Larson hat geschrieben: ↑So 25. Sep 2022, 16:05
Eben, also ist er etwas „höheres“. Ja, ich weiss, dass du da anders denkst, aber das ist nicht das allgemeine christliche Bild über Jesus. Und damit komme ich ja auch ganz gut zurecht.
Dieses sogeannte allgemeine Bild über Jesus projizierst du aber ebenfalls auf Paulus.
Larson hat geschrieben: ↑So 25. Sep 2022, 16:05
Nach Strong:
Strongs Nummer 5293 (ὑποτάσσω - unterordnen), zu gehorchen, aus anordnen und „unter“
Für "zu gehorchen" muss man aber schon sehr großzügig übersetzen. Wo genau hast du das her ? Kann das auch gar nicht so bestätigen.
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https://biblehub.com/greek/5293.htm
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https://www.bibelkommentare.de/strongs/elb_bk/G5293
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http://www.zeno.org/Pape-1880/A/%E1%BD% ... F%83%CF%89
Dann ist mir weiterhin aufgefallen, dass die Angaben bei
https://www.gntreader.com in 1. Korinther 14,34 und Römer 13,1 die Formen von upotasso als passiv angeben. Das ist aber falsch, es ist ein Medium und somit reflexiv gemeint. Entweder war man hier unachtsam, oder man verfolgt damit eine bestimmte Agenda oder ist einer solchen zum Opfer gefallen.
Larson hat geschrieben: ↑So 25. Sep 2022, 16:05
Also im Kontext irgendwie schon, da er ja diese Obrigkeit als von Gott eingesetzt bezeichnet, und man sich den Anordnungen Gottes ohne Widerspruch“ einfügen, unterordnen soll (Vers 2).
Ich hab bewusst den Ausdruck Obrigkeit nicht benutzt, weil damit ein Vorverständnis rein getragen wird, was gar nicht beabsichtigt ist. Die Unterordnung erfolgt durch Gutes tun. Wer auf Befehl eines Vorgesetzten Menschen schädigt, der tut damit nichts Gutes und ist auch nicht von der Verantwortung entlastet. Viele wollen Paulus so verstanden wissen. Sowohl die vorgeben in seinem Sinne zu handeln, als auch seine Gegner, damit sie etwas gegen ihn in der Hand haben.
Larson hat geschrieben: ↑So 25. Sep 2022, 16:05
Was man dann immer auch „im Geiste der Worte Jesu“ hineinlegen will. Machte Jesus irgendwo eine „Rangordnung“ Mann-Frau?
Jesus selber macht das nicht. Ich erinner da an die Stelle mit der Fußwaschung und dem Rangstreit der Jünger, wo Jesus klar macht, was König und Herr überhaupt bedeutet. Sie sind als höchste Diener zu verstehen, nicht als zu Bedienende.
Larson hat geschrieben: ↑So 25. Sep 2022, 16:05
Einer Obrigkeit geht es weniger darum, dass die „Untermenschen“, sprich das Volk, dass die Schwachen getragen werden. Einer Obrigkeit geht es zuerst um ihre Position und um diese zu erhalten und zu profitieren. Das wusste auch ein Paulus (er kannte doch die Propheten, wo das von Gott bemängelt wurde, ob nun politisch oder religiös), aber er stellte es als treuer römischer Burger dar, stellte nicht in Frage, wie „gut“ diese Obrigkeit ist.
Die römische Obrigkeit ist bei Paulus so gut wie kein Thema, wenn dann ist es aber die jüdische Obrigkeit, die eben nun mal auch Obrigkeit ist, und eben deswegen auch nach den Maßstäben Gottes zu kritisieren, wenn sie zuwiderhandelt.
Paulus hatte selber kein wesentlichen Problem mit Rom, er wurde sogar von Römern vor den Juden beschützt. Dennoch kritisiert er aber generell die heidnischen Bräuche als Dienst für Dämonen, mit denen sich die Gemeinde nicht gemein machen soll. Davon zu reden, dass er also Rom unkritisch gegenüber stehen würde, kann absolut keine Rede sein. Im Gegenteil, trifft er ein großes Pauschalurteil. Klar, dadurch fühlen sich natürlich viele gekränkt, wenn sie nicht genau wissen wohin, Gemeinde oder Apparatschik.
Larson hat geschrieben: ↑So 25. Sep 2022, 16:05
Diese dürfte man bei Paulus eher dort finden, wo er meint, dass einer den anderen höher achten soll. Nur passt da dann ein Unterordnen nicht mehr rein.
Doch genau so. Man achte auf die Wortwahl und vergleiche da Römer 13,1 mit Philiper 2,3. Detailierter schrieb ich darüber bereits hier :
viewtopic.php?p=459774&hilit=obrigkeit+ ... er#p459774
Larson hat geschrieben: ↑So 25. Sep 2022, 16:05
Ich finde ja solche Bemühungen „schön und gut“, diese etwas schlagseitigen Aussagen des Paulus in ein positives Licht zu stellen, zu relativieren. Nur, und da kann man auch schon auf die ersten Kirchenväter schauen, so wurde es nicht verstanden.
Dass es so später nicht verstanden wurde, das weiss ich doch auch. Eben das kritisere ich. Mir stellen sich immer wieder die Haare zu Berge, wenn ich in den Texten der Kirchenväter lese. Wären die Texte regierungs- und mainstreamkritischer gewesen, so hätten wir sie aber wahrscheinlich nie zu lesen bekommen.