Die Impf-Diskussion ist keine Impf-Diskussion

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Johncom
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Re: Die Impf-Diskussion ist keine Impf-Diskussion

Beitrag von Johncom »

Kingdom hat geschrieben: Mi 22. Dez 2021, 16:19 Es ist ein Witz das die Politik Gott spielen will und eine Virus in den Griff bekommen, das angeblich schlimmer ist als ein Grippe Virus. Jeder Mediziner würde sagen es ist absolut lächerlich die Grippe kontrollieren und ausrotten zu können, aber bei einem noch schlimmeren Virus das sich ähnlich verbreitet, will man es können: Lächerlicher Hochmut würde ich dem sagen.
Oder die Verlockung des Geldes.
Wenn "Mittel frei werden" .. sprich: so und soviel verdienst du extra pro Impfling.
Und so und soviel als medizinische Aufsicht irgendwo in ner Turnhalle.
Nicht immer war das Motiv, Medizin zu studieren, die Menschen zu heilen sondern ganz einfach gut zu verdienen.
Aber erstmal verschulden, eine Praxis auf neuestem Stand einzurichten ist nicht billig.
Die Bank gibt gerne Kredit und auch fürs Haus und den Porsche.
Und schon steckt er drin im Überlebenskampf.

Ich habe es hier schon mal geschrieben es geht auch nicht um 1 G sondern um 1 Zertifikat damit man alle und alles kontrollieren kann so wie in China und man schön einteilen kann in Brave Bürger und Böse Bürger nach dem Prinzip Brave New World.
Vor 30 Jahre wurde es schon geleakt, die globale ID-card auf dem Chip.
Staaten gibt es nicht mehr, Demokratie schon gar nicht. Es soll auch kein bares Geld mehr geben.
Jetzt hat es Klaus Schwab noch mal gesagt, 2030 sind wir fertig, ihr habt kein Geld mehr aber ihr werdet "glücklich sein".
Zynischer gehts nicht mehr.
Ich sehe den Corona-Virus als real. Ja es gibt einen neuartigen Virus, aber verglichen mit früheren Grippen ist die Bedrohung eher gering, in Einzelfällen tödlich.
Dieses Corona-Thema (Covid 19) wird einzig über eine Medienkampagne aufgeblasen.
Eine Pandemie gab es nirgends. Sie wurde uns immer wieder vorgegaukelt.
Genauso wie jetzt diese Omicron Variante.
Kann sein das der Druck der Strasse, sie zum umdenken bewegt


Nein die hängen an ihrem Stoff we ein Fixer.
Der Druck der Straße kann Bewusstsein schaffen: Wir leben, wir brauchen weder Viren-Angst noch eure Zwangsmassnahmen.

Wenn wir den Spuk beenden wollen sollten wir Flagge zeigen, einfach mal rausgehen, spazieren in unserer Stadt.
Niemanden ausschließen, geimpft oder frei von Impfung.
Einfach raus, auch laut sein aber ohne Furcht.
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ProfDrVonUndZu
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Re: Die Impf-Diskussion ist keine Impf-Diskussion

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Hiob hat geschrieben: Mi 22. Dez 2021, 10:49 Merkel selber war nie neoliberal.
Merkel war eigentlich gar nichts, wenn man ihr ein Bekenntnis abringen wollte. Allglatt wie ein Fisch. Aber neoliberale Politik machte sie. Kann man neoliberale Politik machen ohne Neoliberal zu sein ? Ich denke nicht.

Der Witz beim Neoliberalismus ist ja, dass dies immer eine Fremdzuschreibung ist. Kein als beoliberal Fremdbezeichneter hätte sich selber so bezeichnet, da der Begriff grundsätzlich belastet ist. Mit Recht, aber deswegen ist er nicht generell unangebracht.

In den letzten Monaten und Wochen wird ja versucht, Impfunwillige in die neoliberale Ecke zu stellen, weil Impfunwilligkeit ein egoistisches Verständnis von Freiheit sei.

Beispielsweise hier ein Artikel der das gezielt thematisiert : https://taz.de/Motivation-von-Impfgegnern/!5817154/

Aber am Rande erwähnt wurde das in letzter Zeit in sehr vielen verstreuten Artikel, Audio- und Videomeldungen.

Dazu sage ich : Impfunwilligkeit hat etwas mit Selbstschutz zu tun. Es geht um die Angst um Leib, Leben und Gesundheit. Das als egoistisch zu bezeichnen ist Zynismus. Nein das ist sophistisch und grenzt an Rabulismus, also Rhetorik auf einem deutlich höheren polemisch manipulativen Niveau als blanker Zynismus, den man ja gar nicht ernst nehmen braucht oder sogar mit Humor sehen könnte. Man müsse solidarisch sein wird von den Impfbefürwortern behauptet, aber aus der Weltsicht von Impfverweigeren ist die Übersetzung dieses Solidaritätsbegriffes gleich der Forderung nach einem altruistischen Opfer in etwa vergleichbar der Organspendedebatte ; Zum Glück ist die Diskussion um eine Verpflichtung dazu im Sande verlaufen. Sowas kann und darf man niemals von anderen fordern, ja nicht mal dafür plädieren. Dafür könnte man nur selber ein Beispiel geben, aber so sieht das ja niemand der Impfbefürworter selber, denn für sie ist die Impfung ja nur ein kurzer Pieks. Das ist echt bemerkenswert, aber auf diesen Pieks komme ich gleich noch zurück.

Neoliberalismus ist mehr als Schutz des eigenen Lebens. Die Unantastbarkeitsgewissheit und Machbarkeitsfantasien sind die Grundlage neoliberalen Denkens. Denn : Freiheit heist im neoliberalen Verständnis schon die Gewährleistung von Sicherheit und Möglichkeit, auf deren Basis Kreativität und Handel ausgeübt werden. Die Neoliberalen sind meist gegen einen starken Staat, aber sie sind nur gegen einen starken Staat, der sie persönlich einschränkt. Dass der starke Staat ihre Sicherheit und ihr Vermögen garantiert und genau dadurch andere eingeschränkt und behindert werden, wollen sie nicht so gerne offen gesagt bekennen, da sie beides gern ihrem Fleiß und ihrer Leistung zuschreiben und sich natürlich nicht als Ausbeuter und Schmarotzer sehen wollen. Sie leben nicht einfach auf Kosten anderer, so wie Sozialleistungsempfänger auf Kosten anderer ihr bescheidenes Dasein fristen und somit der Schutz ihres Lebens gewährleistet wird, sondern durch die Armut anderer leben sie sehr fürstlich und schwelgen im ordinären Luxus. Wenn das Beispiel des Neoliberalismus auf die gesellschaftlich spaltende Situation der Pandemie angewendet werden kann, dann sind die Neoliberalen hier die Pharmakonzerne, die staatlich gefördert werden, aber Produkte dann patentieren lassen und finanzielle Gewinne privatisieren. Dass die Gewinne überteuerter Medikamente nicht wieder in die Forschung gehen, wie behauptet, da ja wie gesagt auf staatliche Forschung zurück gegriffen wird, wurde ja auf in dem Bericht von Arte gezeigt :

Big Pharma - Die Allmacht der Konzerne : https://www.youtube.com/watch?v=aS1yl-dx1Gk

Aber dass der Vergleich mit dem Neoliberalismus viel besser auf die Pharmakonzerne passt, kommt ja nicht von ungefähr, denn es ist unabhängig von der Pandemie ein neoliberales System. Der Vergleich passt hier also nicht nur zufällig, sondern generell.

Zurück zu dem Pieks. Gerade weil der Pieks als harmlos empfunden wird, und ja scheinbar erst mal nichts passiert, taugt er dafür, als überstandene Mutprobe zu gelten. Die eigentlich wörtlich als harmlos bezeichnete Sache wird gleichzeitig maßlos überhöht als solidarischer Akt, heldenhafte Leistung und gesellschaftliches Opfer, für das man doch gerne sein altes Leben zurück haben will.

Es ist wie mit den Initiationsriten. Man gehört dazu, weil man etwas hinter sich gebracht hat. Man gilt jetzt dadurch was. Jeder der das durch seine Ablehnung in Frage stellt, stellt das System der Zugehörigkeit generell in Frage. Er stellt den Initiierten in Frage, nun etwas zu gelten.

Es ist wie bei der Musterung für den Wehrdienst : "Ach war doch gar nicht so schlimm, du Memme, da müssen wir alle durch." Es ist wie die Prügelstrafe durch die Eltern "Es hat mir schließlich nicht geschadet" (Doch hat es !). Es ist wie in der Berufsausbildung : "Lehrjahre sind keine Herrenjahre". Es ist für die meisten Menschen viel leichter diese misshandelnden und schikanierenden Situationen nachträglich zu glorifizieren, weil man sich damit selber eine große Leistung zuspricht, für die man Anerkennung verdient habe.
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Re: Die Impf-Diskussion ist keine Impf-Diskussion

Beitrag von Hiob »

Johncom hat geschrieben: Do 23. Dez 2021, 02:59 Es gibt einen deutschen Presserat. Ich erinnere mich, vor Jahren schon kassierte eine Zeitung mal eine Rüge. Sie hatte einen Leserbrief abgedruckt, der Schreiber hatte Homosexualität als sündig bewertet und mit Bibel-Zitaten begründet. Wegen der Veröffentlichung eine Rüge, wahrscheinlich hat das Blatt gelobt, sich zu bessern.
Sind unsere Medien von politischen Einflüssen frei? Wie geht es Sportlern, Künstlern, die mal irgendwo ne Meinung äußern, die politisch unkorrekt ist.
Die Medien nennen es Einordnung, Framing. So und so soll der Leser vorgekaut bekommen.
Dem habe ich fast nichts hinzuzufügen. - Ich würde "politische Einflüsse" durch "gesellschaftliche Einflüsse" ersetzen. - Politiker sind in der Regel selber Getriebene und nicht Treiber.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Do 23. Dez 2021, 04:30 Kein als neoliberal Fremdbezeichneter hätte sich selber so bezeichnet, da der Begriff grundsätzlich belastet ist.
dazu kommt: Historisch ist er eigentlich ganz anders gemeint, als er heute verstanden wird. :D
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Do 23. Dez 2021, 04:30 Man müsse solidarisch sein wird von den Impfbefürwortern behauptet, aber aus der Weltsicht von Impfverweigeren ist die Übersetzung dieses Solidaritätsbegriffes gleich der Forderung nach einem altruistischen Opfer in etwa vergleichbar der Organspendedebatte
So kann das empfunden werden. Trotzdem darf der Staat eine Impfpflicht verordnen - bei Masern und anderen Krankheiten gibt es das ja schon. --- Hier kommen viele Sachen zusammen:
1) Wir sind eine Meinungsgesellschaft, was ja nicht dasselbe ist wie Kompetenzgesellschaft. Also jeder meint was, ob es Schrott ist oder nicht (ganz unparteiisch gemeint).
2) Wir haben eine Vertrauenskrise in Bezug auf Kommunikation. Die Medien erscheinen als Magd der Wissenschaft und als Parteigänger von gesellschaftlichen Trends - wie soll man denen glauben, wenn es mal eng wird.
3) Medien wissen in der Regel nicht, was Wissenschaft ist und was es nicht ist - das wissen oft Wissenschaftler selber nicht.
4) Wir haben erzwungenen Neusprech - Wissenschafts-Jargons werden auf die Allgemeinsprache übertragen und die Medien übernehmen es einfach. - Wer nicht mitmacht, gilt als unaufgeklärt, selbst wenn er das Gegenteil ist.
5) Umgekehrt müssen sich Impfverweigerer gefallen lassen, dass ihre Argumente Schrott sein könnten. - Aber es gibt halt keine Vertrauens-Instanz, auf die beide Seiten hören würden.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Do 23. Dez 2021, 04:30 Aber dass der Vergleich mit dem Neoliberalismus viel besser auf die Pharmakonzerne passt, kommt ja nicht von ungefähr, denn es ist unabhängig von der Pandemie ein neoliberales System. Der Vergleich passt hier also nicht nur zufällig, sondern generell.
Klar - aber man kann der Politik nun wirklich nicht vorwerfen, dass sie eine Bedrohung erfindet, um die Pharma zu füttern.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Do 23. Dez 2021, 04:30 Zurück zu dem Pieks. Gerade weil der Pieks als harmlos empfunden wird, und ja scheinbar erst mal nichts passiert, taugt er dafür, als überstandene Mutprobe zu gelten.
Allein der Gedanke, dies als Mutprobe zu thematisieren, zeigt mir, wie dekadent unsere Gesellschaft geworden ist. - Ich frage mich wirklich, wie Deutschland in einigen Jahrzehnten dasteht - es schwant nichts Gutes.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Do 23. Dez 2021, 04:30 Es ist für die meisten Menschen viel leichter diese misshandelnden und schikanierenden Situationen nachträglich zu glorifizieren, weil man sich damit selber eine große Leistung zuspricht, für die man Anerkennung verdient habe.
Psychologisch richtig. - Aber wie kann es überhaupt so weit kommen? - Es gibt heute noch Menschen, die Kriegszeit und Nachkriegszeit erlebt haben. - Da hatte offenbar psychologisch eine Beinamputation ohne Narkose denselben Stellenwert wie heute ein Impfpiks. - Verstehst Du, warum ich mir Sorgen mache?
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Sunbeam
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Re: Die Impf-Diskussion ist keine Impf-Diskussion

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: Do 23. Dez 2021, 07:56
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Do 23. Dez 2021, 04:30 Zurück zu dem Pieks. Gerade weil der Pieks als harmlos empfunden wird, und ja scheinbar erst mal nichts passiert, taugt er dafür, als überstandene Mutprobe zu gelten.
Allein der Gedanke, dies als Mutprobe zu thematisieren, zeigt mir, wie dekadent unsere Gesellschaft geworden ist. - Ich frage mich wirklich, wie Deutschland in einigen Jahrzehnten dasteht - es schwant nichts Gutes.
Ich halte dich für einen sehr intelligenten Menschen mit einem hohen Grad der Allgemeinbildung, und ich denke, du weißt schon, wohin unsere Gesellschaft gehen wird, und das wird nicht der Weg in die Morgenröte gelebter Demokratie sein.

Götterdämmerung, hier voraus gesetzt, man sah die Demokratie als so eine Art von Ersatzreligion.
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Re: Die Impf-Diskussion ist keine Impf-Diskussion

Beitrag von Hiob »

Sunbeam hat geschrieben: Do 23. Dez 2021, 08:41 Götterdämmerung, hier voraus gesetzt, man sah die Demokratie als so eine Art von Ersatzreligion.
Demokratie hat in Deutschland bisher nur dann funktioniert, wenn es eine Wohlstands-Demokratie war. - Trotzdem sollte man nicht endzeitmäßig denken: Ganz neue Menschen, also unsere Kinder, Enkel und Urenkel, haben manchmal was ganz Neues drauf, was einen Ausweg zeigt.

Das ist ja das Schöne: Wenn ein Kind mitten im Krieg in einer Pfütze geboren wird, meint es, dies sei normal. - Wenn ein anderes Kind im Palast geboren wird, meint es dasselbe. - Wir haben also je nach Zeit und Ort immer neu-formatierte Normalität - das kann auch was Gutes sein.
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Re: Die Impf-Diskussion ist keine Impf-Diskussion

Beitrag von oTp »

Wie man sieht, wirken die Geschehnisse rund um Corona so, dass Menschen innerlich darum ringen, es zu verstehen. Wie man auch sieht, haben Teile der Gesellschaft so ihre Probleme damit. Angeboten wird Alternatives zum Verständnis, zu verstehen und zu verarbeiten. Viele ungeklärte Fragen, also Suche nach Antworten. Die Alternativen Medien bieten natürlich gerne angebliche Antworten, Erklärungen von Zusammenhängen an. Sie nutzen die Schwächen und Probleme bei der Wahrheitsfindung aus und manipulieren. Sie machen die eigene Unsicherheit, was da vor sich geht, noch größer.

Und plötzlich wächst es zu einem Ungeheuer zur Apokalypse. Wo bleibt da noch Platz dafür, die Realität möglichst realistisch zu begreifen ?
Zuletzt geändert von oTp am Do 23. Dez 2021, 09:07, insgesamt 1-mal geändert.
Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
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Re: Die Impf-Diskussion ist keine Impf-Diskussion

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: Do 23. Dez 2021, 08:47
Trotzdem sollte man nicht endzeitmäßig denken: Ganz neue Menschen, also unsere Kinder, Enkel und Urenkel, haben manchmal was ganz Neues drauf, was einen Ausweg zeigt.
Das ist aber nicht der allgemeine Maßstab der heutigen Jugend in unserer Gesellschaft, denn die große Mehrheit von ihnen wächst mehr und mehr in ärmlichen Verhältnissen auf. Und das die Schere zwischen arm und reich auch in Deutschland immer mehr auseinander geht, das ist eine Tatsache, die auch die Zeiger für die Zukunft unserer Kinder, Enkel und Urenkel stellt.
Trotzdem sollte man nicht endzeitmäßig denken
Wer denkt denn immer gleich endzeitlich, außer ein paar christliche Spökenkieker, ich denke da mehr an die von dir angesprochene Dekadenz des Abendlandes, nee, nee, wir wollen hier jetzt nicht auch noch olle Oswald Spengler erörtern.

Obwohl, so verkehrt lag er nun auch wieder nicht, nicht wenig von dem, was er schrieb, hat sich bewahrheitet.

Also dann:

Allons enfants de la Patrie...
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Re: Die Impf-Diskussion ist keine Impf-Diskussion

Beitrag von Nobody2 »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Do 23. Dez 2021, 04:30 Zurück zu dem Pieks. Gerade weil der Pieks als harmlos empfunden wird, und ja scheinbar erst mal nichts passiert, taugt er dafür, als überstandene Mutprobe zu gelten. Die eigentlich wörtlich als harmlos bezeichnete Sache wird gleichzeitig maßlos überhöht als solidarischer Akt, heldenhafte Leistung und gesellschaftliches Opfer, für das man doch gerne sein altes Leben zurück haben will.
Jetzt wo Du es sagst: Stimmt. War mir bislang noch nicht aufgefallen.

Nichts ist heldenhaft oder aufopferungsvoll an einem harmlosen Pieks. Es ist keine Leistung, nichts, worauf man stolz sein sollte oder dürfte. Wer sich pieksen lässt in dem Glauben, es handle sich einfach nur um einen harmlosen Pieks, hat nichts Besonderes getan.

Den Impfunwilligen nun Egoismus vorzuhalten, ist absurd, denn das macht ja nur Sinn, wenn der Pieks eben nicht nur harmlos ist sondern ein ernstes Risiko, eine Gefährung für Leib, Leben und Wohl des Menschen darstellt. Egoismus wegen einem harmlosen Pieks fällt als Grund aus. Damit ist eigentlich klar, dass die Impfung für die Impfunwilligen nicht einfach nur ein Pieks sondern eine ernste Bedrohung darstellen muss. Aus welchem Grund sollte man die Impfung sonst ablehnen? Aus Bequemlichkeit? Was ist so unbequem daran, sich beim Drive-In einen Schuss abzuholen? Ok, viele mussten und müssen auch warten, sich anstellen etc... aber wer wäre denn nicht dazu bereit, wenn die Impfung harmlos wäre bzw. als solche gesehen werden würde?

Wer also von den Impfunwilligen die Impfung fordert, fordert vielleicht etwas, das er selbst zu tun nicht bereit wäre. Nur diese andere Sicht, diese abweichende Wahrheit oder die alternativen Fakten, die besagen, dass die Impfungen mehr schaden als nutzen, dass sie gefährlich sind und nur unzureichend wirksam, also nützlich, die wird einfach nicht respektiert, nicht anerkannt. Und alle Argumente, die das besagen, werden einfach abgeschoben, für ungültig erklärt, mit nachdrücklichem Verweis auf die unantastbaren, unangreifbaren, nicht in Frage zu stellenden "Fakten". Die aber aus Sicht der Andersdenkenden eben nicht die Wahrheit zeigen.

Und was hat es nun eigentlich auf sich mit diesem sturen, unnachgiebiegem Beharren auf der alleinigen, unanfechtbaren Gültigkeit bestimmter "Wahrheiten"? Warum fehlt hier jede Bereitschaft, Gegenargumente, die andere Sichtweise anzuerkennen? Denn würde man das tun, gäbe es die Anfeindungen, die Wut doch nicht. Die gibt es nur, weil man ausschließlich die eine Wahrheit anerkennen will und alles andere vehement bestreitet und ablehnt und für falsch erklärt.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Re: Die Impf-Diskussion ist keine Impf-Diskussion

Beitrag von Hiob »

Nobody2 hat geschrieben: Do 23. Dez 2021, 09:10 was hat es nun eigentlich auf sich mit diesem sturen, unnachgiebiegem Beharren auf der alleinigen, unanfechtbaren Gültigkeit bestimmter "Wahrheiten"? Warum fehlt hier jede Bereitschaft, Gegenargumente, die andere Sichtweise anzuerkennen?
Weil wir in einer szientistischen Welt leben - das heißt: Die Medien stellen sich auf laienhafte Weise auf die Seite der Wissenschaft, ohne zu wissen, was Wissenschaft eigentlich ist und nicht ist. Dadurch wird viel Vertrauen verspielt. --- Ich bin in der blöden Lage, die Beschwerden der Impfgegner wirklich nachvollziehen zu können und gleichzeitig für mich pro Impfung zu sein.
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Re: Die Impf-Diskussion ist keine Impf-Diskussion

Beitrag von Nobody2 »

oTp hat geschrieben: Do 23. Dez 2021, 09:02 Sie nutzen die Schwächen und Probleme bei der Wahrheitsfindung aus und manipulieren.
Du unterstellst "den alternativen Medien" eine böswillige Absicht. Meine Ansicht nach zu Unrecht. Was nicht heißen soll, dass es das nicht gäbe. Das gibt es natürlich, so wie es das nun mal überall gibt. Aber die Pauschalverurteilung einer schieren Masse an Informationen, die nicht in das vorherrschende Narrativ passen und den durch die Herrschenden vorgegebenen Bedingungen nicht genügen, halte ich für irrational und gefährlich, weil es zu einer einseitigen Informierung führt.

De facto könnte da draussen eine zweite Shoah toben, und Du würdest Menschen, die daran glauben, ablehnen, nur weil diese Wahrheit eben nicht in Deinen Medien aufgezeigt wird. Du bist fixiert auf einen bestimmten Ausschnitt der Medienlandschaft, alles weitere wird pauschal als böswillig, unlauter motiviert abgelehnt und eisern ignoriert. Damit machst Du Dich leicht manipulierbar. Wie kommst Du denn zu diesem Pauschalurteil? Was macht Dich das glauben, dass es so ist? Hast Du Dir dieses Urteil selbst anhand Deiner eigenen Erfahrungen und Recherchen zu alternativen Medien gebildet? Oder wie kommt es, dass Du eine Quelle, die zB ich als höchstwahrscheinlich wahr und authentisch anerkenne grundsätzlich ablehnst, ja sogar ohne Beweisgrundlage als böswillig motiviert aburteilst? Ist das rational, logisch?
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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