Der "Fall" bezeichnet die Trennung von Gott und Mensch. Jesus bezeichnet den Weg zur "Wieder-Vereinigung".
Der "Fall" ist die Aktivierung der Ebenbildlichkeit. Der Mensch wurde per Schöpfung ebenbildlich angelegt, also als jemand geschaffen, der in niederer (!!) Dimension dem Wesen Gottes entspricht. Jetzt wird diese Eigenschaft sozusagen "scharf gemacht".
Diese aktivierte Anlage muss aber entwickelt werden. Wenn ein menschlicher Säugling potentiell zu einem Pianisten werden kann, ein Känguruh aber nicht, heißt dies nicht, dass man einen Säugling gleich auf die Konzertbühne schicken kann. Deshalb: Raus aus dem Paradies und hinein in den (schmerzhaften) Entwicklungsprozess des Zeitlichen.
Das ist ja das Ziel. Der Mensch soll sich in der Weltzeit hin zu GOtt hinentwickeln. Am Ende wird "Dein Wille geschehe" stehen und Demut - dann ist es geschafft. - Das können die naiven A+E nach dem Sündenfall noch nicht. Deshalb fängt ja mit dem "Fall" die Heilsgeschichte an, die genau das bedeutet, was sie sprachlich aussagt: Der geschichtliche Prozess zum Heil hin.
Genauso wie Gott. - Aber die Frage ist eigentlich gar nicht möglich. Denn Jesus ist die göttliche Offenbarung für das "danach", also für die Zeit NACH der Vertreibung. - Die göttliche Selbstoffenbarung "Jesus" hat am Baum der Erkenntnis und im Paradies überhaupt nichts zu suchen.