Im Kapitel 11 geht es ja um eine fernere Zukunft, nicht um den Moment der Rückkehr aus Babels und Aufbau des Tempels.
Da werden etliche Hirten erwähnt.
8 Als ich nun die Schafe weidete und in einem Monat die drei Hirten vertilgte und meine Seele ihrer überdrüssig / ungeduldig ward und auch sie einen Widerwillen gegen mich hatten,
Zuerst mal diese 3 Hirten. Aufgrund vorangehender Kapitel sind das wohl die drei Weltreiche: das babylonische, des medopersische und das mazedonische (griechische) Reich. Wer gerne rechnet, kann diesen Monat in 30 (Tage) x 7 Jahre rechnen und kommt dann ungefähr auf die Zeitspanne, wann diese reiche untergegangen sind.
Die „Herde“, also diese Schafe, Schlachtschafe, damit ist Israel gemeint, welche unter den Nationen lebt, und Gott will es mit „Huld“ führen.
Danach kommt das mit den 30 Silberstücken, welches dem Bildner im Haus Gotteshingeworfen wird. Im Tempel gab es ja nie einen Töpfer, somit ist wohl Gott damit gemeint, welcher das Volk bilden, leiten und erziehen will (Jes 18,6).
30 Silberstücke sind das Sühnegeld für einen von einem Ochsen getöteten Sklaven oder Magd.
Danach wird der zweite Hirtenstab gebrochen, was auf die Bruderschaft Juda – Israel hinweisen würde.
Nun muss ein Gerät eine „törichten“, einen götzerischen (wie man es auch vom hebräischen herleiten kann) Hirten her, welches nicht näher bezeichnet wird. Knüpft man den an den vorherigen Hirten an, so wäre es dann das 4. Weltreich, welches Rom darstellt, übergehend in das Papsttum.
V17 würde ja auch dazu passen, dass der eine Arm abgehauen wird, und das rechte Auge blind wird.
So ist „Rom“ von Jerusalem aus geschaut nördlich, und das Oströmische Reich trennte sich ja von „Rom“.
Die Klauen zerreissen, also dem Tier auf brutale Weise die Selbstständigkeit nehmen … das alles passt gut in die letzten 2000 Jahre.
Da, wie schon gesagt, das ganze Kapitel eher einen Gesamtüberblick gibt, werden damit eher weniger spezifische Personen gemeint, sondern die „Systeme“ dieser Regierungen.