Welche Vorstellung von „handelnder“ Nächstenliebe hast du denn? Für mich gehören Spiritualität und Alltag, Kontemplation und Aktion zusammen. Liebe ist da nicht eine bloße, beliebige Emotion, die man poetisch „verschönigt“, sondern eine Erfahrung die alles beinhaltet. Eine Erfahrung der Wirklichkeit. Teilhard de Chardin sprach von der Amorisation, der Liebewerdung von allem. Ich gehe davon aus, dass das Ramana genauso gesehen hat, auch wenn er zeitlebens eher ein „Weiser vom Berge“ geblieben ist.Salome23 hat geschrieben:Ich spreche auch nicht von einer Emotion Namens Liebe, die man durch (poetische) Worte bekundet-ich sprach die aktive, handelnde Nächstenliebe an...
Wir haben nicht alle die gleiche Berufung. Jeder geht einen eigenen spirituellen Weg. Bei Maharshi war dieser Weg der eines Eremiten und Bettelmönchs. Die vielen „handelnden“ Menschen handeln nicht unbedingt richtig. Da macht es Sinn, wenn sich mancher mehr nach innen wendet. Ich habe nichts gegen „Elfenbeintürme“, weil man dort zu Erkenntnissen kommen kann, die man im alltäglichen Getriebe nicht machen würde. Der Dichter Peter Handke schrieb mal sehr selbstbewusst „Ich bin ein Bewohner des Elfenbeinturms“. Heute leben wir in einer sehr materialistischen Zeit, in der viele Menschen hauptsächlich im ständigen Handeln leben, teilweise völlig entfremdet von ihren spirituellen Wurzeln. Geistig verödet. Im ständigen Stress. Reduziert auf das "Humankapital". Da tut es gut, wenn auch mal jemand die Welt von der anderen Seite her betrachtet. Von innen.Stell dir mal vor, jeder Mensch würde sich zurückziehn in irgend ein Gebiet in den Bergen und würde die meiste Zeit damit verbringen, auf meditative Weise sein selbst(sein Ich) zu finden, in einen Zustand der Verzückung geraten (Extase)und-
ab und wann Suchende zu " (be)lehren"....
Ja, habe ich – und ich bin natürlich der selbe Mensch, wie zuvor. Nur in manchem klarer und bewusster. „Erwachtsein“ ist kein Besitzgegenstand, sondern etwas was in jedem Moment neu geschieht. Etwas was man immer wieder loslassen und neu geschehen lassen muss. Denn wirklich präsent ist man nur, wenn man jede Vorstellung und jedes Konzept loslässt. Auch wenn es irgendwelche schöne Erinnerungen an Momente besonderer Intensität, Klarheit und Tiefe sind.Und du hast die Erfahrung schon gemacht? Bist du jetzt etwas anderes als zuvor?