Antitrinitarier und Jesus

Themen des alten Testaments
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Larson
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Re: Antitrinitarier und Jesus

Beitrag von Larson »

Oleander hat geschrieben: Di 6. Sep 2022, 00:41
Larson hat geschrieben: Di 6. Sep 2022, 00:31 Gesegnet bist du Herr, unser Gott, König der Ewigkeit....
Das versteh ich ned....
Durch wem ist er denn gesegnet?
Oder hast dich vertan?
Ich habe mich nicht vertan.
בָּר֥וּךְ baruch: segnen, preisen, loben, also von jemandes Gutes sagen (und auch tun, wobei auch das sagen ein Tun wäre).
Kaum wird eine Lüge entlarvt, hat sie schon mehrere Kinder geboren, weil sie sehr fruchtbar ist.
Da hat es die Wahrheit schwerer. Es gibt sie nur einmal. Wie soll sie sich vermehren?
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Oleander
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Re: Antitrinitarier und Jesus

Beitrag von Oleander »

Larson hat geschrieben: Di 6. Sep 2022, 00:50 Ich habe mich nicht vertan.
ah, ok danke, also gepriesen.
Das versteh ich jetzt-Danksagung und so...
Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben ...
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Helmuth
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Re: Antitrinitarier und Jesus

Beitrag von Helmuth »

Rilke hat geschrieben: Mo 5. Sep 2022, 20:57 Wenn ich sage, dass Jesus göttlich ist, ja dann nur in dem Sinne, dass er selbst Gott ist.
... dann ja nur in dem Sinne ... also eine Leseart, welche nur diese eine Schlussfolgerung erlaubt? Warum sind wir Menschen nach Paulus allgemein ein göttliches Geschlecht? Nach deiner Denkweise hieße das konsequent, wir sind alle Götter. Zu welcher Denkweise wurde er erzogen?

Wenn wir das in seiner hebräisch anerzogenen Denkweise betrachten, dann stimmt das sogar, wie Jesus auch in hebräischer geformter Denkweise denkt, wenn er sagt:
Joh 10,34 hat geschrieben: Jesus antwortete ihnen: Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben: „Ich habe gesagt: Ihr seid Götter“?
Man beachte, dass wir hier einen griechischen Grundtext vorliegen habe. Ich gehe davon aus, dass Jesus den Juden dies nicht auf auf Griechisch, sondern auf Hebräisch zitiert hatte und er daher den Ausdruck "Elohim" gebrauchte. Ich interpretiere mit dem Begriff Elohim auch "göttlich", womit ich deine Frage dahingehend beantworten möchte.

Doch Jesus gibt uns dazu auch seine seine eigene Erläuterung, wie er das nun interpretert, sodass es gar keiner weiteren theologischen Auslegung bedarf, denn diese ist es damit schon:
Joh 10,35-36 hat geschrieben: Wenn er diejenigen Götter nannte, an die das Wort Gottes erging, und die Schrift kann nicht aufgelöst werden, sagt ihr von dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst, weil ich sagte: Ich bin Gottes Sohn?
Würde er nun deiner Denkweise entsprechend seinen Schluss ziehen, hätte er er zuletzt sagen müssen: "Ich bin Gott." Aber das sagte er nicht, sondern: "Ich bin Gottes Sohn."

Du wurdest also vermutlich schon von Kindheit an erzogen so zu denken. Die Schule des Denkens wird auch geformt, und heute darf das nur mehr noch bei mir der HG und nicht der Mensch. Der Mensch liefert mir Inputs, wie du eben, und ich bin Gott dafür dankbar, aber Lehrer sei nur der HG.

Aber was sagt die Schrift über unsere Denkweisen:
Jes 55,8 hat geschrieben: Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR.
Was die Wege betrifft habe ich diese Erfahrung gemacht: Was immer man theologisch denkt, es muss sich der Glaube in der Kraft des Geistes erweisen. Ansonsten rechne ich es nicht dem Glauben hinzu, sondern lediglich der Denkweise. Diese Gedanken sind dann nicht Gottes Gedanken. Sie sind menschlich, nennen sich Dogmen und werden paradigmatisch als sog. Denkmuster im Geist angelegt.

Sie stören nicht weiter, darum habe ich vom gemeinsamen Nenner gesprochen, warum man sich nicht auf das gemeinsame Bekenntnis einigt, dass Jesus Gottes Sohn ist, da dies uns die Schrift mehr als eindeutig belegt. Es stört dabei aber bösartiges und sektiererisches Verhalten andere auszugrenzen, falls andere Gläubige nicht dem gleichen Denkschema unterliegen wie dem eigenen.

Mir reicht daher das gemeinsame Bekenntnis zum Sohn Gottes. Alles darüber hinaus sind Zusätze. So ist vieles in der Theologie nur eine philosophische Betrachtung menschlicher Art, aber nicht, das die Kraft Gottes erhält.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Travis
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Re: Antitrinitarier und Jesus

Beitrag von Travis »

Rilke hat geschrieben: Mo 5. Sep 2022, 20:57 Das liegt daran, dass Jesus für mich nicht nur "Mann" ist. Er ist eben göttlich. Er ist Gott.
Genau so wie er in der Bibel beschrieben wird. Nicht nur im NT. Auch der im AT angekündigte Messias ist dort als wesentlich mehr beschrieben. Ein Gott-Mensch.
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הִגִּ֥יד‮‬ לְךָ֛ אָדָ֖ם מַה־טֹּ֑וב וּמָֽה־יְהוָ֞ה דֹּורֵ֣שׁ מִמְּךָ֗ כִּ֣י אִם־עֲשֹׂ֤ות מִשְׁפָּט֙ וְאַ֣הֲבַת חֶ֔סֶד וְהַצְנֵ֥עַ לֶ֖כֶת עִם־אֱלֹהֶֽיךָ׃
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Corona
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Re: Antitrinitarier und Jesus

Beitrag von Corona »

Travis hat geschrieben: Di 6. Sep 2022, 06:31
Rilke hat geschrieben: Mo 5. Sep 2022, 20:57 Das liegt daran, dass Jesus für mich nicht nur "Mann" ist. Er ist eben göttlich. Er ist Gott.
Genau so wie er in der Bibel beschrieben wird. Nicht nur im NT. Auch der im AT angekündigte Messias ist dort als wesentlich mehr beschrieben. Ein Gott-Mensch.
Wo denn?

Hes 46
16 So spricht Gott, der Herr: Wenn der Fürst einem seiner Söhne ein Geschenk gibt, so ist es dessen Erbteil; es soll seinen Söhnen verbleiben als ihr erblicher Besitz. 17 Wenn er aber einem seiner Knechte etwas von seinem Erbbesitz schenkt, so soll es diesem bis zum Jahr der Freilassung gehören und dann wieder an den Fürsten zurückfallen. Es ist ja sein Besitztum. Seinen Söhnen soll es verbleiben
Hier zum Beispiel, sieht es nicht danach aus.
Jer 23
Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Sproß erwecken; In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen;
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Rilke
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Re: Antitrinitarier und Jesus

Beitrag von Rilke »

Helmuth hat geschrieben: Di 6. Sep 2022, 04:45 ... dann ja nur in dem Sinne ... also eine Leseart, welche nur diese eine Schlussfolgerung erlaubt? Warum sind wir Menschen nach Paulus allgemein ein göttliches Geschlecht?
Erlaubt es deine Leseart Jesus als Sohn Gottes Gott selbst zu sein?
Helmuth hat geschrieben: Di 6. Sep 2022, 04:45 Du wurdest also vermutlich schon von Kindheit an erzogen so zu denken. Die Schule des Denkens wird auch geformt, und heute darf das nur mehr noch bei mir der HG und nicht der Mensch. Der Mensch liefert mir Inputs, wie du eben, und ich bin Gott dafür dankbar, aber Lehrer sei nur der HG.
Du bist dir aber schon darüber bewusst, dass du die absolute Minderheit der Christenheit darstellst?
Zu sagen, dass gut 95% der Christen nicht vom Heiligen Geist geformt wurden ist gewissermaßen ein Hohes Ross, das du reitest.
Ich stimme dir zu, wenn du sagst dass der HG die Kirche leitet wie es Jesus versprochen hat. Wenn man dann aber zusammen mit den ZJ als einzige nennenswerte Gruppe gegen +90% der Christenheit steht und sagt, dass man selbst vom HG in die Wahrheit geleitet wurde...
In der Juristensprache sagen wir "Mindermeinung" dazu. Aber Christus und Paulus lehrte uns Einheit...
Was immer ein endliches Wesen begreift, ist endlich.
- Hl. Thomas v. Aquin
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Re: Antitrinitarier und Jesus

Beitrag von Spice »

Rilke hat geschrieben: Di 6. Sep 2022, 10:21
Helmuth hat geschrieben: Di 6. Sep 2022, 04:45 Du wurdest also vermutlich schon von Kindheit an erzogen so zu denken. Die Schule des Denkens wird auch geformt, und heute darf das nur mehr noch bei mir der HG und nicht der Mensch. Der Mensch liefert mir Inputs, wie du eben, und ich bin Gott dafür dankbar, aber Lehrer sei nur der HG.
Du bist dir aber schon darüber bewusst, dass du die absolute Minderheit der Christenheit darstellst?
Zu sagen, dass gut 95% der Christen nicht vom Heiligen Geist geformt wurden ist gewissermaßen ein Hohes Ross, das du reitest.
Ich stimme dir zu, wenn du sagst dass der HG die Kirche leitet wie es Jesus versprochen hat. Wenn man dann aber zusammen mit den ZJ als einzige nennenswerte Gruppe gegen +90% der Christenheit steht und sagt, dass man selbst vom HG in die Wahrheit geleitet wurde...
In der Juristensprache sagen wir "Mindermeinung" dazu. Aber Christus und Paulus lehrte uns Einheit...
Helmut meint, dass der Hl. Geist eine geheimnisvoll wirkende Kraft sei, den deshalb nicht jeder haben könne. Aber der Hl. Geist ist "nichts weiter" als der Geist der Heilung und der Wahrheit. Es ist der Geist, der in der Auferstehung, also in der Überwindung des Todes, das Heil lehrt. Der Hl. Geist ist also ein "Ideengeber" - und da viele ihr Denken auf den Buchstaben der Bibel reduzieren, hat natürlich der Hl. Geist kaum Raum etwas zu lehren.
Anthros
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Re: Antitrinitarier und Jesus

Beitrag von Anthros »

Corona hat geschrieben: Mo 5. Sep 2022, 12:10
Anthros hat geschrieben: Mo 5. Sep 2022, 12:02
Corona hat geschrieben: So 4. Sep 2022, 23:26
Anthros hat geschrieben: So 4. Sep 2022, 23:20 Christus ist ein Aspekt Gottes
Christus ist ja einfach ein Gesalbter. Also ein König, Priester, Prophet, Gegenstände.
Was soll das jetzt sagen? Jedenfalls schließt das eine das andere ja nicht unbedingt aus.
Ist ein Dienstgerät im Tempel das gesalbt wurde ein Aspekt Gottes?
Jes 45.1 So spricht der Herr zu Kyrus, seinem Gesalbten (Christus)
Auch ein Aspekt Gottes?
Eine physische Salbung ist genauso wirkungslos wie eine Taufe im heutigen Sinne. Man muss sich schon vom Physischen trennen können.
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Rilke
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Re: Antitrinitarier und Jesus

Beitrag von Rilke »

Oleander hat geschrieben: Mo 5. Sep 2022, 22:36 Zu wem betest du?
Zu wem ich bete? Zum Vater, zum Sohn, zum Heiligen Geist. Ich bitte meine Freunde, Familie und Glaubensbrüder-, und schwestern und Glieder der Kirche als Leib Christi für mich zu beten. (Auch dies ist eine Form des "Gebets", streng linguistisch betrachtet)

Aber wenn du fragst wen ich anbete: den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist - meinen Gott einzig und alleine.

Und du?
Was immer ein endliches Wesen begreift, ist endlich.
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Anthros
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Re: Antitrinitarier und Jesus

Beitrag von Anthros »

Larson hat geschrieben: Mo 5. Sep 2022, 19:08
Anthros hat geschrieben: Mo 5. Sep 2022, 12:06 Gott hat drei Aspekte: Heiliger Geist, Christus und Vater.
Nun, das mag deine Meinung sein, aber den „Christus-Aspekt“ also den „Gesalbten“ kann ich schwerlich als einen Aspekt Gottes betrachten.
Es steht keine Begründung dabei.

Ich weiss um diesen vergeistlichten (philosophischen) Christus, welcher aber schlussendlich ja nichts mehr mit den Überlieferungen zu tu hat, du eigentlich auch ohne „Bibel“ auskommen würde.
Es wäre bei den allermeisten besser, die Bibel zuzuschlagen, denn es kommt nur verdrehtester Blödsinn dabei heraus.
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