Magdalena61 hat geschrieben: ↑Sa 12. Feb 2022, 03:30
Das liegt daran, dass 4religion so etwas wie eine Interessensgemeinschaft ist.
Ich meinte die Real-Welt um uns. Für die meisten Menschen in West-Europa spielt Glauben keine Rolle und Politik und Medien ziehen ihn stückweise aus der Wahrnehmung.
So kommt mir das aber vor. In den letzten Jahrzehnten haben sich die Denominationen zwar unter der Überschrift "Ökumene" angenähert. Aber einige Klüfte bestehen weiterhin. Und wer die Denomation wechselt und dabei nicht nur zum übernächsten Nachbarn geht, der wird in seiner Herkunftskirche oder -gemeinde nicht mehr als vollwertig akzeptiert und eventuell sogar ausgeschlossen und geschnitten.
Für die Katholiken bin ich "abgefallen", und den Evangelikalen bin ich zu "katholikenfreundlich", um ein Beispiel zu nennen. Ich lasse mich aber von denen nicht verbiegen und vereinnahmen... wer SO über andere Christen denkt und spricht, wie das (auf beiden Seiten) oftmals der Fall ist, der ist wiederum für
mich irgendwo glaubensbehindert und noch nicht "vollwertig", und zwar u.a. deshalb:
1. Joh. 4,20. Ich sortiere die Geschwister nicht nach Gemeindezugehörigkeit, sondern, das ist viel einfacher: In Kain und Abel.
Vielleicht hat es auch mit der Unreife zu tun überall, und man selbst hat hohe Erwartungen an seine Glaubensbrüder. So richtig gegenseitige Akzeptanz und Brüderlichkeit kommt wohl ganz von selbst, wenn man gemeinsam "praktiziert". Die Jünger haben den heiligen Geist erfahren, waren wie verwandelt. So was passiert wahrscheinlich selten beim Kirchenbesuch, da ist der Ablauf vorgeschrieben. Die Besucher kommen aus Gewohnheit, man ist nett und gibt sich die Hand und geht wieder. Oberflächlich.
Das Wort Bruder will mehr, Brüder sind eine Familie. Kirchen wollen keine Familien-ähnlich Nähe schaffen, dann wären sie selbst weg und auch die Distanz zum "Klerus" (der ist eine Kaste im indischen Sinne). Kirchen sind meiner Meinung nach hierarchische Systeme mit einem Ordnungsauftrag. Für die Welt!
Kleine Denominationen, ich würde ruhig sagen, Sekten, können mehr leisten, mehr Geist einladen und auch menschliche Nähe. Zumindest wenn sie lebendige Gemeinschaften sind.
Vor einigen Jahrzehnten hatte ein Wechsel der Konfession aber noch viel einschneidendere Folgen als heute. Ging man aus einer Landeskirche z.B. in eine Freikirche, musste man damit rechnen, sich nochmals taufen lassen zu müssen und im Familienkreis als "Sektierer" angesehen zu werden. Distanzierte man sich mit zunehmender Erkenntnis von einigen Lehrsätzen der Herkunftskirche, galt man als "anathema"-- damals im Sinne von "verflucht"; heute interpretieren sie es als "ausgeschlossen".
Ja, das ist furchtbar, das kann Menschen schwer treffen. Und dieser Brauch ist Tausend Jahre alt: exkommunizieren. Ein Drohung zum Machterhalt.
Sozial ausgestoßen werden kann manche in den Wahnsinn treiben.
Aber das andere: man sollte auch selbst nicht aburteilen, wenn andere anders ticken. Vieles läuft über das Gefühl, man hat eine abweichende Glaubensmeinung aber behandelt jeden herzlich, und schon ist alles vergessen.
Warum dürfen Zeugen Jehovas Aussteiger nicht mehr grüßen, noch nicht einmal, wenn diese zur eigenen Familie gehören?
So etwas meine ich mit "Kastendenken".
Weil sie ein bestimmtes Zitat sehr wörtlich nehmen.
Es ist sehr problematisch, wenn zwei entschiedene Gläubige zweier verschiedener Religionen miteinander eine Ehe führen wollen. Das geht eigentlich nur dann ohne Hauen und Stechen, wenn beide in ihrem Glauben Kompromisse machen. Damit verlassen sie aber das Original, und Glauben und Leben stimmen dann nicht mehr überein.
Sehe ich ähnlich. Zumindest sollten beide die gleichen Werte und Ziele teilen, also geistig und im Glauben. Ich sehe Glauben als eine Wachstumsprozess, einen Weg zur Heiligung, man wird geistig geführt. Kirchen, Sekten und bestimmte Dogmen, das kann sich ablösen. Die versuchen es, aber sollten nicht reinreden. Wenn die Ehepartner im Inneren sicher sind können sie mal hier und mal da Veranstaltungen besuchen.
Jesus hat niemals befohlen, Menschen unter Androhung oder Ausübung von psychischer oder physischer Gewalt zu zwingen, Ihm zu glauben.
Aber viele Kirchen.
Wenn der Geist Gottes nicht der Kontrollgeist gewesen sein kann, und Christen sich nicht gegen Angriffe von außen verteidigen oder Glaubensgenossen in Bedrängnis zu Hilfe eilen mussten, sondern selbst angriffen und verfolgt wurden-- dann war es ein anderer Geist. Ein Religiöser Geist. "Juden aus der Synagoge des Satans" Offb. 3,9 ... irgendetwas in dieser Richtung.
Wahrscheinlich wirkt ein sehr raffinierter Geist, der alles Gute, Heilige sehr geschickt ins Gegenteil verdrehen will.
In der jetzigen Zeit wird vieles offenbar.
In unserem Widerstand verteilen wir Schildchen so wie Aufkleber, jeder kann Vorschläge einbringen. Auf einem steht:
"Die Wahrheit wird euch frei machen. Aber zuerst hat haut sie euch um."
