Opa Klaus hat geschrieben: ↑Mo 19. Sep 2022, 16:03
Ich schrieb, da (haben alle Nachkommen) nichts Besseres gelernt - bis heute!
DARAUS lernen wir die Wurzel aller Übel kennen!
Von erneuertem "Blutopfer schrieb und meinte ich nichts.
Ah okay ... jetzt habe ich mir deinen Text nochmal durchgelesen. Ist manchmal ein bisschen schwierig deine Texte zuzuordnen.
Wenn ich dich jetzt richtig verstehe, hast du einfach nur gemeint, wenn die beiden ihre Opfer getauscht hätten, dann hätten sie schon gemerkt, dass es mit dem "annehmen von Gott" nicht so ist, wie interpretiert.
Das könnte so sein, wenn man auf solche Idee gekommen wäre. Aber ich halte das auch für keine realistische Lösung.
Denn die Interpretation betraf im Grunde nur den Kain. Und der wollte darüber sicher nicht reden. Sein Herz war erfüllt von Ärger/Neid ...jedenfalls zerstörende Gefühle. Ein "Opfertausch" hätte ja ein Gespräch erfordert zwischen den Brüdern. Und da die beiden eine sehr unterschiedliche "Wellenlänge" hatten, wäre es wahrscheinlich nicht dazu gekommen.
Und darin sehe ich eigentlich auch die Probleme der Menschheit heute:
Jeder hat so sein eigenes Leben mit ganz eigenen Erfahrungen. Das betrifft auch (und vor allem) engste Familienmitglieder.
Je näher man sich einander empfindet, desto mehr sind die meisten davon überzeugt, ähnlich zu denken und zu ticken. Und wenn sich da irgendwo etwas einschleicht, was diese Meinung widerlegt, dann hat man oft Mühe, überhaupt festzustellen, wo der Knoten liegt.
Vielleicht gibt es da etliche Menschen, die alles gut miteinander ausdiskutieren können und den Knoten finden. Dann auch noch die Fähigkeit haben, sich selbst ein stückweit zurück zu nehmen und Kompromisse zu schließen. Aber so weit ich es erkennen kann, gibt es da mehr Zwiespältigkeit untereinander, als Einigkeit
In Glaubenserfahrungen ist das nochmal etwas komplizierter. Denn, wie du ja auch sagst: man kann Gott nicht (mit den Augen) sehen. Keiner kann das. Und deshalb sind die Erfahrungen, die ein Gläubiger macht, für jeden selbst so existenziell, dass man zuerst mal versucht, sich mitzuteilen und Unterstützung zu finden. Wenn der Andere aber so ganz andere Erfahrungen macht, als man selbst, dann kann es zu Meinungsverschiedenheiten kommen. Manch einer fühlt sich dann in seiner eigenen Erfahrung angegriffen, wenn ein Nahestehender das anzweifelt. Und so kommen dann die schlechten Gedanken auf, die das Herz verdunkeln und wiederum Angriffe hervorrufen.
Bei Kain hat es zum Mord geführt .... aber "Mord" beginnt im Herzen. Dann, wenn so etwas wie Hass entsteht, weil man sich angegriffen fühlt oder benachteiligt zu jemandem, dem es scheinbar alles leichter fällt oder der mehr beachtet wird .... und man zum Gegenangriff zugeht .... obwohl es eigentlich keinen Gegner gibt, als nur die eigene Interpretation.
Glauben (an Gott) funktioniert nicht, indem man "über" den Glauben redet, sondern indem man Glauben LEBT.
Sichtbar werden die Spuren indem sie hinführen zu Gott. Denn Gott findet man nur bei Gott selbst.