Das Problem in der Themenstellung des Threads löst sich auch auf, wenn man die zwei unterschiedlichen religiösen Gedankenwelten betrachtet:
1. christlich: Kampf von dem Guten gegen das Böse. Die Mächte der Finsternis gegen die Mächte des Lichts, der Satan als eine Art hochstilisierter Gegengott gegen Gott.
2. jüdisch: Das "Böse" hat eine Funktion für das Gute, in dem Gott gerade hier am besten verherrlicht wird. Quasi: das "Böse" dient dem Guten.
Alle Obrigkeit von Gott. Damit meinte Paulus nicht, dass z.B. die für ihn erfahrbare römische Besatzungsmacht eine unmittelbare Armee Gottes, nur zum Guten fähig, ist. Das wäre ziemlich abstrus erschienen, da der Religionsgründer von den Besatzern hingerichtet wurde. Aber: auch eine böse Obrigkeit erfüllt "höhere Aufgaben": Herstellung der Ordnung in einer Gesellschaft, aber auch als Herausforderung, die es im alltäglichen Leben zu bewältigen gilt.
Die zweite Sicht hat für mich auch ganz psychologische Vorteile für uns im Alltag: Negatives (oder Böses) im Leben als das zu Begreifen was es (zumindest auch) ist: eine Herausforderung, an der man wachsen kann, bzw. beim richtigen Verhalten Gott verherrlicht.