Aslan hat geschrieben: ↑Do 10. Feb 2022, 12:05
Nun, was den Lebenstil betrifft, wird (oder sollte) ein Christ der von Sünde befreit wurde und ein neues Leben durch Jesus Christus geschenkt bekommen hat, im Gegensatz zur "Welt" schon einen Unterschied machen, der auch von anderen erkannt und wahrgenommen werden sollte.
Das ist aber ein Vorgang, der durch die Verbindung mit Jesus geschieht - und nicht aus uns selbst heraus. Diejenigen, die sich im christlichen Sinne selbst "verbessern wollen", begeben sich wieder unter das Gesetz; das nennt sich Relgion. Niemand kann (ohne den Heiligen Geist) aus eigener Anstrengung heraus ein Leben führen, welches nach heutiger Deifnition als "moralisch gut" gewertet werden könnte.
Traurigerweise sind solche Unterschiede heute völlig unsichtbar für uns. Wir orientieren uns an unserer weltlichen Wahrnehmung und die ist leider alles andere als ein verlässliches Instrument zur Betrachtung, Einschätzung etc. der wahren Merkmale eines Menschen. Nicht umsonst wird in der Bibel vor dem "Wolf im Schafspelz" gewarnt. Da unsere geistige Augen fest verschlossen sind, blicken wir völlig hilflos in die Welt und können nur indirekt Schlüsse ziehen, niemals aber direkt, und somit sind Lug, Trug und Täuschung aller Art Tür und Tor weit geöffnet.
Ein Mensch mag ein tugendhaftes, gesetzestreues Leben führen und dennoch innerlich unheilig sein, dem ewigen Tod geweiht. Und den umgekehrten Fall kann es sogar auch geben, wenn eine ansicht reine Seele zum Vollzug von Gottes Gesetz für eine Zeit eine Erfahrung (als Rückwirkung vergangener Taten) durchmachen muss, die ihn als etwas erscheinen lässt, das er überhaupt nicht ist. Man kennt die Hintergründe nicht und was man wahrnimmt, kann eine große Täuschung sein. "Maya" = Illusion, Täuschung.
Ja, dem stimme ich voll zu, wir aus uns selbst heraus sind heute viel zu schwach, um ein gutes Leben führen zu können, was vor dem Herrn bestehen kann. Allein seine Gnade macht unsere Befreiung überhaupt erst möglich. Und doch sind wir gefordert in jedem Augenblick, unser Kreuz auf uns zu nehmen und ihm zu folgen. Wir müssen schon beten und klopfen, das wird uns nicht abgenommen. Es ist unser Weg, den uns niemand abnimmt, den wir aber nicht alleine gehen sondern mit ihm an unserer Seite, der uns unterstützt, unseren Weg zu gehen.
In anderen Religionen gibt es auch eine Taufe mit dem Heiligen Geist und einen Erlass aller Schuld bis zum Zeitpunkt der Taufe. Das geschieht dann aber durch einen lebenden Meister, von dem gesagt wird, dass er den heiligen Geist hat und ihn auch weitergeben darf und kann. Von den wahrhaftigen Meistern wird gesagt, dass sie sich auch "im Geiste kreuzigen lassen" zum Wohl ihrer Schüler, damit ihnen vergeben werden kann. Ein solcher Meister oder Priester mag ein Scharlatan sein, was ich aber sagen möchte, ist, dass
das Prinzip dahinter identisch ist. Also bitte nicht missverstehen!
Aus der Perspektive eines Menschen, zB eines Hindu oder Buddhisten, der eine heilige Taufe erhielt durch einen fortgeschrittenen Schüler ("Meister"), spielt sich bei ihm mehr oder weniger das Gleiche ab wie bei engagierten Christen.