht mit 100 Prozent. Es kann später ein Wissen auftauchen, womit man als bewiesen Geglaubtes widerlegen kann. (Oder einfach den Fehler erst Jahrhunderte später findet. Jeder konnte exakt und empirisch belegen, dass die Sonne sich um die Erde dreht. Jemand der was anderes geglaubt hatte, wurde schallend ausgelacht. Es war ja offensichtlich. - Bis mal jemanden aufgegangen ist, dass der Boden unter unseren Füßen, eben die Erde, sich dreht.
Streng genommen kann man dem Einhalten gewisser wissenschaftlicher Standards lediglich dafür sorgen, dass die Resultate mit erheblich größerer Wahrscheinlichkeit richtig sind. Das genügt ja auch.
Und teils hängt es auch vom Forschungsgegenstand ab, wie hoch der Sicherheitsgrad ist, mit der Erkenntnisse gemacht werden. Die Mathematiker kommen da auf fast 100 Prozent, die Naturwissenschaftler sind drunter aber näher dran und bei den Geisteswissenschaftlern wird es ganz, ganz schwierig. Obwohl es gerade die Geisteswissenschaften sind, die die Erkenntnistheorie (Grundlage wissenschaftlichen Arbeitens) vorangetrieben haben. Es liegt am nicht greifbaren "Geist" und nicht an den Wissenschaftlern.
Die Theologen wiederum bezeichnen sich sogar verkehrt, weil sie nicht "Theo" erforschen, sondern sie sind genau genommen Literaturwissenschaftler mit stärkster Orientierung auf nur ein "literarisches" Hauptwerk: die Bibel. Aber "Bibeloge" klingt nicht so erhaben.
Religionswissenschaftler wiederum bezeichnen sich ganz korrekt so. Sie untersuchen Religionen. Also nicht den Wahrheitsgehalt ob ein Glaube richtig ist, sondern wie eine Religion in welchem kulturellen und historischen Umfeld entstanden ist, welche inneren Denksysteme dahinter sind usw.