Angst steht manchmal auch synonym für Sorge bzw. wird damit verwechselt. Jesus mahnt uns, darauf zu achten, nicht ängstlich besorgt zu sein. Die auf konkrete Situation bezogene Angst ist gut, aber die auf die Zukunft gerichtete Sorge ist typisch menschlich und in den meisten Fällen irrational.
Phänomen Eugen Drewermann
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Re: Phänomen Eugen Drewermann
Offenbarung 1,3 Glückselig, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und bewahren, was in ihr geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe!
Re: Phänomen Eugen Drewermann
Ja, das versteh ich schon.ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Fr 16. Sep 2022, 13:46 Jesus mahnt uns, darauf zu achten, nicht ängstlich besorgt zu sein.
Nur bringt mir das nix, wenn im realen Leben ein Löwe auf mich zurennt..oder jemand mich um die Ecke bringen wiill...
Klar, in der Stadt passiert sowas nicht, aber denk mal an Crocodile Dundee

Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben ...
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Re: Phänomen Eugen Drewermann
Bezieh dich doch mal auf die Beispiele Jesu. Da geht es um vergleichsweise Banales aus unserer Sicht, aber etwas, dass theoretisch nicht weniger eine Gefahr ist, als für andere ernsthaft betroffene Menschen. Wie leicht lässt sich in unserer Situation diese Bedrohung verharmlosen ? Aber falls wir dennoch mal Pech haben, wie schnell würden wir alle moralischen Vorsätze und alles Gefasel von Jesus über Bord werfen ?
Offenbarung 1,3 Glückselig, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und bewahren, was in ihr geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe!
Re: Phänomen Eugen Drewermann
Ich weiß es...und trotzdem beherrscht der Körper mich zeitweiseProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Fr 16. Sep 2022, 14:06 Da geht es um vergleichsweise Banales aus unserer Sicht..
Der Verstand sagt: Bleib ruhig, aber der Körper spricht ne andere Sprache..kennst du das nicht?
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Re: Phänomen Eugen Drewermann
Ich weiß, was du meinst. Ich würd das aber nicht unbedingt als Verstand bezeichnen, sondern als moralischen Überbau oder eine Art Über-Ich. Der rationale Verstand ist es ja vielleicht gerade, der einen mit körperlichen Signalen warnt. Der moralische Überbau ist es, der uns hindert, diese Signale ernst zu nehmen. Und manchmal kann man aus bloßer Angst vor Nahrungsmangel schon übermäßig Hunger bekommen. Der Hunger ist dann vielleicht real und zeigt etwas an, aber noch nicht unbedingt einen Nährstoffmangel des Körpers oder Mangel an Zugang zu Nahrungsmitteln. Sondern, dass etwas anderes in der gegenwärtigen Lage nicht in Ordnung ist.
Ich halte den Hunger als Hinweis auf Nahrungsmangel für eine Fehlinterpretation, denn der Hunger ist gestillt, wenn der Bauch voll ist. Ob der nun mit reichlich Vitaminen oder einer reinen Kohlehydratmasse gefüllt ist, ist erst mal egal für das Hungergefühl. Es gibt fettleibige Menchen, die dennoch unterernährt sind.
Offenbarung 1,3 Glückselig, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und bewahren, was in ihr geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe!
Re: Phänomen Eugen Drewermann
Wenn ich nochmal so darüber nachdenke: Drewermann spricht zwar von Angst - aber bei seinen Ausführungen spielt die eigentliche Emotion Angst keine Rolle.
Denn es reicht doch bereits die Überzeugung, dass eine Gefahr von einer anderen Nation ausgeht. Und dass man daher Vorbereitungen für einen Angriff trifft.
Das könnte ganz emotionslos ablaufen wie bei Mr. Spock - führt einen aber genauso in eine Rüstungsspirale (nach Drewermanns Schlussfolgerungen).
Das Problem ist: wie kann Drewermanns belegen oder wenigstens plausibilisieren, dass so eine Überzeugung kategorisch falsch ist?
Aber wo ist sie denn nun, die Antwort?
Nur weil man etwas sarkastisch paraphrasiert, hat man es doch nicht widerlegt.
D. h wieder einmal wird genau der entscheidende Punkt ignoriert.
Denn es reicht doch bereits die Überzeugung, dass eine Gefahr von einer anderen Nation ausgeht. Und dass man daher Vorbereitungen für einen Angriff trifft.
Das könnte ganz emotionslos ablaufen wie bei Mr. Spock - führt einen aber genauso in eine Rüstungsspirale (nach Drewermanns Schlussfolgerungen).
Das Problem ist: wie kann Drewermanns belegen oder wenigstens plausibilisieren, dass so eine Überzeugung kategorisch falsch ist?
Schöne Rhetorik, die geht runter wie Öl.Eugen Drewermann hat geschrieben:Natürlich werden wir zu hören bekommen, dass das ein phantastisches Programm ist, dem man nicht folgen darf. Denn dann sind wir wehrlos. Dann müssen wir Angst haben. Und eben deshalb – aus Angst – haben wir das Militär. Die gesamte menschliche Geschichte im Verlaufe der letzten sechs- oder zehntausend Jahre können Sie auf diesen Parameter auftragen. Die organisierten Verbände bis hin zu Staatengebilden und Bündnissen haben Angst vor einem potentiellen Angreifer.
Und wie antworten unsere Staaten darauf?
Nicht indem sie Angst überwinden. Ganz im Gegenteil! Indem wir, die wir Angst haben, mehr Angst machen müssen jedem potenziellen Angreifer. Mit anderen Worten: Wir haben zwar schon abscheuliche mörderische Waffen, aber vielleicht hat ja der Russe oder der Chinese, irgendjemand, schlimmere Waffen. Das wissen wir nicht. Aber weil es sein könnte, müssen wir ganz bestimmt die Waffen erfinden, die noch schlimmer sind, als die des Gegners jemals werden. Das Programm ist, Angst zu beruhigen durch Angstverbreitung. Und das Mittel dazu: Immer abscheulichere Mordinstrumente zu systematisieren und zu installieren, eine Spirale ohne Ende.
Aber wo ist sie denn nun, die Antwort?
Nur weil man etwas sarkastisch paraphrasiert, hat man es doch nicht widerlegt.
D. h wieder einmal wird genau der entscheidende Punkt ignoriert.
Re: Phänomen Eugen Drewermann
Lukas 22,44
https://www.bibleserver.com/ELB/Lukas22%2C4441 Und er (Jesus) zog sich ungefähr einen Steinwurf weit von ihnen zurück und kniete nieder, betete
42 und sprach: Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir weg – doch nicht mein Wille, sondern der deine geschehe! 43
Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel, der ihn stärkte.
44 Und als er in Angst war, betete er heftiger. Es wurde aber sein Schweiß wie große Blutstropfen, die auf die Erde herabfielen.
Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben ...
Re: Phänomen Eugen Drewermann
Ich gehe immer mit der Frage: wem nützt es!Claymore hat geschrieben: ↑Fr 16. Sep 2022, 19:50 Wenn ich nochmal so darüber nachdenke: Drewermann spricht zwar von Angst - aber bei seinen Ausführungen spielt die eigentliche Emotion Angst keine Rolle.
Denn es reicht doch bereits die Überzeugung, dass eine Gefahr von einer anderen Nation ausgeht. Und dass man daher Vorbereitungen für einen Angriff trifft.
Wer verdient an der Aufrüstung und vor allem, wer verdient am realen Krieg. Wer profitiert vom Wiederaufbau des besiegten Landes, welche Konzerne bekommen seine Ressourcen.
Vielleicht Investmentgesellschaften wie Black Rock? Milliardäre, die dort angelegt haben?
Die Banken, die den Regierungen Kredit geben?
Kein normaler Mensch, kein Russe und kein Amerikaner will andere Länder bedrohen. Es muss ihnen eine Überzeugung eingetrichtert werden, da draußen gibt es eine Gefahr. Den Menschen wird Angst gemacht.
Eugen Drewermann hat geschrieben:Natürlich werden wir zu hören bekommen, dass das ein phantastisches Programm ist, dem man nicht folgen darf. Denn dann sind wir wehrlos. Dann müssen wir Angst haben. Und eben deshalb – aus Angst – haben wir das Militär. Die gesamte menschliche Geschichte im Verlaufe der letzten sechs- oder zehntausend Jahre können Sie auf diesen Parameter auftragen. Die organisierten Verbände bis hin zu Staatengebilden und Bündnissen haben Angst vor einem potentiellen Angreifer.
Und wie antworten unsere Staaten darauf?
Nicht indem sie Angst überwinden. Ganz im Gegenteil! Indem wir, die wir Angst haben, mehr Angst machen müssen jedem potenziellen Angreifer. Mit anderen Worten: Wir haben zwar schon abscheuliche mörderische Waffen, aber vielleicht hat ja der Russe oder der Chinese, irgendjemand, schlimmere Waffen. Das wissen wir nicht. Aber weil es sein könnte, müssen wir ganz bestimmt die Waffen erfinden, die noch schlimmer sind, als die des Gegners jemals werden. Das Programm ist, Angst zu beruhigen durch Angstverbreitung. Und das Mittel dazu: Immer abscheulichere Mordinstrumente zu systematisieren und zu installieren, eine Spirale ohne Ende.
War da eine Frage? Jeder weiß doch, zumindest die Zuhörer Drewermanns, dass uns keine Nationen bedrohen.Schöne Rhetorik, die geht runter wie Öl.
Aber wo ist sie denn nun, die Antwort?
Jeder weiß, dass Krieg nur über Propaganda funktioniert. Mit clever geplanten False Flag Angriffen inszeniert werden: Sender Gleiwitz, Bucht von Tonkin, erlogene Chemiewaffen eines Diktators, angebliche Bürgeraufstände gegen einen anderen Diktator .. oder jahrelange Angriffe gegen Zivilbevölkerung, siehe Ost-Ukraine.
Drewermann klagt an, was manche nervt. Aber er zeigt auch auf, das Friedenswillige Politiker immer wieder Spannungen abgebaut haben. Frieden ist also jederzeit möglich.
Welcher war das noch mal?D. h wieder einmal wird genau der entscheidende Punkt ignoriert.