Ich bin mir nicht sicher, wie ich das verstehen soll. Weichst du nur meinen Fragen aus? Oder willst du mir einfach keine deiner Praktiken erzählen? Nun , dann dringe ich nicht näher ein. Ich erzähle dir aber meine häufig angewandte Gebetspraxis für das VU. Ich benutze es als Mustergebet.
Der Ort wo ich bin spielt keine Rolle, ich muss nur alleine sein. Ich starte mit: "VU im Himmel, dein Name werde geheiligt." Aber bei dem Wort verharre ich und frage mich: "Herr, gibt es Dinge, wo ich deinen Namen entehre?" Und dann lasse ich mein Leben kurz ablaufen. Was habe ich in letzter Zeit getan, das seinen Namen nicht geheilgt hätte? Oh, da fallen mir oft gleich viele Dinge ein.
Es kann vorkommen, dass ich über das gar nicht hinauskomme und bringe alles vor Gott, was mich beschäftigt. Aber wenn das geklärt ist, dann geht es weiter mit: "Dein Reich komme, dein Wille gescheh, wie im HImmel so auf Erde:" Und wieder halte ich inne und sinne über das Reich und Gottes Willen nach. Ich denke dabei an mein kleines Reich der Familie und bitte Gottes Willes dort ankommen zu lassen, und auch das größere Umfeld, z.B. meiner Stadt und mache einige Fürbitten.
Dann kommt "Unser tägliches Brot gib uns heute" Das wende ich oft von Bitte zu Danksageung, weil diese Bitte mein ganzes Leben noch nie eine wirkliche Bitte war. Aber ich kann Gott danken, in einem reichen und gesegneten Land leben zu dürfen.
Und dann kommt ein persönlich ungemein wichtiges Wort: "Vergib uns unsere Schuld wie auch wir vergeben unseren Schuldigern:" Dem widme ich besonders viel Zeit, weil ich mit jedermann auskommen will. Das ist Jesus ungemein wichtig. Und am Schluss immer die eindringliche Bitte: "Führe uns und erlöse uns!"
In etwa so läuft das bei mir ab, daher sagte ich, es ist ein Mustergebet, anhand dessen ich mein Leben vor Gott bringe und erbitte mir in meinen einzelnen Lebensbereichen Antworten zu geben, bzw. auch Anweisung zu erteilen, was zu tun wäre. Dann kann der HG auf mich einwirken.
Ich bete es also nicht nur runter. und das wars dann, wie Jakobus sagt, dann gehe ich vom Spiegel wieder weg, ohne dass es Wirkung erzielt hätte (vgl. Jakobus 1:23-24). Wer so betet, hätte nur seine Zeit verschwendet, genau das will ich nicht. Es soll das Leben auf Gottes Willen ausrichten.
Wie gesagt, ich bewege mich nicht in mystischen Begriffswelten. Daher versuch ich das dir mit solchen Worte nicht zu beschreiben. Und ja, man kann Gottesnähe wie Mathematik erfassen. Wenn Gott Offenbarung schenkt, dann ist das wie eine gelöste Gleichung, welche dir zuvor noch als unlösbar erschienen ist. Es schafft auch Freude.
Ich verwende gerne solche Gleichnisse, wie Jesus auch. Es ist die Anwenung von Gleichnissen zur Vermittlung geistlicher Wahrheiten eine Gabe Gottes, Jesus hatte und benutze sie. Er war darin also höchstbegabt. Ob ich davon zumindest eine kleine Portion Anteil abbekommen habe, aber jedenfalls fand ich dein Beispiel dazu sogar recht gut.
Kein Ahnung, weil ich das eben nicht praktiziere. Ich fange damit ja nichts an. Wie gesagt ich lebe in einer anderen Welt. Es versuchen auch Buddhisten oder Hindus den friedlichen Weg, aber es sind Irrwege. Der HG warnt eindringlich vor falschen Wegen, wie er uns auch vor falschen Christussen und falschen Propheten warnt. Sollte ich eine solche Person persönlich kennenlernen, könnte ich dazu mehr sagen, hier quasi "am Papier" ist das nicht möglich.
Ich habe aber verstanden, dass du Begriff nur anders setzt. Nur ergibt sich für mich da ein Widerspruch, und darum sagte ich ich will mich nicht in Begriffsverwirrnisse stürzen, die meinen Verstand vernebeln. Der soll klar bleiben.
Du sagtest du "entmystifizierst". Das klingt für mich als ob damit nur das Unwissen durch das auffüllst, was der HG vermittelt. Also das Verborgene, was der HG dir offenbart wird zu einem Wissens und Erfahrungsschatz. So leitet er uns auch.
Das ist nicht was man üblicherweise unter Mystik versteht. Der Begriff steht allgemein für ein okkulte Herangeheweisen, indem man anstelle des HG mit mystifizierten Praktien versucht sich Gott zu nähern oder für die, die gar nicht auf Gottsuche sind, benutzen es schlicht zur Erreichung einer sog. höheren Bewusstseinsebene.
Und dabei redet man unentwegt auch vom Karma, ein völlig schammiges Wort, das eh keiner erklären kann, was aber auch recht arrogante Weise bestritten wird. Für mich führt das zu einer Vernebelung des klaren Verstandes hin zum Okkultismus und so gerät man auch unter den Einfluss der Welt der Dämonen.
Dazu gehören Techniken wie Meditation, Joga, Tantra, Trance, Bachblüten, Räucherstäbchen etc. etc., also im Grunde genommen das ganze esoterische Programm wird eingesetzt und nicht der HG. Dein Verständnis von Mystik ist aber, sich davon zu lösen. Oder ich habe mich bisher geirrt.