Warum beschützt Gott Abel nicht ?

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Helmuth
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Re: Warum beschützt Gott Abel nicht ?

Beitrag von Helmuth »

Eine Differenzierung fällt mir gerade ein. Sowohl Abel als auch Hiob erhalten durch den HG das Zeugnis der Schrift, dass sie gerecht waren. Bei Hiob wurde aber im Gegensatz zu Abel sein Leben verschont, und das hatte Gott auch angeordnet:
Hiob 2,6 hat geschrieben: Und der HERR sprach zum Satan: Siehe, er ist in deiner Hand; nur verschone sein Leben.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Hiob
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Re: Warum beschützt Gott Abel nicht ?

Beitrag von Hiob »

Oleander hat geschrieben: Fr 3. Jun 2022, 22:13 Also was jetzt?
Das ist das Problem, wenn man nicht als kompliziert gelten will und deshalb einfache Antworten gibt.

Mit "Der Mensch erkennt Gott" ist gemeint, dass er das Göttliche authentisch erkennt bzw. in den Offenbarungen die Anwesenheit Gottes erkennt. Damit ist NICHT gemeint, dass mit Erkennen gemeint ist, man könne Gott in SEINEM Wesen erkennen - da kommen wir nicht ihn.

Was in dem von Dir Zitierten ebenfalls nicht thematisiert war, weil es um etwas anderes ging: Das Göttliche muss nicht unter dem Namen JHWH oder Jahwe oder sogar Jesus daherkommen, um als Göttliches erkannt zu werden. Das heißt: Wahrhaft (!!!) Gott-Suchende anderer Religionen sind auf einer Spur, die auch dem Gott im christlichen Sinne wohlgefällig ist. Wichtig ist, dass dieser Zug zum einen Wahren in sich selber erkannt wird ("jada").

Mein Punkt die ganze Zeit ist, dass eine blutleer-clevere Entscheidung für Jesus weniger ist als ein wahrhaftes Gott-Fühlen in anderen Religionen. Denn wenn es wahrhaftes Gott-Fühlen ist, läuft es immer auf den EINEN Gott hinaus.
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Helmuth
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Re: Warum beschützt Gott Abel nicht ?

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Fr 3. Jun 2022, 23:08 Damit ist NICHT gemeint, dass mit Erkennen gemeint ist, man könne Gott in SEINEM Wesen erkennen - da kommen wir nicht ihn.
Gott ist unausforschlich. Das drückt mir 3 Worten aus wozu Theologen vielfach nicht und Philosophen so gut wie nie hinkommen, auch nicht mit 10.000 noch so klug formulierten Worten. Dazu eine Wortgrundlage:
Jes 40,28 hat geschrieben:Weißt du es nicht? Oder hast du es nicht gehört? Ein ewiger Gott ist der HERR, der Schöpfer der Enden der Erde; er ermüdet nicht und ermattet nicht, unergründlich ist sein Verstand.
Röm 11,33 hat geschrieben: O Tiefe des Reichtums, sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes! Wie unerforschlich sind seine Gerichte und unergründlich seine Wege!
Aber zum Thema: Ich denke, wir wissen aus dem Grund nicht warum Gott Abel gar nicht beschützt, aber bei Hiob (dem biblischen) zumindest das Leben verschont hatte, oder warum er Stephanus bei seiner Steinigung sterben ließ, während Paulus mehrere Attacken überlebt hatte.

Letztendlich sterben wir alle, irgendwann einmal. Dem entkommt niemand. Und dann rechnet Gott mit allem ab. Es wird kein Opfer dann weiter ein Opfer bleiben und kein Täter mit seiner bösen Tat, egal welche, ungestraft davonkommen. Es sei denn wir kehren um und bitten Gott dafür jetzt und heute um Vergebung für unsere Sünde. Das musste auch ein Apostel wie Petrus oder Paulus.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Zippo
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Re: Warum beschützt Gott Abel nicht ?

Beitrag von Zippo »

Reinhold hat geschrieben: Fr 3. Jun 2022, 17:08
Magdalena61 hat geschrieben: Fr 3. Jun 2022, 16:36 Das sagt die Bibel an vielen Stellen. Niemand kann durch Werke gerecht werden.

Die Bibel sagt aber auch in Jakobus 2;14 u. 19,20, dass der Glaube ohne Werke mausetot ist: ;)
NeÜ
Ein Glaube ohne Werke ist tot
14 Was für einen Wert hat es, liebe Geschwister, wenn jemand behauptet, Glauben zu haben, aber keine Werke aufweisen kann. Kann solcher Glaube ihn etwa retten?
19 Du glaubst, dass es nur einen Gott gibt. Gut! Aber die Dämonen glauben das auch – und zittern vor Angst. 20 Du gedankenloser Mensch! Willst du nicht begreifen, dass der Glaube ohne Werke unbrauchbar ist?
:wave:

Aber die Werke, von denen Jakobus spricht, dienen zur Bestätigung des Glaubens. Aber dafür werden die Gesetze aus dem mosaischen Bund weggetan und durch das Gebot der Liebe ersetzt. Joh 13,34 Das Gebot der Liebe erfüllt das ganze Gesetz, sagt Paulus in Rö 13,9

Um vor Gott gerecht zu werden, soll an das Opfer Jesu geglaubt werden, der stellvertretend für die Menschheit Strafe gelitten hat.
Und das Tieropfer ist ein Wegweiser in diese Richtung. Es wird ja auch im Gesetz immer deutlicher, daß das Opfertier für Sünden bestraft wird, die der Mensch begangen hat. 3 Mo 16,21
Das erregt Mitleid, wenn ein schuldloses Tier für meine Sünden sterben muß.

Noch größeres Mitleid hat man mit dem Herrn Jesus, wenn man an seine Leidensgeschichte denkt.
Aber Gott wollte es so und schafft damit seine Gerechtigkeit. Aber warum macht er das so und nimmt die Werke nur als Bestätigung des Glaubens ?

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
Hiob
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Re: Warum beschützt Gott Abel nicht ?

Beitrag von Hiob »

Helmuth hat geschrieben: Sa 4. Jun 2022, 06:07 Gott ist unausforschlich.
Eben. - Aber man kann als Mensch erkennen (sei es per Verstand oder per geistlichem Gefühl), wo die Richtung hin zu Gott führt. - Alternative dazu wäre, sich blind zu entscheiden und nichts zu erkennen. So ist es bestimmt nicht gemeint, oder?
Helmuth hat geschrieben: Sa 4. Jun 2022, 06:07 Ich denke, wir wissen aus dem Grund nicht warum Gott Abel gar nicht beschützt, aber bei Hiob (dem biblischen) zumindest das Leben verschont hatte, oder warum er Stephanus bei seiner Steinigung sterben ließ, während Paulus mehrere Attacken überlebt hatte.
Weil es jeweils heilsgeschichtlich so sein soll. - SEINE Gedanken sind nicht unsere Gedanken. - Eines muss damit klar werden: "Gott schützt die Seinigen" muss nicht gemeint sein im Sinne von "Ich werde reich werden wie Hiob", sondern kann auch den irdischen Tod bedeuten.
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Ziska
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Re: Warum beschützt Gott Abel nicht ?

Beitrag von Ziska »

Zippo hat geschrieben: Sa 4. Jun 2022, 09:22 Aber Gott wollte es so und schafft damit seine Gerechtigkeit. Aber warum macht er das so und nimmt die Werke nur als Bestätigung des Glaubens ?

Gruß Thomas
Das ist nicht ein „nur“.

Der Glaube wird durch Worte und Taten für jeden sichtbar!
Der Glaube beeinflusst das ganze Leben. 24 Stunden am Tag und nicht nur einmal in der Woche.

Jesus sagte, dass man seine Nachfolger daran erkennen kann, dass sie eine außergewöhnliche Liebe untereinander haben.
Diese Liebe zeigt sich den Beobachtern durch Werke/Taten.

Wenn mir jemand beteuert, er habe einen unerschütterlichen Glauben an Gott, aber ich beobachte, wie er eine Waffe in die Hand nimmt (oder auch nur davon redet, dass er das tun würde), um seinen Glaubensbruder in einem anderen Land umzubringen, sehe ich ihn als Heuchler!
Er kann noch so viele Bibelverse auswendig daher sagen…

Werke/Taten sprechen lauter als Worte!
LG Ziska
„Einer ist euer Führer, der Christus“
(Matthäus 23:10)
Zippo
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Re: Warum beschützt Gott Abel nicht ?

Beitrag von Zippo »

Philippus hat geschrieben: Fr 3. Jun 2022, 13:24
Zippo hat geschrieben: Di 17. Mai 2022, 10:11 ?

Mit dem Zugriff auf den Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen, hat er sie dazu bewegt, ihr eigener Herr zu sein.
Und Gott läßt ihnen Freiheit.
Satan hat die Freiheit, die ersten Menschen zu verführen und schon bald ist der erste Brudermord geschehen und Gott hat es nicht verhindert.

Und so ähnlich geht es ja überall in der Welt zu, z. Bsp. in der Ukraine. Und der Mensch betet um Frieden und ärgert sich, weil Gott wieder mal einen solchen Konflikt nicht verhindert hat.

Gruß Thomas

Diese Frage lässt sich doch ganz einfach beantworten, warum sollte Gott den Mord an Abel unbedingt verhindern? Das konnte Er gar nicht.
Durch die Verführung von Eva und Adam hat Gott quasi das "Hausrecht" auf die Erde verloren und die Schlange (Satan) ist quasi der neue Untermieter.
Falls jemand hier ist, der eine Wohnung vermietet hat (ich war auch einstmal ein Vermieter) müsste er doch wissen, dass man nichr einfach so in die Wohnung des Mieters eindringen darf, der Mieter hat bestimmte unumstößliche Rechte.
Genau so ist es auch mit Satan, er hat Rechte hier auf der Erde erworben (Kriege und Morde anzuzetteln zum Beispiel) und Gott hat nicht das geringste Recht, ihn daran zu hindern.
Wenn Satan zu Eva spricht: Wenn ihr von diesem Baum eßt, werdet ihr mitnichten sterben, aber ihr werdet sein wie Gott und wissen was gut und böse ist, dann erwirbt er doch keine Rechte ? 1 Mo 3,5
Und wenn Eva und später Adam von der verbotenen Frucht essen, dann ist es doch zunächst einmal nur Gehorsam. Rö 6,16

Als der Arge, also Satan die Gedanken des Neides in Kain entdeckt, hat er ihn allzuleicht überreden können, um seinen Bruder zu töten. 1 Joh 3,12

Und wenn Satan heute jemand sieht, der Krieg will, dann wird er sich sicher zu ihm halten und diesen Gedanken weiter ausreifen lassen.
Satan lagert sich dann bei all denjenigen, die sündigen wollen oder gesündigt haben und versucht es auch weiterhin, irgendeinen Ungehorsam gegen Gott zu fördern. Anrechte an den Menschen bekommt er keine, aber er kann sie so vor Gott verklagen. Off 12,10

Ob Gott diesen Satan und seine Engel daran hindern kann, weiß ich nicht. Er hat seine
Macht von Gott erhalten und wenn es Kampf gegen ihn gibt, dann setzt Gott seine Engel gegen ihn ein. Off 12
Was wäre, wenn Gott diesen Satan so schnell gar nicht beseitigen kann ?

Gruß Thomas
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Helmuth
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Re: Warum beschützt Gott Abel nicht ?

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Sa 4. Jun 2022, 09:46 Alternative dazu wäre, sich blind zu entscheiden und nichts zu erkennen. So ist es bestimmt nicht gemeint, oder?
Ich sehe das hier nicht als Thema. Es geht um Abels Schutz, ob ja oder nein. Hier hat, wenn schon, Gott seine „Entscheidung“ getroffen. Ich weiß aber nicht, ob JHWH im Fall Abel überhaupt eine Art Entscheidung getroffen hatte. Er bespricht in dem Zusammenhang nicht seine Beweggründe, sondern geht auf die von Kain ein.
Hiob hat geschrieben: Sa 4. Jun 2022, 09:46 Weil es jeweils heilsgeschichtlich so sein soll.
Abels Tod als heilsgeschichtliche Notwendigkeit? Gib dazu bitte eine Wortgrundlage.
Hiob hat geschrieben: Sa 4. Jun 2022, 09:46 Eines muss damit klar werden: "Gott schützt die Seinigen" muss nicht gemeint sein im Sinne von "Ich werde reich werden wie Hiob", sondern kann auch den irdischen Tod bedeuten.
Dem Gedankengang kann ich nicht folgen. Hat er etwas mit Abels Schicksal zu tun?
Zuletzt geändert von Helmuth am Sa 4. Jun 2022, 10:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Warum beschützt Gott Abel nicht ?

Beitrag von Hiob »

Zippo hat geschrieben: Sa 4. Jun 2022, 09:58 Ob Gott diesen Satan und seine Engel daran hindern kann, weiß ich nicht.
Als allmächtiger Gott kann er das schon. Aber aus einem bestimmtem Grund will er es nicht.
Hiob
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Re: Warum beschützt Gott Abel nicht ?

Beitrag von Hiob »

Helmuth hat geschrieben: Sa 4. Jun 2022, 10:03 Ich sehe das hier nicht als Thema.
Das hängt zusammen.
Helmuth hat geschrieben: Sa 4. Jun 2022, 10:03 Abels Tod als heilsgeschichtliche Notwendigkeit? Gib dazu bitte eine Wortgrundlage.
Das geht so nicht. Man kann jetzt wühlen und ein Zitat finden, das passte, das man dann zerreden kann. Vielmehr muss man aus allem EIN Bild machen, das der Bibel gerecht wird. Ich bin zum Ergebnis gekommen, dass die die Bibel ein durchgehendes Gottes-Verständnis ermöglicht.
Helmuth hat geschrieben: Sa 4. Jun 2022, 10:03 Dem Gedankengang kann ich nicht folgen. Hat er etwas mit Abels Schicksal zu tun?
Ja. - Gott ist ein Gottgefälliger und wird trotzdem nicht geschützt. - Warum? Das ist die Thread-Frage, die ich durch einen großen Bogen vermitteln will (und nicht mit volatilen Einzelzitaten)
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