Verstand vs "Herz"

Philosophisches zum Nachdenken
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Oleander
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Re: Verstand vs "Herz"

Beitrag von Oleander »

jsc hat geschrieben: Mo 9. Mai 2022, 07:35 Es gibt eine mehr oder minder klar erkennbare Grenze zwischen MEINUNG und TATSACHE.
Wäre wohl einen eigenen Thread wert ;) , oder hat es doch mit dem Thema Herz vs Verstand zu tun und ich verstehs nur nicht. :D
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jsc
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Re: Verstand vs "Herz"

Beitrag von jsc »

Nun es hat hat schon einiges mit dem Thema zu tun, da es in der Praxis häufig auf genau dies hinausläuft. Ich beobachte es nicht nur in den letzten 2 Jahren relativ häufig, dass man so argumentiert, dass man eigentlich die notwendige Unterscheidung zwischen MEINUNG und TATSACHE nicht macht (oder machen will) und das dann gleichsetzt mit "HERZ vs. VERSTAND". Dies passt aber nicht.

Man kann das Herz dem Verstand vorziehen, wenn man nur selbst der "Verlierer" ist. (Beispiel: Ich erlasse jemanden die Schulden, die er bei MIR hat, obwohl es irrational ist)
Man kann aber nicht argumentieren, dass ich das Herz dem Verstand vorziehe und deshalb musst es als "auch richtig" gelten, dass der Raum nicht 10² hat sondern 100m². Das ist erkennbar Unsinn.

Nobody2 hat genau damit leider ein Problem und möchte es nicht einsehen. Deswegen triggert ihn das so sehr...
Er kann halt damit nicht umgehen, dass jemand, der nicht in der Lage ist die Grundfläche eines Raumes zu bestimmen, nicht relevant ist bei der Frage der Grundfläche eines Raumes. Das findet er unfair - aber das ist leider erkennbar Unsinn.
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Anthros
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Horizont

Beitrag von Anthros »

Oleander hat geschrieben: So 8. Mai 2022, 13:12 Ich wäre zum Beispiel nicht für dafür geeignet, ein Jurastudium zu absolvieren, weil ich erkannte, dass ich mit dem für mich "trockenem "Lehrstoff, den man auswendig lernen müsste, überfordert bin.
Ich schätze, deine Furcht vor "Verstand" geht so weit, dass du wie ein Hypnotisierter gleich bekämpfst, was dir aus dieser Richtung zu kommen scheint, wenn dieses deinen Horizont zu überfordern bzw. zu übersteigen droht.
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Oleander
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Re: Verstand vs "Herz"

Beitrag von Oleander »

Nobody2 hat geschrieben: Mo 9. Mai 2022, 04:48 Immer wieder versuche ich, zu zeigen, dass mir der Mensch hinter den Buchstaben wichtig ist und die Harmonie oder das Positive im Austausch. Einfach der bewusste Vorsatz und die aufrichtige, bewusste Bemühung darum - das ist das Herz. Also zumindest mein Herz. Mein Herz will immer nur Mauern niederreißen und alle umarmen.
Achte mal auf die Worte, die ich fett markierte :)

Es steckt ein Wille dahinter, du hast eine Absicht, möchtest etwas bewirken.
Vielleicht der Wille, zu sammeln und nicht zu zerstreuen(trennen)
Deine Absicht, meine oft auch.
Du sehnst dich nach einem miteinander und nicht gegeneinander, ähnlich wie ich.
Du sehnst dich nach Harmonie,Verständnis(streckst dich danach aus, weil....)

Und dann kommt es oft anders und was löst es dann(bei dir) aus?
Wenn es anders kommt, als du hoffst, bringt es dich dann irgendwie ins wanken?
Sagst du dir vielleicht, ich resigniere(bringt nix) oder denkst du, ok ich akzeptiere es, dass andre nicht so sind wie ich, aber ich behalte meine Haltung weiter ,unabhängig davon,, wie andre handeln?
Es ist, denk ich, gar nicht so einfach :)
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Re: Vorraussetzung

Beitrag von Oleander »

Anthros hat geschrieben: Mo 9. Mai 2022, 10:46 Ich schätze, deine Furcht vor "Verstand"...
Mein Sohn kam in die Schule und dort lernte man das Rechnen, ganz simple Aufgaben wie 2+ 2= 4.
Er tat sich schwer beim erfassen, dass 2+2 vier ist.
Ich griff zu Mittel, um es ihm leichter zu machen, auf spielerische Art, bastelte usw.
Aber es brachte nix.
Er musste immer wieder abzählen.
Ich: Eine Blume und eine Blume sind zusammen 2 und hier haben wir noch eine Blume und noch eine, also wieviel haben wir insgesammt?
Er schaut mich an, ich sehe, er wirkt müde und überfordert, er lehnt den Kopf auf den Tisch.
Ich sag, komm probieren wir es nochmals.
Er: 1,2,3,4 Blumen, mehr schaffte er nicht, er war überfordert und ich lies es dann .
Eine Woche später traf ich mich mit meiner Cousine, welche Volksschuldirektorin ist und erzählte ihr davon und ich es nicht begreife, was da abgeht.
SIE erfasste sofort, warum er das nicht kann und erklärte es mir.
Ich weiß den bestimmten Ausdruck dafür leider nicht mehr, wie man sowas nennt aber so was Ähnliches ,was man bei andren Legasthenie diagnostizieren würde.
Dafür konnte er andere Dinge gut, die ich nicht so gut konnte.
Denk an Autismus und Sonstiges.
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Re: Vorraussetzung

Beitrag von jsc »

Oleander hat geschrieben: Mo 9. Mai 2022, 11:31 Ich weiß den bestimmten Ausdruck dafür leider nicht mehr, wie man sowas nennt
Dyskalkulie.
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Re: Vorraussetzung

Beitrag von Oleander »

jsc hat geschrieben: Mo 9. Mai 2022, 11:39Dyskalkulie.
Danke! :)
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Re: Verstand vs "Herz"

Beitrag von Oleander »

Nobody2 hat geschrieben: Mo 9. Mai 2022, 04:48 Das Herz sagt immer die Wahrheit, es ist aufrichtig.
Der Verstand legt darauf keinen besonderen wert.
Hm....
Ich teile mal eine meiner Erfahrungen:
Irgendetwas war an einem bestimmten Mann, dass mich "ansprach", mit der Zeit war es seine Art, zu kommunizieren, er war(für mich) witzig, klug usw. und in meinem "Inneren" schaute ich zu ihn auf(Bewunderung), weil....
Mit der Zeit verliebte ich mich in seine Art und.....
War natürlich dadurch etwas "kirre" und immer wieder kam es dazu, dass mein Herz schneller pochte(schon wenn ich nur an ihn dachte), Schmetterlinge in meinem "Bauch" und am liebsten hätte ich...die Sehnsucht wurde immer stärker nach xxx
Aber da war auch mein "Verstand", der wusste, dass...und kam immer wieder durch.
Mir wurde auch klar, dass es aus einigen Gründen keine Zukunft mit dem geben kann.
Die Vernunft(Vertand) überwiegte.
Seit dem ist eine lange Zeit vergangen, die "Gefühle" die das verliebt sein auslösen, weg.
Es ist mit ihm zwar zu keiner Partnerschaft gekommen, die Emotionen weg, aber ich "liebe" ihn.
Halt! Liebe ich ihn oder ists doch nur seine Art, sein Wesen, das ich liebe?
Könnte ich ihn lieben, wenn er nicht so wäre, wie es meinem Geschmack entspricht?
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Denken ist mehr

Beitrag von Anthros »

Oleander hat geschrieben: Mo 9. Mai 2022, 11:31 Er tat sich schwer beim erfassen, dass 2+2 vier ist.
Ich weiß, was du meinst. Die Schule züchtet im militärischen Stil den Menschen zu einer bestimmten Denkweise heran, die gerne mit "Verstand" assoziiert wird, sie setzt die Kinder durch die Notengebung auch noch unter Druck. Manche kommen mit dem psychischen Druck nur deshalb besser klar, weil sie sozusagen naturgemäß 2+2 besser verstehen können als andere. - Es fehlt der Schule nicht an ihrer Forderung nach Verstand, dafür fehlt ihr das "Herz".

Jedes Kind möchte lernen, man sehe sich nur die Kleinkinder an, wie höchst interessiert sie an der Umwelt sind. Was Schule nicht versteht, worin sie geistig behindert ist, ist die Kinder gemäß ihrer in die Wiege gelegten Begabungen schöpferisch ohne Zwang zu fördern, indem die Eigenimpulse gefördert werden.

Bezeichnungen wie "Legasthenie", "Autismus" und dergleichen, sind für ein Kind wie ein brutaler Schlag ins Gesicht. Es wird dadurch gezeichnet, es wird damit gebrandmarkt, es wird in seiner Persönlichkeit und Individualität zutiefst beleidigt. Es ist vielmehr die Schule, die krank ist.
Ein Kind muss ja schon aus reinem Selbstschutz autistisch werden, wenn es stets überfordert wird, um nicht verrückt zu werden.

Es bedarf eine Erweiterung des menschlichen Denkens, wie es Schule eingeschränkt haben will. - Denken ist sehr, sehr viel mehr.
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Re: Denken ist mehr

Beitrag von Oleander »

Anthros hat geschrieben: Mo 9. Mai 2022, 12:43 Die Schule züchtet...
Aber das ist doch nicht nur die Schule!
Der Mensch wird durch die Eltern, Erfahrungen, was er liest(und dazu denkt) , Umstände und vieles andre" konditioniert", oder nennen wir es "geformt"
Auch durch das, was er "glaubt" und worauf er "vertraut".
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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