Larson hat geschrieben: ↑Sa 25. Jun 2022, 18:56
(PS. wie auch immer das Wort "inspiriert" verstanden werden will....)
Das ist der springenden Punkt. DIe Klammer hättest du eigentlich weggelassen können. Es beginnt damit, dass 2 Tim 3:16 fast in jeder Deutsch-Übersetzung m.E. nicht korrekt übersetzt wurde. Es sind auf den ersten Blick Nuancen, aber mit gewalten Folgen.
Die erste ist, dass es nicht "inspiriert " heißt, was eine Form der Eingebung ist, sondern "gottgehaucht" (griech. theopneustos), was eine Ausgabe (aus Gottes Mund) ist. Was dies anbelangt gebe ich dir Recht, nur sind meine Schlussfolgerungen anders.
Weiteres darf man 2 Tim 3:16 nicht für sich alleine lesen, denn damit erfolgt noch gar keine Aussage (es fehlt schlicht das Prädikat). Erst zusammen mit Vers 17 ergibt sich die Aussage vollständig und man muss ein dem Sinn entsprechendes Verb ergänzen, das im griech. Grundtext fehlt. Ich habe versucht es möglichst text- und aussagetreu wie folgt zu übersetzen:
2 Tim 3:16.17 Helmuth-ÜS hat geschrieben:
Alle gottgehauchte und nützliche Schrift zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung (und) zur Erziehung in der Gerechtigkeit,
ist (uns gegeben) bzw. dient dazu,
damit (bzw. auf dass) der Mensch Gottes vollständig zu jedem guten Werk ausgerüstet werde.
Anmerkung:
Rot der Text, der sich im griechischen Grundtext Wort für Wort vorfindet. Das andere ist die erforderiche sprachliche Ergänzung, damit es auf Deutsch auch eine verstänliche Aussage ergibt, wie das jede ÜS zu tun hat.
Es hat sich herausgestellt, dass der Vers 16, also der Teil, der noch gar keine Aussage ergibt, zum Schlüsselvers gemacht wurde für das Textverständnis der gesamten Schrift, AT und NT. Aber es hat sich nach meiner Beobachtung auch gezeigt, dass es zu einer Krücke der Theologie geworden ist, auf die sich etliche abstützen, wie Pastor Peitl hier bereits mehrmals Zeugnis ablegt.
Ein für mich wesentlcher Grund, warum sich das Evangelium nicht mit der Kraft verbreiten kann, wie Gott das will, bildet der, dass sich ein Großteil auf diese Krücke abstützt. Das wäre noch nicht so schlimm, aber ein Teil deren Vertreter versucht die darauf aufbauenden theologischen Auffassungen mit indoktrinären Methoden zu verteidigen.
Dann jedenfalls zieht sich der HG zurück, da nicht mehr die Liebe Gottes am Werk ist. Insofern bitte beachten: Dafür kann weder Jesus noch Paulus etwas. Sie haben das nicht verursacht, sondern christliche Theologen. Paulus wusste schon, was er schreibt.
Aber man darf auch nie das Kinde mir dem Bade ausschütten. Wer das Zeugnis Jesus in sich trägt, den benutzt Gott schon, auch wenn er mit der "Alle Schrift" Krücke sein Leben lang humpelt, so verwirft ihn JHWH deswegen nicht. Es bildet also keinen Grund für eine Diskriminierung.
Man bewahre seinen Blick immer auf Jesus, dem Sohn Gottes, den uns Gott, der Vater in die Welt gesandt hatte, damit jeder, der an ihn glaubt, gerettet wird. Das ist der Kern des Evangeliums und das zeigt auch seine Kraft.