Weltkrieg?

Politik und Weltgeschehen
Benutzeravatar
Abischai
Beiträge: 8090
Registriert: Sa 27. Apr 2013, 14:25

Re: Weltkrieg?

Beitrag von Abischai »

Hiob hat geschrieben: Sa 5. Mär 2022, 18:58 Die Medien tun dies bei uns freiwillig.
Das würde ja bedeuten daß Du die Medien für viel dümmer hältst als die sein können. Nein, ich halte das für ausgeschlossen. Es mag einige wenige Einzelgänger geben, die "Selbstzensur" (für Journalisten bedeutet das Selbstkastration) für eine tolle Idee halten, aber das Gros handelt nach Vorgaben die wohlüberlegt irgendwo herkommen.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
Benutzeravatar
Corona
Beiträge: 8197
Registriert: Sa 29. Jun 2019, 19:27

Re: Weltkrieg?

Beitrag von Corona »

Spice hat geschrieben: Sa 5. Mär 2022, 07:44 Um es noch einmal für alle die zu sagen, die schwer von Begriff sind:

Putin hat in seiner Rede betont, dass es ihm darum geht, die geopolitischen Verhältnisse in Russland so zu gestalten, dass der Zerfall der Sowjetunion, wie er 1991 geschah, wieder rückgängig gemacht wird. Er behauptete, dies sei er den kommenden Generationen von Russen schuldig.

Also suchte er einen Vorwand, um in die Ukraine einzumarschieren. Und deshalb die Mär von der "Entnazifizierung", von der "Bedrohung durch den Westen". Und da solche Gedanken und Pläne nicht übernacht entstehen, darf man getrost davon ausgehen, dass die Abspaltungen im Donetz durch die sogenannten "Seperatisten" zu seinem Plan gehörten. Sie sind lediglich Marionetten. Es wäre niemals zu einer Abspaltung gekommen, wenn Putin nicht Schützenhilfe geliefert hätte. Das gleiche gilt für die Krim, in die die Russen gleich einmarschierten.

Also man muss nicht über den Westen diskutieren, sondern Putin selbst hat alles auf den Tisch gelegt.
Ich pflichte dir bei.

Aber, der Westen hat sich mit seiner dekandenten und degenerierten Politik selber ins Knie geschossen und macht es weiterhin.

Es kann doch nicht sein, dass der Westen nur zuschaut, und weiter Geschäfte macht (Gas) und die Rüstungsfirmen noch Geld verdienen mit dem Krieg.

Hier hätte der Westen von Anfang an dem Herrn Putin das Preisschild für einen Einmarsch so hoch hängen sollen, dass er es nie gewagt hätte. Aber hierfür fehlen wohl die Eier. Und leider ist es jetzt schon zu spät, er hat das Diktat übernommen, und wahrscheinlich ein Krieg nicht mehr vermeidbar.

Wo wird Putin gestoppt? Moldawien? Georgien? Finnland? Schweden? Was passiert wenn er das Baltikum nehmen will? Wird wirklich Artikel 5 zum Zug kommen für die 3 kleinen Staaten? Herr Putin wird es sicherlich herausfordern.

Und wie soll China den Westen interpretieren?
Zuletzt geändert von Corona am Sa 5. Mär 2022, 20:31, insgesamt 2-mal geändert.
Jer 23
Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Sproß erwecken; In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen;
Hiob
Beiträge: 7497
Registriert: Di 1. Jan 2019, 00:21

Re: Weltkrieg?

Beitrag von Hiob »

Abischai hat geschrieben: Sa 5. Mär 2022, 19:35 Es mag einige wenige Einzelgänger geben, die "Selbstzensur" (für Journalisten bedeutet das Selbstkastration) für eine tolle Idee halten, aber das Gros handelt nach Vorgaben die wohlüberlegt irgendwo herkommen.
Dass die Narrative "irgendwo her" kommen, streite ich ja nicht ab. - Mein Punkt ist: Die meisten Journalisten scheinen diese Narrative zu glauben. Ich würde hinzufügen: Das ist wahrscheinlich sogar überlebenswichtig, weil ja jeder irgend wann verrückt wird, wenn er jeden morgen aufsteht und meint, er müsse sich verstellen.

Aber was ist das "irgendwo her"? - Ich glaube nur sehr bedingt, dass dies konkrete Gestalten im Hintergrund sind, die Böses im Sinn haben. Ich glaube vielmehr, dass dies ein Produkt von Brainwashing ist, dass die heute Verantwortlichen bereits vor 20 oder 30 Jahren erreicht hat. - Aber wer waren die Brainwasher? Sicherlich nicht dafür politisch abgestellte Personen, sondern eher Vertreter von Philosophien, die über Generationen Menschenbilder gepredigt haben, deren Anhänger inzwischen eine kritische Masse erreicht haben und somit dominant werden konnten. - Das ist bei Viren und Bakterien genauso: Knallen tut es erst, wenn eine kritische Masse überschritten ist.

Das heißt konkret: Der durchschnittliche Journalist (modern formuliert: das durchschnittliche Journalistende) meint, ein Heilmittel zu sein, selbst wenn er ein gefährliches Virus ist. Der Unterschied wird gar nicht mehr erkannt. - Insofern sehe ich im Journalismus nichts Böses im Sinne von "Ich will das Böse", sondern das Verwirrte - oder in Shakespeares Worten: "Foul is fair and fair is foul". - Man hat keinen geistigen Kompass mehr - also folgt man Narrativen, die wie Seuchen durch die Gesellschaft schwirren.
Benutzeravatar
Abischai
Beiträge: 8090
Registriert: Sa 27. Apr 2013, 14:25

Re: Weltkrieg?

Beitrag von Abischai »

Mögicherweise hast Du Recht, ich meine jedoch trotzdem, daß sich viele verantwortungslose Schmarotzer unter den Journalisten befinden, die für ein Linsengericht noch viel mehr verschachern als ihr Erstgeburtsrecht. Ich habe das mal selbst erlebt, wie da gelogen und betrogen wird, bei einem recht renomierten Sender.
Wenn jemand aus Furcht vor Repressalien oder Verlust seiner Stellung dafür 10 anderen diesen Schaden antut, habe ich kein Verständnis mehr dafür. Und Journalismus ist nun mal Multiplikation, wenn einer was sagt hat das 100-fache Wirkung, man erinnere sich an Herrn Relotius. Ich vergleiche das auch mit der Breitenwirksamkeit eines gewissen Haman im Buch Ester; ein einziger Taugenichts nimmt für sich allein in Anspruch sich beleidigt "fühlen" zu dürfen und beschließt dann eben mal schnell, die anderen alle auszurotten.
Ein Journalist, der Machtmittel in der Hand hat und diese Machtmittel gegen die falschen einsetzt ist wie jemand, der eine Waffe in die Hand bekommen hat und nun auf irgendjemanden schießt, nur um als "guter Schütze" verstanden zu werden.

Ich habe als kleiner Christenbub gelernt: <für den Herrn ist das Beste gerade gut genug>. Vielleicht ist das etwas übertrieben, aber "wer seine Arbeit nicht ernst nimmt, ist ein Bruder des Verderbers", so meinte zumindest Salomo, wenn ich mich recht erinnere.
Und wenn das für jeden kleinen Handwerker und jede Krankenschwester und jeden Juristen gilt, dann natürlich auch für jeden Journalisten.
Für Schlampigkeit im Job habe ich absolut gar kein Verständnis !
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
Hiob
Beiträge: 7497
Registriert: Di 1. Jan 2019, 00:21

Re: Weltkrieg?

Beitrag von Hiob »

Abischai hat geschrieben: Sa 5. Mär 2022, 21:14 Ein Journalist, der Machtmittel in der Hand hat und diese Machtmittel gegen die falschen einsetzt ist wie jemand, der eine Waffe in die Hand bekommen hat
Richtig - das ist auch meine Meinung. Ich halte den Journalismus im heutigen Zustand für eine dauernde Gefahr für die Demokratie.

Nein, ich würde NICHT die Pressefreiheit einschränken, wenn ich könnte. Insofern gehen Orban & Co den falschen Weg. Vielmehr müssen die Medien da selber durch - es ist IHRE Verantwortung, hier seriös zu werden. Dazu ist Druck von der Gesellschaft nötig, den es allerdings kaum gibt, weil die Gesellschaft ja wiederum teilweise ein Produkt der Medien ist. Vielleicht hilft es, wenn die Zeiten schlechter werden, weil dann die Leute die Faxen dicke haben und offensiver werden. - Und wenn nicht, ist es halt der Gang der Gesellschaft: Durch Freiheit ins Verderben.
Abischai hat geschrieben: Sa 5. Mär 2022, 21:14 Für Schlampigkeit im Job habe ich absolut gar kein Verständnis !
Das ist keine Schlampigkeit, sondern es sind Narrative, die man unkritisch glaubt - auch weil man sie selber (mit) in die Welt gesetzt hat.
Benutzeravatar
Abischai
Beiträge: 8090
Registriert: Sa 27. Apr 2013, 14:25

Re: Weltkrieg?

Beitrag von Abischai »

Hiob hat geschrieben: Sa 5. Mär 2022, 21:22 Das ist keine Schlampigkeit, sondern es sind Narrative, die man unkritisch glaubt - auch weil man sie selber (mit) in die Welt gesetzt hat.
Dann ist "Schlampigkeit" ein noch zu gutmütiger Ausdruck, also doch "Bosheit", wenn man etwas unkritisch glauben zu dürfen meint, obwohl es sein Job ist, unaufhörlich kritisch zu sein? Wenn jemand in dem Job keine Lust hat kritisch und selbstkritisch und aufmerksam und hellhörig zu sein, dann ist er fehl am Platze.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
Benutzeravatar
Magdalena61
Administrator
Beiträge: 26762
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44
Kontaktdaten:

Re: Weltkrieg?

Beitrag von Magdalena61 »

Der Vernichtungskrieg gegen die Bevölkerung ist mit nichts zu rechtfertigen.
Mit nichts.

Nicht einmal, wenn sie tatsächlich bekennende Nazis wären, hätte irgendjemand das Recht, einen Angriffskrieg zu führen, Lebensgrundlagen zu zerstören und wahllos Menschen zu töten.

Von Terroranschlägen auf russischem Gebiet durch ukrainische Staatsbürger oder im Auftrag der Regierung der Ukraine weiß ich nichts.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Benutzeravatar
Johncom
Beiträge: 5668
Registriert: Do 19. Aug 2021, 23:27

Re: Weltkrieg?

Beitrag von Johncom »

Hiob hat geschrieben: Sa 5. Mär 2022, 02:39 Ich sehe das Problem eher bei den gesellschaftlich Gestaltenden, die sich medial multiplizieren lassen - ich nenne es "Blasengesellschaft".
Die gesellschaftlich Gestaltenden, also die Mächtigen, schicken ihr Narrativ in die Medien.
Bis auf die Serbien-Geschichte ist mir nichts Negatives bekannt.
Jeder US-Krieg war ein einziger Massenmord. Schon Hiroshima und die Bomben auf deutsche Städte.
Vielleicht für sich, aber doch nicht für die Ukraine.
Erklärt haben sie: Entnazifizierung und Entmilitarisierung.
Johncom hat geschrieben: Sa 5. Mär 2022, 01:54 Du siehst weiterhin alles aus dem westlichen Presse-Framing.
Gerade ich NICHT. Wenn Du wüsstest, was ich diesbezüglich alles mache ...
Northstream 2 wäre angelaufen, wenn Russland nicht so aktiv die Donbass-Geschichte angeleiert hätte.
Die Inbetriebnahme der Pipeline wurde schon seit Monaten wegen Kleinigkeiten verzögert bzw verhindert.
Es wollte aber Ordnungsmacht in Europa sein. Hätte funktionieren können, wer weiß.
Von so einem Ziel habe ich nie gehört. Klar, aber dass die USA, die über die NATO die Ordnungsmacht stellen, nie weichen wollten. Im Gegenteil sich weiter ausbreiteten.
Richtig. - Das war eine schwarze Stunde für den Journalismus. Ähnliches läuft gerade mit dem Missbrauchs-Skandal.
Von so einem Ziel habe ich nie gehört. Klar, aber dass die USA, die über die NATO die Ordnungsmacht stellen, nie weichen wollten. Im Gegenteil sich weiter ausbreiteten.
Richtig. - Das war eine schwarze Stunde für den Journalismus. Ähnliches läuft gerade mit dem Missbrauchs-Skandal.
Ich finde, der frei recherchierende ehrliche Journalismus im Mainstream ist tot. Schon Monate nach 9/11 flogen Autoren raus, die noch ein paar Fragen hatte.
Es ging um Wandel, also um Anbindung an den Westen - was viele Ukrainer ja wollen.
Was soll das bringen, Anbindung an den Westen!? Das jetzige Staatsgebilde ist ja schon an den Westen angebunden. Und hat weiterhin die Korruption und die niedrigsten Löhne in Europa.
Kannst du dir vorstellen, dass der Westen die Ukraine anbinden will? Nein?

10 min über die amerikanischen Motive:



BEIDE dürfen dort keinen Angriffskrieg führen.
Das meine ich grundsätzlich auch.
Wer Krieg braucht, muss seinen Gegner zum Erstschlag zwingen.
Wenn die Ukrainer Granaten in den Donbass schießen, 7 Jahre lang und gezielt auf Schulbusse, dann ist die Chance hoch, dass der Russe mal sagt, es reicht.
Wir wissen nicht, wie das ausgeht. Ich habe gehört, die Ukrainer stellen ihre Geschütze in Wohngebieten auf, was ja heißt sie benutzen die Bevölkerung als Schutzschild. Die Russen erklären, dass die unbewaffnete Bevölkerung sich frei bewegen kann.
Krieg ist schlimm, es wird mit List und Lüge gearbeitet. Den deutschen Medien reicht die Lüge.
Die USA sind wirklich der Meinung, sie seien ein ganz besonderes Volk. Und sie meinen wirklich, dass IHRE Werte das Maß der Dinge seien. - Gepaart mit großer militärischer Macht wurde daraus der Weltpolizist USA.
Die Mächtigen sagen immer, ihr seid ein besonderes Volk.
Hitler hat es gemacht und die Strategen sind nicht dumm, sie verwerten alle Erfahrungen früherer Herrscher. Der normale Ami fühlt sich nichts Besonderes. Die Militär der USA soll die Machterweiterung der Finanzindustrie durchsetzen.
Auch verlorene Krieg machen Sinn, denn verschossene Munition muss ersetzt werden, Waffensysteme erprobt und verbessert.
Das ändert sich gerade. - Andererseits: Würde es Russland besser machen?
Das weiß keiner. Man kann sich in die Geschichte einlesen.
Als UdSSR hat Moskau die äußeren Republiken in die Selbstverwaltung entlassen.
Die NATO hatte erwiesenermaßen versichert, sie würde sich nach Osten nicht ausdehnen.
Der eigentliche Punkt ist: Russland ist von seiner Größe her autark, besitzt mehr Ressourcen als es braucht.
Zweitens, und das wird kaum erwähnt, Russland ist fast Schuldenfrei. Gerade deshalb ist Putin der Teufel in Person.
Also für die Finanzmächte, die ja die eigentlichen Kriegsplaner sind.
Benutzeravatar
Larson
Beiträge: 5460
Registriert: Do 30. Sep 2021, 13:49
Wohnort: CH

Re: Weltkrieg?

Beitrag von Larson »

Hiob hat geschrieben: Sa 5. Mär 2022, 18:58 Aber wichtiger Unterschied zu Russland: Die Medien tun dies bei uns freiwillig.
Da bin ich mir nicht so sicher. Wie viele werden da Mundtot gemacht, oder am nächsten Morgen gibt es eine Hausdurchsuchung. Das sind nicht einfach nur die Medien.


Weiter werden die Medien auch vom Staat mitfinanziert (bei uns in der CH).
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
Benutzeravatar
Abischai
Beiträge: 8090
Registriert: Sa 27. Apr 2013, 14:25

Re: Weltkrieg?

Beitrag von Abischai »

Bei uns werden sie vom Staat zwangsfinanziert, also die Machthaber zwingen den Staat, den Schmutz zu bezahlen. (Der Staat ist in dem Falle das Volk).
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
Gesperrt