Larson hat geschrieben: ↑Do 24. Feb 2022, 00:52
Du weisst ja, Papier ist geduldig.
Das Papier betrifft die Vergangenheit, die ich nicht erlebt habe. Und die Vergangenheit, die ich erlebte, die ist ein Teil von mir und sie ist nicht auf Papier sondern in mein Herz geschrieben. Aber Du kannst nicht lesen, was darin geschrieben steht.
Das war nicht einfach nur „autoritär“.
Hart, radikal, autoritär - was denn noch?
Hätte wenn und aber gibt es in diesem Beispiel nicht, die Forderung war klar.
Ja, sie war klar. Aber.... egal.
Nein, da gibt es nichts „ähnliches“, denn Gott „befahl“ die Ehe, nicht Askese. Und wenn Askese, so war sie nur für eine bestimmte Zeit.
Gerade lese ich auf Wikipedia:
Abraham ben Samuel Abulafia (hebr.) (geboren אברהם בן שמואל אבולעפיה ,1240 Saragossa, Aragón; gestorben 1291/92 Barcelona, Aragón) war ein sephardischer Rabbiner, Philosoph und Begründer der Prophetischen Kabbala, der „ekstatischen“ Strömung in der Kabbala.
Mit solcher Hilfe und mit der Einhaltung natürlicher Riten bzw. asketischer Praktiken könne der Mensch, so Abulafia, zum höchsten Ziel seines Seins gelangen und zum Propheten werden; nicht in dem Sinne, Wunder und Vorzeichen zu bewirken, sondern um den höchsten Grad der Wahrnehmung zu erreichen und fähig zu sein, in die große Welt hinter dem Augenscheinlichen intuitiv einzudringen: die Rätsel der Schöpfung, die Probleme des menschlichen Lebens, den Zweck der Lebensprinzipien und die tiefere Bedeutung der Tora.
https://de.wikipedia.org/wiki/Abraham_Abulafia
Asketische Praktiken... interessant... dieser Mann gefällt mir. Ich möchte mich gerne mehr damit beschäftigen. Du hältst aber bestimmt nicht so viel von ihm, oder?
Nee, das wurde eigentlich durch Paulus gebracht, aber dem war das Leben und die Lehren Jesu nicht so wichtig, sondern seine Visionen. Und was er lehrte, wiederspricht ja der Lehre Jesu.
Ich denke auch, Paulus war ein kontroverser Charakter, der das Christentum sehr geprägt hat. Aber wenn es diesen Mann, der Jesus genannt wird, wirklich gegeben hat und etwas dran ist an den Geschichten, sollte er doch als der Ursprung dieser Religion gelten, oder nicht?
Nun das sollte eigentlich aufhorchen. Der Weg ist schmal und wenige sind da auf diesem Weg, wie Jesus es sagte, so wäre die Masse doch Warnzeichen genug.
Naja, erfolgreich war sie in dem Sinne, dass sie sich extrem stark verbreitete und dass aus ihr eine Unmenge an Kunst, Kultur, Geschichte hervorging. Kein Buch wurde öfter gedruckt und in mehr Sprachen übersetzt. Es ist eine Erfolgsgeschichte. Aber keine, die man leicht nennen kann. Diese Religion zog eine Blutspur hinter sich her. Sie wurde missbraucht in vielerlei Hinsicht. Und aus ihr ging eine Organisation hervor, die in spirituellen Kreisen als die Manifestation der negativen Kraft selbst auf Erden gilt. Mit dem Judentum verhält es sich interessanterweise übrigens ähnlich, fällt mir gerade auf.
Also was ich damit sagen will: Erfolreich ja, aber nicht im Sinne der Religion, also des Glaubens. Das würde bedeuten, dass zumindest die absolute Mehrheit aller Christen wirklich heiligmäßig ist und dass es auch eine beträchtliche Zahl an Christen geben müsste, die die Vollkommenheit erreicht haben. Mir ist kein solcher Mensch bekannt, der durch den christlichen Glauben das höchste Ziel erreicht hat. Dir sicherlich auch nicht. Nein, die meisten Christen, denke ich, sind zumindest keine schlechten Menschen, ein guter Wille ist bei ihnen eigentlich immer vorhanden, aber den Forderungen werden wohl die wenigsten gerecht. (Wer wird das schon? Das Gleiche kann man über alle Religionen sagen.) Zur Krönung fehlen dem Christentum die Heiligen. Ok, ein paar gab es schon, wenn man so will, aber naja, bei so vielen Gläubigen doch eine eher enttäuschende Ausbeute. (Ich nehme einfach stark an, dass es so ist, aufgrund all dessen, was ich erfahren und erlebt habe.) Die ersten Früchte des Christentums werden die 144.000 Erstlinge der Offenbarung sein, und die, so steht es geschrieben, sind auch noch Nachfahren der 12 Stämme Israels - also Juden, wenn man so will. Ist das nicht irre? Und sowas steht im neuen Testament.
Warum werden Juden verfolgt? Ja, und leider auch Christen und leider noch viele andere. De Hass kommt aus dem Herzen der Menschen und ist sicher keine gute Sache, denn sie zerstört.
In diesem Punkt sind wir uns vollkommen einig.
Wenn etwas schlecht ist, wenn also die negative Kraft etwas gut findet, weil es ihrem Interesse dient, wird es gut funktionieren und erfolgreich sein, es wird unterstützt. Ist etwas jedoch gut und wirkt im Interesse der positiven Kraft, ist das nicht unbedingt der Fall. Zwar wird auch das unterstützt, von den guten Kräften, aber es wird anderseits auch angegriffen, von den negativen Kräften. Das Negative aber wird im Gegensatz dazu von den guten Kräften nicht direkt angegriffen, das ist ein riesiger Vorteil. Die guten Kräfte sind sehr zurückhaltend, sie halten sich an die Regeln und handeln im Sinne des Gesetzes. Sie respektieren den freien Willen aller Geschöpfe sehr. Bei den negativen Kräften verhält es sich exakt umgekehrt.
Beim Christentum sieht man sehr deutlich, dass beides stark vorhanden ist. Das Gute aber auch das Schlechte. Das Gute ist das, was es sein sollte und das Schlechte ist das, was es stört und vergiftet, missbraucht und verfälscht.
Der eigentliche Erfolg kommt erst noch, und dann werden Juden und Christen wieder vereint sein. Ob Jesus nun der Messias war oder nicht.
Lailah tov